Die Vertreter der katholischen Kirche beraten bis Donnerstag über zahlreiche Themen. Zu Beginn der Konferenz gab es vor dem Kloster eine Demo.
Vollversammlung57 Bischöfe sind zur Konferenz im Kloster Steinfeld eingetroffen

Im Kloster Steinfeld findet erstmals die Vollversammlung der Bischofskonferenz statt. Sie dauert bis Donnerstag.
Copyright: Tom Steinicke
Die Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz im Kloster Steinfeld ist gestartet. Vier Tage lang kommen die höchsten Vertreter der katholischen Kirche in Deutschland in der Eifel zusammen. Im Bistum Aachen – zu dem das Kloster Steinfeld gehört – findet sie zum ersten Mal statt. „Das wusste ich nicht, aber es freut mich“, sagte Georg Bätzing, Leiter der Bischofskonferenz und Bischof von Limburg, zu Beginn.
Die Vollversammlung findet zweimal im Jahr statt und ist das höchste Gremium der katholischen Kirche in Deutschland. Der Aachener Bischof Helmut Dieser sagte, er freue sich, seine Kollegen in der Eifel begrüßen zu dürfen. Nach Angaben der katholischen Kirche sind aktuell 57 von 61 Bischöfen in Steinfeld. „Es könnten aber noch mehr werden“, sagte eine Pressesprecherin am Montagnachmittag.
Demonstration in Steinfeld noch vor dem Beginn der Konferenz
Die Liste an Themen, mit denen sich die Kardinäle, Erzbischöfe, Bischöfe, Weihbischöfe und weitere Gäste beschäftigen wollen, ist lang: So steht der Umweltschutz auf der Agenda und die Frage, welche Wirkung die Enzyklika „Laudato si“ von Papst Franziskus entfaltet hat. Das Schreiben, in dem der Papst zum Umweltschutz mahnt, wurde vor rund zehn Jahren veröffentlicht.
Alles zum Thema römisch-katholische Kirche
- Karneval in Sankt Augustin 400 Meter war allein der Zug in Hangelar lang
- Oscar-Verleihung am 2. März Diese fünf Filmfehler stecken in Edward Bergers „Konklave“
- Rosenmontag Persiflage-Wagen spaltet Betroffene – Kölner Verein findet Motiv „präzise“
- Wiederbelebung erfolglos Trauer und Entsetzen in Frechen über den plötzlichen Tod eines beliebten Paters
- Menschenwürde und Menschenrechte Warum sind Kirchenleute bei Merz strenger als bei Trump, Herr Zollner?
- Profanierung steht an Erzbistum will Kirche in Königswinter verkaufen
- Vor 80 Jahren Bombenangriff auf Rosbach mit 62 Toten

Zur Mittagszeit startete die Protestaktion an der Klostermauer.
Copyright: Tom Steinicke
Zudem wollen sich die Bischöfe mit der Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche befassen. Doch dazu gab es am ersten Tag – noch bevor die Konferenz so richtig startete – Protest. Zahlreiche grüne Blätter wurden, aufgereiht an einer Leine, entlang der Klostermauer aufgehängt. Betroffene von sexueller Gewalt in der katholischen Kirche hatten diese Protestaktion anlässlich der Vollversammlung organisiert.
Die Gottesdienste in der Basilika Steinfeld sind öffentlich
Die Petition haben nach Angaben der Initiatoren bereits mehr als 90.000 Menschen unterschrieben. In der Petition wird die katholische Kirche dazu aufgefordert, auf die Einrede der Verjährung in Schmerzensgeldprozessen von Betroffenen zu verzichten. „Wir hätten die Liste gerne persönlich übergeben, aber man hat uns zu verstehen gegeben, dass es dazu kein Zeitfenster gibt“, sagte ein Demonstrationsteilnehmer. Die Demo wurde von der Kaller Feuerwehr abgesichert.
Und dann sollen in Steinfeld auch die Ergebnisse der Weltsynode diskutiert werden. In diesem Reformprozess beschäftigt sich die katholische Kirche unter anderem mit der Zukunft des Zölibats und der Rolle von Frauen in der Kirche.
Die Sitzungen sind nicht-öffentlich, an den Gottesdiensten in der Basilika, die bis Donnerstag täglich um 7.30 Uhr beginnen, können alle Interessierten teilnehmen.