Die neue Marienfigur sollte zur Auseinandersetzung mit Frauenrollen in der Kirche einladen. Sie wurde nach nur wenigen Tagen zerstört.
Schockierender VandalismusStatue von gebärender Maria wurde in Linzer Dom geköpft
Eine kontroverse Statue, die Maria während der Geburt von Jesus zeigt, ist im Linzer Mariendom geköpft worden. Verfassungsschützer und Kriminalisten hätten Ermittlungen aufgenommen, sagte eine Polizeisprecherin der Deutschen Presse-Agentur.
Das Werk der Künstlerin Esther Strauß werde trotz der Beschädigung wie geplant bis Mitte Juli in der Kirche ausgestellt bleiben, allerdings nun hinter einer Glastür und ohne Beleuchtung, sagte eine Sprecherin der Diözese. „Man soll nicht das Bild der zerstörten Skulptur sehen“, sagte sie der dpa. Deshalb seien nach dem Vandalenakt keine Fotos veröffentlicht worden, erklärte sie.
Kontroverse Statue von Maria wurde in Linzer Maiendom geköpft
Die kleine Holzstatue war vorige Woche aufgestellt worden. Sie ist Teil eines Projekts, das sich 100 Jahre nach der Weihe des Mariendoms mit Frauenrollen, Familienbildern und Geschlechtergerechtigkeit auseinandersetzt. Am Montag wurde die Figur mit einer Säge von einem oder mehreren Tätern enthauptet.
„Diese Gewalt ist für mich ein Ausdruck davon, dass es immer noch Menschen gibt, die das Recht von Frauen an ihrem eigenen Körper in Frage stellen. Dem müssen wir ganz entschieden entgegentreten“, sagte die in Tirol und Wien lebende Esther Strauß in einer Stellungnahme.
„Katholischer Widerstand“ übernimmt Verantwortung
Auf der Plattform Telegram ist unter dem Namen „Katholischer Widerstand“ ein angebliches Bekennerschreiben aufgetaucht. Kritik an der Skulptur sei von der katholischen Kirche ignoriert worden, heißt es darin. „Daher war in Anbetracht dieser abscheulichen und blasphemischen Karikatur eiligstes und entschlossenes Handeln gefordert!“, heißt es.
„Es gibt natürlich zu dem Projekt sehr kritische Stimmen“, sagte die Sprecherin der Diözese. Drohungen seien aber keine eingegangen. Eine Gruppierung namens Katholischer Widerstand sei der Kirchenverwaltung nicht bekannt. (dpa)