Der Südstadt-Klub zeigt wieder Defizite und verpasst einen Sieg. Tabellenführer Alemannia Aachen hat nun neun Punkte Vorsprung.
2:2 bei Schlusslicht LippstadtDie nächste Enttäuschung für den SC Fortuna Köln
Es war ein Freitagabend Anfang Oktober, als der SC Fortuna Köln vermutlich zum unfreiwilligen Erwecker des angehenden Meisters und Aufsteigers Alemannia Aachen wurde. Der hochgerüstete Topfavorit der Regionalliga West hatte einen fürchterlichen Saisonstart hingelegt und sich frühzeitig von Trainer Helge Hohl getrennt. Heiner Backhaus übernahm – und hatte ebenfalls zunächst Probleme. Bis zu jener Partie im Südstadion am 10. Spieltag.
Als der SC Fortuna Köln Alemannia Aachen neues Leben einhauchte
Vor über 7000 Zuschauern waren die Aachener nach 20 Minuten in Führung gegangen, spielten nach einer knappen halben Stunde jedoch in Unterzahl. Allerdings verpassten es die Kölner in den folgenden 60 Minuten, den Ball gegen zehn tapfere Alemannen über die Linie zu bringen. So gab es für Aachen neben drei Punkten in Zollstock auch jede Menge Selbstvertrauen. Es folgten 15 Siege in 16 Pflichtspielen. Aus sechs Zählern Rückstand auf Köln entwickelte sich in rund fünf Monaten ein Neun-Punkte-Vorsprung.
Am Wochenende vergrößerte sich das Polster auf seinen aktuellen, komfortablen Zustand. Während Aachen souverän 4:0 den FC Gütersloh bezwang, kam der SC Fortuna beim Schlusslicht SV Lippstadt nach zweimaligem Rückstand nur zu einem enttäuschenden 2:2 (0:1). Seit Jahresbeginn setzte es für den Südstadt-Klub Punktverluste gegen gleich drei Teams aus unteren Tabellenregionen: Paderborn II (0:0), Wiedenbrück (1:3) und nun Lippstadt.
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Fortuna Köln ohne Danny Breitfelder und Richard Sukuta-Pasu
„Heute sind wir über uns selbst verärgert“, sagte Kölns Trainer Markus von Ahlen, der sowohl mangelnde Effizienz im Abschluss als auch zu viele defensive Unkonzentriertheiten kritisierte: „Wenn du in einem Auswärtsspiel zwei Tore machst, sollte das eigentlich reichen, um als Sieger vom Platz zu gehen.“ Doch nicht so am Samstagnachmittag.
Ohne Danny Breitfelder (Adduktoren-Probleme) und Richard Sukuta-Pasu (Magen-Darm-Infekt) hatte die Fortuna zunächst Probleme, spielerische Lösungen gegen das Schlusslicht zu finden. Die Strafe folgte kurz vor der Pause. Niek Munsters setzte sich zu leicht über die linke Seite durch, sein Schuss wurde von Adrian Stanilewicz unglücklich und unhaltbar abgefälscht – 1:0 (42.).
Dominik Lanius trifft zum 2:2-Endstand
„Wir haben für unsere Ansprüche zu lange gebraucht, um in den direkten Zugriff aufs Spiel zu kommen. Das ist uns erst im Verlauf der ersten Halbzeit gelungen – das war einfach zu spät“, kritisierte von Ahlen. „Wir haben das Spiel dann fast ausschließlich in die Hälfte von Lippstadt verlagert. Aber dafür kannst du dir nichts kaufen.“
In Halbzeit zwei nutzte Henri Matter einen Defensiv-Aussetzer seines Ex-Klubs zum 1:1 (62.). Doch ein individueller Fehler von Angelo Langer ermöglichte Lars Holtkamp die abermalige Lippstädter Führung (73.). Kölns stürmender Abwehrchef Dominik Lanius traf in der 78. Minute im zweiten Versuch zum 2:2. Allerdings blieb die Schlussoffensive unbelohnt. Leon Demaj und Kevin Holzweiler vergaben Großchancen, gleichzeitig kam aber auch Lippstadt noch zu einem Pfostenschuss. „Wir drücken am Ende auf das 3:2, nutzen die Chancen aber nicht. Wir hatten heute einfach nicht das Glück – vielleicht haben wir es uns auch nicht verdient“, sagte von Ahlen.
Fortuna Köln empfängt Düren im Pokal-Viertelfinale
Schon am Dienstagabend geht es für den SC Fortuna im Mittelrheinpokal weiter. Im Viertelfinale ist Liga-Rivale 1. FC Düren zu Gast im Südstadion (19.30 Uhr). Der Sieger des Duells trifft im Halbfinale auf die in Köln zum Leben erweckten Aachener.
Fortuna Köln: Weis – Budimbu, Scholz, Lanius, Langer – Stanilewicz, Hölscher (67. Holzweiler), Batarilo (75. Demaj) – Matter, Mika (46. Ernst), Steinkötter. – Tore: 1:0 Niek Munsters (42.), 1:1 Matter (62.), 2:1 Holtkamp (73.), 2:2 Lanius (78.).