Die Chancen stehen nicht schlecht, dass er auch von Köln aus zu beobachten ist. Zu erkennen ist der Komet an seinem grünen Schweif, den er hinter sich herzieht.
Gute Beobachtungszeiträume – falls das Wetter mitspielt – seien die letzten Tage im Januar sowie in der zweiten Februarhälfte, wenn weniger Mondlicht den Himmel aufhellt. Denn am 21. Januar und am 20. Februar ist Neumond. Bei der Europäischen Raumfahrtbehörde Esa geht man zwar von einem unauffälligen Kometen aus, der jedoch mit bescheidenen Instrumenten beobachtet werden kann.
Komet in Erdnähe: An diesen Orten in Köln haben Sie die besten Chancen
Wer dem künstlichen Licht der Stadt entfliehen will, um den Kometen besser sehen zu können, kann einen Beobachtungspunkt weg von den großen Städten wählen oder zumindest Orte in der Stadt, an denen es dunkler ist. Wir haben ein paar Tipps zusammengestellt.
An diesen Orten im Rheinland ist der Komet besonders gut zu sehen
1. Sternenpark Nordeifel
Besonders wenig Lichtverschmutzung gibt es im Nationalpark Eifel. Seit April 2019 hat der Sternenpark die Anerkennung als Schutzgebiet erhalten und ist damit als erster International Dark Sky Park in Deutschland ausgewiesen. Hier wird sich bewusst für den Schutz des nächtlichen Sternenhimmels eingesetzt. Der Sternenpark ist ein wahres Paradies für Astronomen, denn in den Wäldern und geschützten Offenland-Flächen steht kaum ein Haus. Die Sternwarte der Astronomie-Werkstatt „Sterne ohne Grenzen“ bietet immer wieder Führungen – die allerdings schnell ausgebucht sind – rund um den sternenreichen Nachthimmel im Nationalpark Eifel in deutscher und englischer Sprache an. Himmelsbeobachtungen mit Teleskopen und Großfeldstechern werden tagsüber und abends angeboten. Anmeldung unter info@sterne-ohne-grenzen.de. Aber auch wer sich selber auf den Weg macht, bekommt viel zu sehen. Die Sternenwarte liegt auf dem Internationalen Platz Vogelsang – unweit der Bundesstraße 266 zwischen Schleiden-Gemünd und Simmerath-Einruhr. sterne-ohne-grenzen.deSternenwarte Vogelsang IP, 53937 Schleiden, 0221 44900586(Bitte beachten Sie mögliche Corona-Auflagen)Auf Google Maps anzeigen
2. Rauf auf das Siebengebirge
Die Margarethenhöhe in Königswinter im Stadtteil Ittenbach ist ein beliebter Startpunkt für Wanderungen. Doch auch nachts oder in den frühesten Morgenstunden lohnt es sich, den Wanderparkplatz anzusteuern: Auf 320 Metern Höhe im Naturschutzgebiet Siebengebirge ist man den Sternen gleich ein gutes Stück näher. Von hier aus kann man ein schönes Fleckchen Erde suchen, an dem man den Kometen betrachten kann. Zum Parkplatz (kostenpflichtig): Mit dem Auto über die A59 und B42 bis Ausfahrt Königswinter, dann auf der Ferdinand-Mülhens-Straße (L331) Richtung Ittenbach bis Margarethenhöhe, Parkplatz an der Einmündung Löwenburger Straße. Im Siebengebirge gibt es weitere schöne Aussichtspunkte, von denen man den Himmel gut im Blick hat. Zum Beispiel den kleinen und großen Ölberg oder den Geisberg. Hier ein Überblick.siebengebirge.comParkplatz Margarethenhöhe, an der L331, 53639 Königswinterauf Google Maps anzeigen
3. Vulkanregion Laacher See
