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Leverkusener KonzernBayer streicht im ersten Quartal 1500 Stellen

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Bayer-Chef Bill Anderson verkündete für das erste Quartal einen um acht Prozent niedrigeren Gewinn

Währungseffekte belasten Bayer. Der Leverkusener Agrochemie- und Pharmakonzern wird deshalb etwas vorsichtiger. Beim Umbau kommt der Konzern voran

Bayer rechnet für das Gesamtjahr auf Basis der Wechselkurse zum 31. März mit einem um Sondereffekte bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 10,2 Milliarden bis 10,8 Milliarden Euro. Das teilte der Konzern am Dienstag mit. Bisher lagen oberes und unteres Ende der Spanne jeweils 200 Millionen höher. Die um Währungseffekte bereinigte Prognose bestätigte Bayer aber.

Der Umsatz sank im ersten Quartal bereinigt um Währungsschwankungen sowie Zu- und Verkäufe um 0,6 Prozent auf 13,77 Milliarden. Das operative Ergebnis (Ebitda) vor Sondereinflüssen ging um 1,3 Prozent auf 4,41 Milliarden zurück. Das Konzernergebnis sank um 8,2 Prozent auf zwei Milliarden.

Agrargeschäft hält sich vergleichsweise gut

Im Agrargeschäft (Crop Science) ging der Umsatz um drei Prozent auf 7,91 Milliarden zurück. Bei den glyphosathaltigen Produkten stieg der Absatz. Das habe Preisrückgänge aber nicht vollständig ausgleichen können. Das Ebitda vor Sondereinflüssen sank um 12,8 Prozent auf 2,85 Milliarden. Die Sparte baue ihre Marktführerschaft aus, so Bayer-Chef Bill Anderson. „Mit innovativen Markteinführungen wie hunderten neuen Hybriden und Saatgutsorten sowie neuen Pflanzenschutzformulierungen konnten wir unsere Wettbewerber im ersten Quartal übertreffen“, so Anderson.

Bei rechtlichen Auseinandersetzungen vermeldete er Fortschritte. Er verwies auf ein für Bayer günstiges Urteil eines Berufungsgerichts bei PCB. Dieses Urteil hat laut Bayer Folgen über den konkreten Fall hinaus. Bei Schadenersatzklagen rund um Glyphosat setzt Bayer neben der Verteidigung vor Gericht auf die Öffentlichkeit. Landwirte sorgten sich die Versorgung mit dem Mittel. „Wir wollen, dass die Gesetzgeber die Stimme der amerikanischen Landwirte hören“, sagte Anderson.

Umsatz und Gewinn in der Pharmasparte steigen

Während das operative Ergebnis in der Agrarsparte sank, stieg es in der Pharmasparte. Hier kletterte auch der Umsatz um 3,9 Prozent auf 4,36 Milliarden. Bei den rezeptfreien Mitteln sanken die Umsätze um 1,8 Prozent auf 1,43 Milliarden, das operative Ergebnis ging um 12,7 Prozent auf 331 Millionen zurück.

Beim Konzernbau komme Bayer voran. Über 500 Teams arbeiten laut Anderson nach der neuen Methode DSO, bei der Hierarchieebenen abgeschafft werden und die Team mehr Entscheidungsspielraum bekommen. Im ersten Quartal seien konzernweit 1500 Stellen abgebaut worden. Für 2024 peilt Bayer nachhaltige Kosteneinsparungen von 500 Millionen und zwei Milliarden im Jahr 2026 an. Dem stünden Einmalkosten von etwa zwei Milliarden gegenüber.