Oberberg – Immer wieder melden sich besorgte Bürger, die im Garten eine Schlange finden. Die Biologische Station Oberberg erklärt, wie man die harmlosen Ringelnattern und Schlingnattern von der giftigen Kreuzotter unterscheiden kann.
Die Kreuzotter, die einzige Giftschlange in NRW, ist extrem selten, im Bergischen Land kommt sie überhaupt nicht vor. Die Tiere werden höchstens 60 Zentimeter lang, der Kopf ist vom gedrungenen Rumpf deutlich abgesetzt. Auf dem Rücken tragen sie ein Zickzack-Band, auf dem Hinterkopf zwei nach innen gebogene Flecken, ähnlich einem „X“.
Die Ringelnatter ist die häufigste Schlange in NRW, das Bergische Land ist eine Schwerpunktregion. Die Ringelnatter ist ungiftig und beißt selten. Die Schlange kann bis zu einem Meter lang werden, selten auch länger. Die Farbe ist gräulich, bisweilen ins Grünliche wechselnd. An den Flanken tragen die Tiere kleine, längliche Flecken. Fühlt die Ringelnatter sich bedroht, kann sie aus den Anal-drüsen ein stinkende Flüssigkeit absondern. In Siedlungen legen die Tiere bis Ende August häufig Eipakete auf Komposthaufen ab. Der Naturschutzbund Nabu rät, die Komposthaufen nicht vor Oktober umzusetzen, damit die Jungtiere in Ruhe schlüpfen können. Nach dem Schlüpfen wandern die Tiere in der Regel in umliegende Feuchtgebiete und Brachen ab.
Die Schlingnatter kommt ebenfalls im Bergischen Land vor, vor allem im Agger- und Wiehltal und besonders im Raum Morsbach. Das bis zu 90 Zentimeter lange Tier ist eine der wenigen europäischen Würgeschlangen, Mäuse und Eidechsen bilden ihre Beute. Bei Schlingnattern ist der Übergang vom Kopf zum Rupf eher fließend, die Männchen sind bräunlich bis rötlich, die Weibchen grau bis gelblich. Die Tiere tragen auf dem Rücken zwei bis vier Reihen dunkelgraubrauner Flecken, die auf gleicher Höhe oder versetzt angeordnet sein können.
Auf dem Hinterkopf und Nacken zeichnet sich ein großer, dunkler Fleck ab, der nach hinten hufeisenförmig ausgezogen sein kann. Wird die Schlingnatter in die Enge getrieben, dann beißt sie.
(Quellen: Biologische Station Oberberg, Naturschutzbund Nabu).