Zum Sterne gucken muss es nicht unbedingt ein hoher Berg sein: Relativ gute Sicht auf die Himmelskörper bietet beispielsweise auch die idyllische Seenlandschaft der Vulkaneifel. Denn auch über Seen hat man häufig einen weiten, ungestörten Blick und in Wassernähe kommen zudem noch Urlaubsgefühle auf. Hobby-Astronomen können sich am Laacher See, nahe der Benediktinerabtei Maria Laach, einen Platz suchen. Da der Ort in der Nähe des Geoparks Vulkanland Eifel liegt, stören hier ebenfalls kaum Lichtquellen den Blick in Richtung des dunklen Himmels. Der Laacher See ist das größte Naturschutzgebiet in Rheinland-Pfalz und vulkanischen Ursprungs. Er ist umgeben von Waldzonen und Wiesen, auf denen sich sicherlich ein schönes Plätzchen zum Verweilen findet.vulkanregion-laacher-see.deLaacher See, 56653 Gleesauf Google Maps anzeigen
4. Sonnenberg in Odenthal-Voiswinkel
Im Bergischen gibt es einige Orte, an denen man der Großstadt entkommen kann und trotzdem noch einen schönen Blick auf sie hat. Beispielsweise auf dem Sonnenberg in Odenthal-Voiswinkel, der auch Teil einer Wanderroute ist. Von hier aus kann man sogar die Türme des Kölner Doms erblicken. Tagsüber ist man der Sonne – unser aller wichtigster Stern – besonders nah. Dank der weitläufigen Wiesen kann man auch in der Nacht, wenn sie denn klar ist, den Himmel fast in alle Richtungen nach tanzenden Sternen – oder eben einem seltenen Kometen – absuchen. Über die Oberborsbacher Straße gelangt man noch hinter der Tagungsstätte „Haus Sonnenberg“ zu einem Wanderparkplatz, der gleich an die Wiesen grenzt. Die Wege von dort aus sind asphaltiert, ein barrierefreier Besuch also möglich.Ein Extra-Tipp: Einige Hundert Meter weiter befindet sich die Milchtankstelle „Büchel's Blick", an der sogar in der Nacht noch frische Landmilch selber gezapft werden kann. Mehrere Bänke bieten dort auch Sitzgelegenheiten.Parkplatz Sonnenberg: Oberborsbacher Straße 35, 51519 OdenthalAuf Google Maps anzeigenMilchtankstelle: Oberborsbacher Straße 63, 51519 Odenthal, Facebook-Seite
5. In der Kölner City
Und wenn es doch die Innenstadt sein muss? Wer es nicht schafft, noch vor den Vögeln aufzustehen oder lange wach zu bleiben, um ins Naturschutzgebiet zu fahren, muss sich nicht grämen. Denn in der Kölner Innenstadt gibt es – auch wenn der Lichtsmog hier natürlich entsprechend groß ist – ein paar Plätze zum Sterne und Kometen gucken, die sicher auch in Ordnung sind. Bestimmt sieht man hier nicht ganz so gut wie an dunkleren Orten, aber mit ein wenig Glück und Geduld kann man auch von hier einen guten Blick auf den Nachthimmel bekommen. Dafür sollte der gewählte Platz in großen Teilen von den Stadtlichtern abgeschottet sein.Der Rheinpark kommt dafür zum Beispiel in Frage. Auch in Parks wie dem Stadtwald oder dem Herkulesberg ist es dunkler. Von einigen Kölnern empfohlen wurden ebenfalls die Südbrücke oder das Dach des Schokoladenmuseums, um die Lichter der Stadt zu vergessen.Herkulesberg Köln, 50670 Köln, Rheinpark, 50679 Köln, Herkulesberg auf Google Maps anzeigen
6. Rodderberg in Wachtberg
Wer gerne im Rhein-Sieg-Kreis wandert, hat vielleicht schon Erfahrung auf der Feuerroute gemacht. Diese führt von Wachtberg bis Rheinbach und greift an sechs Stationen das Thema „Feuer“ auf. Eine dieser Stationen ist der Rodderberg, der jüngste Vulkan im Drachenfelder Ländchen. Diese Anhöhe bietet eine wunderbare Sicht. Ein Vorstandsmitglied des Vereins Sternwarte Siebengebirge empfiehlt diesen Ort auch zum Sternegucken. Insbesondere wegen der tollen Rundumsicht eigne sich dieser Platz besonders gut, sagt er.Die Route, die er empfiehlt, um dorthin zu gelangen, gibt es hier zu sehen. Der Weg führt zur Broichhofkappelle, die sich neben dem Gut Broichhof und ein wenig oberhalb der Station Rodderberg befindet. Von hier kommt man auch gut zum Aussichtspunkt Rodderberg.Rodderberg in Wachtberg, auf Google Maps anzeigen