- Dank aufmerksamer Bewohner und dem Lindlarer Naturschützer Rainer Ufer konnte zwei junge Schwarzstörche gerettet werden.
- Bei der Bergischen Greifvogelhilfe in Rösrath werden die beiden Tiere jetzt aufegpäppelt, ob sie überleben ist noch nicht sicher.
- Auch ein dritter Storch soll gesichtet worden sein, die Suche nach ihm blieb aber zunächst ohne Erfolg.
Lindlar – Aufmerksamen Bewohnern, dem Lindlarer Naturschützer Rainer Ufer und weiteren Helfern ist es zu verdanken, dass zwei junge Schwarzstörche vorerst gerettet werden konnten.
„Am Montag bekam ich einen Anruf einer Familie aus Lindlar. Ihr war aufgefallen, dass sich seit Tagen ein junger Schwarzstorch auf der Wiese aufhält und sich irgendwie merkwürdig verhält.“ Ufer, Vogelexperte beim Naturschutzbund Nabu, besah sich den Vogel aus der Nähe. „Das Tier war total heruntergekommen und konnte sich kaum noch auf den Beinen halten.“ Ufer fing das geschwächte Tier ein und brachte es zur Bergischen Greifvogelhilfe des Naturschutzbundes RBN nach Rösrath. „Den hätte sonst der Fuchs geholt“, ist sich Ufer sicher.
Hintergrund
Die Bestände von Schwarzstorch, Seeadler und Uhu nehmen nach einem aktuellen Bericht wieder zu. Die Großvogelarten profitierten von intensiven Schutzmaßnahmen, doch sei in den vergangenen zwölf Jahren auch ein Drittel der Vogelarten im Bestand zurückgegangen, berichtet das Bundesamt für Naturschutz (BfN) in Bonn. „Betroffen sind vor allem Arten der Agrarlandschaft wie der Kiebitz und das Rebhuhn“, erklärte das Bundesamt zu Daten des „Nationalen Vogelschutzberichts 2019“.
Die Entwicklung gehe vor allem auf die Intensivierung der Landwirtschaft zurück, hieß es. Zum Schutz der heimischen Vogelwelt seien weiter erhebliche Anstrengungen nötig.
Suche nach einem dritten Storch
Am Dienstag bekam der Lindlarer den nächsten Anruf. Unweit des ersten Fundortes war ein zweiter junger Schwarzstorch entdeckt worden. Auch dieses Tier wurde eingefangen und nach Rösrath gebracht. Später entdeckten die Naturschützer, nach einigem Suchen, auch den verlassenen Horst, unter dem ein verendeter Altvogel lag. Weil auch ein dritter Jungvogel gesichtet worden war, machte sich am gestrigen Mittwoch ein Helfertrupp auf die Suche nach diesem Tier. Darunter waren neben Ufer auch Mitarbeiter der Greifvogelhilfe, der Biologischen Station Rhein-Berg, der Lindlarer Jäger und des Vereins „Komitees gegen Vogelmord“. Doch die Suche gestaltete sich schwierig und war bis zum Nachmittag noch ohne Erfolg.
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Dirk Sindhu ist Leiter der Greifvogelhilfe in Rösrath. „Wir wissen noch nicht, ob wir die beiden Jungvögel durchbekommen. Die Chancen liegen schätzungsweise bei 70 Prozent.“ Der Altvogel sei wohl schon vor zwei Wochen verendet. Ohne Hilfe wären die Jungvögel vermutlich verhungert, so Sindhu. Die beiden Schwarzstörche erhielten derzeit Infusionen, sie würden per Sonde mit Flüssignahrung versorgt und ergänzend mit toten Mäusen und Küken gefüttert.