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StromRheinenergie, Belkaw und Aggerenergie erhöhen Preise

Lesezeit 3 Minuten
Strompreise steigen Region 140120

(Symbolbild)

  1. Der Preis klettert von Rekord zu Rekord.
  2. Zum Jahreswechsel haben bereits mehr als 500 der gut 800 Versorger höhere Preise angekündigt.
  3. Wie viel genau die Kunden mehr zahlen müssen, hängt vom Netzgebiet ab.

Köln/Bonn – Millionen Haushalte in Deutschland haben schon unangenehme Post von ihrem Stromlieferanten bekommen. Zum Jahreswechsel haben bereits mehr als 500 der gut 800 Versorger höhere Preise angekündigt.

Darunter sind auch die Gemeindewerke Nümbrecht, wie aus einer Übersicht des Portals Check 24 hervorgeht. Inzwischen folgten weitere. 568 Versorger insgesamt kündigten höhere Preise bis zum März an, sagte Lundquist Neubauer vom Portal Verivox.

Das Ende der Fahnenstange ist nicht erreicht

Darunter sind 79 von 109 Versorgern in NRW. Um durchschnittlich 5,7 Prozent hätten die Versorger erhöht. Und demnächst werden die Kunden der Kölner Rheinenergie und der Belkaw in Bergisch Gladbach über höhere Priese informiert, wie beide Versorger am Dienstag mitteilten. Und das Ende der Fahnenstange ist damit nicht erreicht.

„Wir sind noch in der Findungsphase“, sagte Veronka John, Pressesprecherin der Stadtwerke. Es sei noch nicht über eine Preisänderung entschieden. Die Aggerenergie werde aktuellem Stand zum 1. April beim Strom die Preise erhöhen müssen, teilte ein Sprecher mit.

Der Preis klettert von Rekord zu Rekord

Der genaue Umfang stehe zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest. Beide Versorger hatten im abgelaufenen Jahr im April die Preise erhöht. „Im vergangenen Jahr haben Versorger die Preise auch noch am 1. Juni erhöht“, sagte Neubauer, der durchaus mit weiteren Preiserhöhungen rechnet.

„Der Strompreis klettert von Rekord zu Rekord“, sagt Lasse Schmid, Geschäftsführer Energie bei Check 24. Dabei sei der Großhandelspreis für Strom rund ein Drittel niedriger als vor einem Jahr.

Verträge sind teurer geworden

Rheinenergie und Belkaw verweisen dagegen auch auf höhere Beschaffungskosten als Begründung für höhere Strompreise. Die Rheinenergie decke sich wie andere Grundversorger langfristig mit Strom ein, so Pressesprecher Christoph Preuß.

Diese Kontrakte sind im abgelaufenen Jahr teurer geworden, wie auch Lundquist Neubauer vom Portal Verivox bestätigt. Die Preise am Spotmarkt, wo Versorger den kurzfristigen Bedarf decken, sind dagegen gesunken. Außerdem verweisen Rheinenergie und Belkaw, an der die Rheinenergie 50.1 Prozent hält, auf in der Summe steigende Umlagen und höhere Netznutzungsentgelte.

Arbeitspreise für Privatkunden in der Grundversorgung steigen

Während die Grundpreise und die Kosten für Zählermiete stabil bleiben, erhöhen sie die Arbeitspreise für Privatkunden in der Grundversorgung und im Laufzeitvertrag Fairregio plus sowie für Gewerbekunden. Bei Fairregio plus kletterte der Arbeitspreis bei der Rheinenergie um 2,32 Cent je Kilowattstunde brutto auf gut 28 Cent, bei der Belkaw sind es 2,62 Cent mehr auf knapp 28 Cent. So ergeben sich Erhöhungen in dem Tarif bei der Rheinenergie von 4,83 oder 5,45 Euro pro Monat. Das sind 7,3 Prozent oder 8,3 Prozent mehr.

Wie viel genau die Kunden mehr zahlen müssen, hängt vom Netzgebiet ab. In Köln und Bornheim ist der Verteilnetzbetreiber die Rheinische Netzgesellschaft. Hier wird es 7,3 Prozent teurer. Im Gebiet des Westnetzes, wo die Rheinenergie etwa Grundversorger in Hürth oder Frechen ist werden 8,3 Prozent mehr fällig. Zuletzt hatte die Rheinenergie die Preise im April 2019 erhöht um im Durchschnitt 8,5 Prozent.

Gaspreise sollen stabil bleiben

Die Gaspreise halten beide Versorger stabil. Zuletzt war Gas bei ihnen im April bei einem Verbrauch von 20.000 Kilowattstunden um rund neun Prozent teurer geworden, nachdem die Preise 2017 für Gas noch gesenkt worden waren.

Check 24 verweist auf deutliche Preisunterschiede zwischen den Grundversorgern und alternativen Anbietern. Zwar seien auch bei denen die Preise gestiegen, aber auf niedrigerem Niveau. Verbraucher zahlten laut Check 24 im Dezember bei alternativen Anbietern durchschnittlich zwölf Prozent weniger als in der Grundversorgung.

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Für einen Musterhaushalt mit 5.000 Kilowattstunden bedeute das 193 Euro weniger Ausgaben im Jahr für Strom. Verbraucher, die noch nie den Stromanbieter gewechselt haben, zahlten zu viel so Schmid. Sparen kann auch, wer bei seinem angestammten Versorger aus den teuren Grundversorgungstarife in günstigere Verträge wechselt.