„Völlig unsinnig und unnötig“Türkei fliegt nach Hamburg zu EM-Spiel – Deutliche Kritik

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In Hamburg versammeln sich türkische Fans, um ihre Mannschaft bei ihrem letzten Gruppenspiel gegen Tschechien anzufeuern.

In Hamburg versammeln sich türkische Fans, um ihre Mannschaft bei ihrem letzten Gruppenspiel gegen Tschechien anzufeuern.

Die UEFA bewirbt das Turnier als nachhaltigste EM der Geschichte, während die türkische Nationalelf von Hannover nach Hamburg fliegt.

Umweltschützer kritisieren die türkische Nationalmannschaft scharf für ihre Anreise per Flugzeug zu ihrem letzten EM-Gruppenspiel. Die Türkei flog vor ihrem Duell gegen Tschechien am Mittwoch mit einem Charterflugzeug von Hannover nach Hamburg. Die beiden Städte trennen etwa 150 Kilometer. Die Europäische Fußball-Union UEFA hatte das Turnier als die nachhaltigste EM aller Zeiten ausgerufen.

„Das ist völlig unsinnig und unnötig“, kritisierte Werner Reh, Verkehrsreferent beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), den Kurzflug. Die CO2-Bilanz sei 10- bis 20-mal schlechter als eine Fahrt mit der Bahn, sagte Reh. Er könne sich nicht erklären, warum die Verantwortlichen für diese kurze Distanz den Flieger gewählt haben.

Nationen müssen während der EM auch „in die Pflicht“ genommen werden

René Schwartz, Sprecher der Bürgerinitiative für die Reduzierung der Belastungen des Luftverkehrs in Hamburg und Schleswig-Holstein (BAW), bezeichnete den Flug als „absolut inakzeptabel“.

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In Hamburg dürfe man nicht mal mit einem Elektroauto ans Stadion heranfahren, damit die Fans die öffentlichen Verkehrsmittel nutzten, schilderte Schwartz. Es gebe eine Bannmeile für Autos rund um die Spielstätte. Gerade deshalb sei es so absurd, dass die türkische Mannschaft mit dem Flugzeug zum Spiel anreist.

„Auch die Nationen müssen während des Turniers mehr in die Pflicht genommen werden“, forderte Schwartz. Es könne nicht sein, dass es einen so großen Anforderungskatalog in Sachen Nachhaltigkeit für die Städte gebe, wenn Nationalmannschaften auf so eine kurze Distanz den Flieger nehmen könnten. (dpa)

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