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Ex-ADAC-ChefOtto Flimm stirbt mit 90 Jahren in Brühl

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Flimm

Mit Lei­den­schaft für alles, was Räder hat: Otto Flimm auf seiner Har­ley-​Da­vid­son.

Köln – Ehrenpräsident des ADAC, Ehrenvorsitzender ADAC Nordrhein, Erster Ehrenvizepräsident des internationalen Automobilverbands FIA, Träger des Bundesverdienstkreuz. Die Liste der Auszeichnungen, die Otto Flimm erhalten hat ist lang. Am Montagmorgen ist er im Alter von fast 91 Jahren im Marienkrankenhaus in Brühl verstorben, wie der Verein „Ja zum Nürburgring“ mitteilte, den er gegründet hatte und dessen Vorsitzender er bis zuletzt geblieben ist.

In Köln wurde Flimm am 18. Mai 1929 geboren. Hier betrieb sein Vater drei Spirituosengeschäfte. Flimm wuchs in Brühl auf, wehrte sich mit seinen Geschwistern vehement gegen einen 1937 von seinem Vater geplanten Umzug nach Köln. Nach der Schulzeit absolvierte er eine Ausbildung zum Industriekaufmann und übernahm 1957 das väterliche Unternehmen, das sich zu einem Spirituosengroßhandel entwickelt hatte und etwa den Magenbitter Kabänes herstellte.

Da war er längst Motorradfan. Ende 1946 hatte Flimm sich sein erstes Motorrad angeschafft, eine 500er Ardie, Baujahr 1927. In den 50er Jahren gewann er zwei Mal die Deutschen Meisterschaften in der 500er-Klasse. 1950 war er dem ADAC beigetreten, stieg in dem Club auf und war von 1989 bis 2001 Präsident des Automobilclubs.

Starkes Engagement für den Nürburgring

Seit 1981 hat er sich für den Nürburgring engagiert. Nach dem Unfall von Niki Lauda im Jahre 1976 gab es hier keine Rennen der Formel 1 mehr. Das sollte ein Neubau ändern. Nur wenige Menschen haben für die Rennstrecke so viel getan wie Otto Flimm, schreibt „Ja zum Nürburgring“. Sechs Millionen Mark habe allein der Verein an Mitteln zum Neubau beigesteuert. Und auch später war er zur Stelle, wenn es etwa um neue Fangzäune oder Leitplanken ging, für die Geld aufgetrieben werden mussten. Vehement wehrte er sich gegen einen Verkauf in Verkauf des Rings in private Hände.

Flimm, der sich ein Leben lang für den Motorsport und Autofahrer eingesetzt hat, hatte zuletzt schwere Krankheiten zu überstehen. Er starb an den Folgen eines unverschuldeten Unfalls mit seinem Elektromobil, so „Ja zum Nürburgring“. Er war schwer gestürzt, nachdem er am Freitag in ein Schlagloch gefahren war, in dem ein Rad seines Mobils brach.