Köln/Bonn – Warnstreiks an mehreren deutschen Flughäfen werden am Dienstag bis Mitternacht wieder zu größeren Beeinträchtigungen im Flugverkehr führen. Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di hat dazu auch wieder die Beschäftigten im Luftsicherheitsbereich am Flughafen Köln/Bonn aufgerufen. Als Grund für den erneuten 24-stündigen Warnstreik gab die Gewerkschaft an, dass bisher keine Einigung mit dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) über eine Erhöhung der Löhne für die etwa 25.000 Branchenbeschäftigten gefunden werden konnte.
Noch keine Einigung im Tarifstreit erzielt
Die Arbeitgeber hätten zwar ein neues Angebot unterbreitet, das aber die niedrigen Lohngruppen mit weniger als 13 Euro Stundenlohn nicht ausreichend berücksichtige, teilte Ver.di am Montag mit. Das Angebot des BDLS sei in diesen Fällen bei 38 Cent mehr pro Stunde geblieben. Die Gewerkschaft beklagte, dass damit die aktuelle Preisentwicklung nicht ausreichend berücksichtigt werde und zudem Nullmonate bis zur Erhöhung der Gehälter vorsehe. Die in Ver.di organisierten Luftsicherheitskräfte fordern daher Lohnerhöhungen von mindestens einem Euro pro Stunde für eine Laufzeit von zwölf Monaten.
Dazu erklärte der Hauptgeschäftsführer des deutschen Flughafenverbandes ADV, Ralph Beisel, am Montag in Berlin: „Ein flächendeckender, ganztägiger Warnstreik mit kürzester Vorwarnung sprengt jegliches Maß des Erträglichen. Eine Zumutung für zehntausende Reisende und für die weiterhin von corona-bedingten Verlusten gebeutelte Luftverkehrswirtschaft“. Die Flughafenunternehmen seien nicht Tarifpartner und die betroffenen Passagiere würden zum Spielball der Partikularinteressen einer Berufsgruppe. „Das ist einfach unverantwortlich“, so Beisel.
Bereits am 23. und 28. Februar hatte Ver.di die Beschäftigten im Luftsicherheitsbereich jeweils zu einem 24-stündigen Warnstreik an mehreren deutschen Flughäfen aufgerufen. Zuletzt fielen dadurch in Köln/Bonn fast die Hälfte der geplanten Flüge aus.
Reisende sollen sich beim Reiseveranstalter informieren
Der Flughafen Köln/Bonn bittet daher wegen des Warnstreiks alle Reisenden, die am Dienstag einen Flug gebucht haben, sich frühzeitig bei ihren Fluggesellschaften oder Reiseveranstaltern über den Status ihres Fluges zu erkundigen. Zudem sollten alle Fluggäste ihr Handgepäck nur auf das Nötigste beschränken, um die Kontrollabläufe zu beschleunigen.
Dennoch werde es, laut dem Flughafensprecher in Köln/Bonn, Alexander Wiese, voraussichtlich zu erheblichen Verzögerungen kommen. Wie viele von den am Köln-Bonner Flughafen angekündigten 123 Flügen wegen des Warnstreiks storniert werden müssen, war am Montag noch offen.