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Von Jülich nach AhausTest für Atommülltransport verlief ohne Zwischenfälle

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Jülich: Polizeifahrzeuge begleiten einen Castor-Transporter von Jülich zum Endlager in Ahaus.

Jülich: Polizeifahrzeuge begleiten einen Castor-Transporter von Jülich zum Endlager in Ahaus.

Nach der Probefahrt eines leeren Castor-Behälters quer durch Nordrhein-Westfalen ist der Schwertransport am frühen Mittwochmorgen ohne Probleme in Ahaus angekommen.

Ziel der Fahrt war es, den Ablauf möglicher Atommülltransporte zu testen. Der Transporter sei zwischen 2 und 3 Uhr eingetroffen. Von Zwischenfällen sei ihm nichts bekannt, sagte ein Sprecher der Bundesgesellschaft für Zwischenlagerung am Standort Ahaus.

Atomkraftgegner sehen Testfahrt „politisch gescheitert“

Der Schwertransport hatte am Dienstag gegen 22 Uhr planmäßig das Gelände der Jülicher Entsorgungsgesellschaft für Nuklearanlagen verlassen, wie ein Sprecher bestätigt hatte. Die Entfernung nach Ahaus beträgt gut 170 Kilometer. Der Schwertransport durfte nur in der Nacht auf die Straße.

Die Fahrt sei störungsfrei verlaufen, bestätigte eine Sprecherin der zuständigen Polizei Münster. Die Polizei habe den Transport behandelt wie einen tatsächlichen Castor-Transport. Dementsprechend sei der Weg unter anderem mit Kräften einer Einsatzhundertschaft abgesichert worden. Mehrere Initiativen von Atomkraftgegnern sprachen in einer Mitteilung von einem „massiven Polizeieinsatz“ auf den Autobahnen. Die Testfahrt sei damit „politisch gescheitert“.

In Jülich lagern rund 300 000 Brennelement-Kugeln aus einem früheren Versuchsreaktor in 152 Castor-Behältern. Über deren Verbleib ist noch nicht endgültig entschieden. Eine Möglichkeit ist der Transport nach Ahaus. Diese Variante bevorzugen die Bundesministerien für Forschung, Umwelt und Finanzen.

Mit dem Testlauf sollte die aufwendige Beladung in Jülich, der Transport und die Entladung in Ahaus getestet werden. Im November soll noch ein zweiter Probetransport folgen, dabei sollen dann Aufsichtsbehörde und Sachverständige dabei sein.

Gegen die möglichen Transporte gibt es auch Widerstand. Mehrere Initiativen verwiesen auf Nachteile: Es gebe in Ahaus keine Reparaturmöglichkeit für defekte Castoren. Vor einer Endlagerung sei eine Neuverpackung der Brennelement-Kugeln notwendig, die in Ahaus nicht möglich sei. Dazu komme „enormes, zusätzliches Risiko“ durch Transporte über Autobahnen in NRW.

Schwarz-grüne Koalition für Verbleib des Atommülls in Jülich

Die zweite Option ist ein Verbleib des radioaktiven Mülls in Jülich. Diese Variante wird von der schwarz-grünen Landesregierung in ihrem Koalitionsvertrag von 2022 bevorzugt. Dazu bräuchte es ein neues Zwischenlager – die Genehmigung für das jetzige Zwischenlager, in dem der Atommüll derzeit lagert, lief Mitte des vergangenen Jahrzehnts ab. Jülichs Bürgermeister Axel Fuchs ist für einen Verbleib in der Stadt: Die Bevölkerung sehe das Thema unaufgeregt, in der Kommune gebe es Expertise. (dpa)