Brühl – Freudige Gesichter hinter ihren Masken gab es am Samstagvormittag bei den Mitgliedern der Grünen und der SPD in der Innenstadt. Öffentlichkeitswirksam haben die Fraktions- und Parteispitzen der beiden Brühler Parteien sowie Bürgermeister Dieter Freytag (SPD) ihren Kooperationsvertrag für die gemeinsame politische Arbeit in den nächsten fünf Jahren unterzeichnet. Dafür wurden kurzerhand vor dem Rathaus drei Stehtische und Parteibanner aufgestellt. Zudem leuchtet von nun an ein roter und ein grüner Frosch, nachgeahmt den kunstvollen Tierfiguren am Max-Ernst-Brunnen neben dem Rathauseingang, gemeinsam von einem Plakat.
„Die Partei hat mit einer überwältigenden Mehrheit für die Vereinbarung gestimmt“, so SPD-Fraktionschef Michael Weitz. „Es gab dazu auch einige Diskussionen miteinander, was ich aber in einem solchen Abstimmungsprozess für normal halte“, ergänzte er.
„Überwältigende Mehrheit“
Ein ähnliches Bild habe es bei den Grünen gegeben. „Es war ein flüssiger Prozess bis zum Schluss, wir haben immer wieder in unseren Gruppen über einzelne Themen diskutiert und auch noch auf der letzten virtuellen Parteiversammlung am Freitagabend kleine Änderungen vorgenommen“, berichtete die Fraktionsvorsitzende der Grünen, Simone Holderried. „Am Ende gab es ebenso eine überwältigende Mehrheit dafür, zwei Nein-Stimmen und zwei Enthaltungen“, resümierte sie.
Nach der Kommunalwahl im September 2020 hatten sich die Mehrheitsverhältnisse im Rat geändert, so dass neue politische Bündnisse möglich waren. Bis dahin, von 2014 an, hatten die Grünen auch unter anderer personeller Besetzung mit der CDU eine Zusammenarbeit vereinbart. Nun sahen sie eine „größere Schnittmenge“ mit den Sozialdemokraten, so Holderried.
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Für die beiden Kooperationspartner seien Wohnungsbau und Klimaschutz zwei bestimmende Themen der Zukunft, ließen die Vertreter wissen. „Wir brauchen vor allen Dingen mehr bezahlbaren Wohnraum“, forderte Weitz. „Unser Blick richtet sich dabei insbesondere auf die Fläche, also darauf, dass nicht zu viele Flächen verbaut wird“, führte Holderried aus. Und das Bauen müsse architektonisch und ökologisch sinnvoll sein, ergänzte sie. In der Vergangenheit habe sich ihre Partei unter anderem auch für mehr grüne Fassaden und Solarmodule auf Dächern besonders bei städtischen Gebäuden ausgesprochen.