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MobilitätBergisch Gladbach plant mehrere Fahrradstraßen

Lesezeit 3 Minuten
Das Foto zeigt eine Fahrradstraße in Köln-Poll

Fahrradstraße in Köln-Poll

Bis zur Jahresmitte will die Stadt Bergisch Gladbach erste Fahrradstraßen errichtet haben

Als nach der vergangenen Kommunalwahl, vor viereinhalb Jahren, in Bergisch Gladbach die Ampel-Kooperation aus Grünen, SPD und FDP startete, schienen Fahrradstraßen nur eine Frage der Zeit zu sein. Es gab damals keine, die neue Kooperation brachte das Thema mit Nachdruck auf die Agenda.

Die Laurentiusstraße in der Stadtmitte diente als Vorbild, sie sollte als erste in der Stadt zur Fahrradstraße werden, als ein Symbol der Verkehrswende: weg vom umweltschädlichen Auto, hin zum umweltfreundlichen Rad.

Der Ausgang des „Leuchtturmprojekts“ ist bekannt, eine Fahrradstraße ließ sich nach längeren Experimenten nicht realisieren. Wenn auch das Etikett Fahrradstraße nicht gelang, Fahrradfahrer profitieren dennoch: In diesem Herbst steht der Umbau der Laurentiusstraße zur fahrradfreundlichen Straße an.

Tempo 30 für Autos

Wichtige Umbauten zum Nutzen der Radfahrer sind bereits geschehen. Fahrradstraßen, also Straßen mit Vorrang für Radfahrende und Tempo 30 für Autofahrer, sind aber im Anmarsch für das Stadtgebiet, bevorzugt bei der Planung der Radpendlerrouten nach Köln und der im vergangenen Jahr beschlossenen fünf Bergisch Gladbacher Vorrangrouten für Radfahrende.

Diese Projekte laufen mit großer Priorität voran bei den Planenden im Technischen Rathaus am Wilhelm-Wagener-Platz, politisch sind die Wegeführungen bereits festgezurrt. Doch die Ausführung ist nicht immer einfach und benötigt Zeit (Bürgerversammlungen, Anregungen und so weiter), und so ist bislang keine Fahrradstraße im Stadtgebiet realisiert. Die Umsetzungsreife rückt aber näher. Bis Jahresmitte, also in wenigen Monaten, so berichtet es die Verwaltung, sollen die ersten eingerichtet werden.

Zwei Straßen auf der Liste

Im Bereich des Stadtteils Frankenforst stehen mit Hasenweg und Nachtigallenstraße zwei Straßen kurz vor der „Zielgerade“, die angrenzende Parkstraße wird bald fahrradfreundlich umgebaut. Das Straßen-Trio gehört zum Bündel jener Straßen, die zu Vorrangrouten für Radler werden sollen.

Kann der Zeitplan gehalten werden, könnte es, wenige Wochen vor der nächsten Kommunalwahl im September, tatsächlich die ersten beiden Fahrradstraßen im Stadtgebiet geben. Im Nachbarort Köln sprießen hingegen die Fahrradstraßen seit Jahren wie Pilze aus dem Boden, in den Veedeln sind sie überall zu finden. Die drei Straßen im Frankenforst sind in den vergangenen Monaten relativ geräuscharm überplant worden.

Umfassende Vorplanungen

In Bürgerversammlungen wurden die Anwohnenden über die Veränderungen informiert, Kritik und Vorschläge aufgenommen. Die Stadt wird die beiden Fahrradstraßen auch nicht rigoros für den Autoverkehr sperren, es sind Zusatzschilder „Kfz- frei“ vorgesehen. Umfangreiche Rotmarkierungen auf der Fahrbahn sollen auf die neue Radvorrang-Situation aufmerksam machen, aus Gründen der Sicherheit und der Fahrbahnbreite entfallen Parkplätze an der Straße.

Und die Planer wollen über den gesamten Streckenverlauf des Hasenwegs eine gestrichelte Rotmarkierung aufbringen, um die Fahrradstraße noch besser zu verdeutlichen. Auch bei einmündenden Straßen sollen Kreuzungsbereiche deutlich in roter Farbe markiert werden. Viele solcher Dinge müssen bei der Einrichtung beachtet werden.

Gut möglich, dass die Fahrradstraßen bald Alltag in Bergisch Gladbach sind, wie in Köln. Mit der Siegenstraße im Stadtteil Refrath, mit Gierather Straße/Schlodderdicher Weg und Am Dännekamp, mit Rodemich und Cederwaldstraße in Gronau springen bei den Radpendlerrouten weitere Fahrradstraßen nach vorne. Die Zeiten, in denen Bergisch Gladbach keine Fahrradstraßen hatte, sind in absehbarer Zeit Vergangenheit.