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Zahl der Toten in Valencia steigt„Niemand ist sicher“ – ZDF-Meteorologe warnt eindringlich nach Katastrophe in Spanien

Lesezeit 2 Minuten
Dutzende Fahrzeuge stehen nach heftigen Unwettern von den Fluten zusammengeschoben in einer Straße im spanischen Valencia. Immer noch werden viele Menschen vermisst.

Dutzende Fahrzeuge stehen nach heftigen Unwettern von den Fluten zusammengeschoben in einer Straße im spanischen Valencia. Immer noch werden viele Menschen vermisst.

In Spanien steigt die Zahl der Toten weiter. Özden Terli warnt derweil: Die Erderwärmung mache derartige Katastrophen wahrscheinlicher.

Die Zahl der Toten nach den schweren Unwettern im Osten und Süden Spaniens steigt weiter – und viele Menschen gelten weiter als vermisst. Der Notdienst der am schwersten getroffenen Mittelmeerregion Valencia gab die jüngste Bilanz mit 213 Toten an, wie der staatliche Sender RTVE berichtete.

Unwetterphänomen „Kalter Tropfen“ weiter über Spaniens Mittelmeerküste

Das Unwetterphänomen „Kalter Tropfen“ hält sich aber weiter über Spaniens Mittelmeerküste auf. Die zweithöchste Warnstufe Orange gilt in Teilen der Region Valencia, unter anderem in der Provinz Castellón, wo heftige Regenfälle niedergehen könnten.

Der ZDF-Meteorologe Özden Terli warnte unterdessen am Samstag davor, dass Unwetterkatastrophen wie in Valencia in Zukunft „häufiger und intensiver“ auftreten könnten. „In einer Welt, die sich fortwährend erhitzt, werden auch die Extremwetterereignisse immer häufiger“, erklärte Terli. Der menschengemachte Klimawandel gilt als Haupttreiber der Erderwärmung.

Valencia: „Regenmengen eines ganzen Jahres in wenigen Stunden“

„Dem Wetter steht immer mehr Energie zur Verfügung und das muss umgesetzt werden“, führte der Fachmann aus. Das führe schließlich zu Niederschlägen wie nun in Valencia, wo „Regenmengen eines ganzen Jahres in wenigen Stunden“ niedergegangen seien.

HANDOUT - 31.10.2024, Spanien, Valencia: Dieses von Maxar Technologies veröffentlichte Satellitenbild zeigt ein Gebiet in Valencia, das von Überschwemmungen betroffen ist. Foto: Uncredited/Maxar Technologies/AP/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits ACHTUNG: Verwendung nur bis zum 14.11.2024. +++ dpa-Bildfunk +++

Dieses von Maxar Technologies veröffentlichte Satellitenbild zeigt ein Gebiet in Valencia, das von Überschwemmungen betroffen ist.

Terli sprach von „katastrophalen Auswirkungen“ und verwies dabei auf Satellitenaufnahmen, die das Ausmaß der Überschwemmungen rund um Valencia zeigten. Die Wassermassen waren dort deutlich zu erkennen, auch als Zufluss ins Mittelmeer. „Dieses katastrophale Extremwetter zeigt, niemand ist sicher“, erklärte der Meteorologe zudem im sozialen Netzwerk X.

Unwetter in Spanien: Tausende Soldaten und Polizisten helfen

Die Bergungsarbeiten in Spanien laufen unterdessen am mittlerweile sechsten Tag nach der Katastrophe weiter. Vor allem in Tunneln und überfluteten Tiefgaragen oder Parkhäusern stellt sich die Suche besonders schwierig dar.

02.11.2024, Spanien, Valencia: Einsatzkräfte arbeiten in einem von Überschwemmungen betroffenen Gebiet in Valencia nach dem schweren Unwetter am späten Dienstag und frühen Mittwoch. Dabei kamen Hunderte ums Leben, viele Menschen werden noch vermisst. Foto: Manu Fernandez/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Einsatzkräfte arbeiten in einem von Überschwemmungen betroffenen Gebiet in Valencia nach dem schweren Unwetter am späten Dienstag und frühen Mittwoch. Dabei kamen Hunderte ums Leben.

Regierungschef Pedro Sánchez hatte am Samstag angekündigt, das Militär vor Ort um weitere 5.000 Soldaten aufzustocken und auch 5.000 Polizisten zu entsenden. Mittlerweile sind mehr als 3.600 Militärangehörige in den am schlimmsten betroffenen Ortschaften nahe der Großstadt Valencia im Einsatz, wie die spanische Zentralregierung in Madrid verkündete.

Katastrophe in Valencia: Straßen versperrt und mit Schlamm überzogen

Zuvor hatte es harte Kritik allen voran aus den betroffenen Ortschaften gegeben, die sich in den ersten Tagen auf sich allein gestellt sahen. In vielen der etwa 15 besonders schlimm getroffenen Dörfer sind weiterhin Straßen von aufgetürmten Autos oder gestrandetem Hausrat versperrt und mit dickem Schlamm überzogen.

Feuerwehrleute suchen in den Trümmern nach weiteren Todesopfern. Mehr als 200 Menschen sind bei Unwetter in Spanien gestorben, viele werden weiterhin vermisst.

Feuerwehrleute suchen in den Trümmern nach weiteren Todesopfern. Mehr als 200 Menschen sind bei Unwetter in Spanien gestorben, viele werden weiterhin vermisst.

Auch dank vieler Freiwilliger ist dort mittlerweile Hilfe angelaufen, und auch die Stromversorgung funktioniert zum großen Teil wieder. In dem Gebiet westlich und südlich der Stadt Valencia sorgte vor allem ein Fluss für einen Großteil der Zerstörung.

Ein sonst eher trockenes Bachbett hatte sich mit den heftigen Regenfällen vom Dienstag in einen reißenden Strom verwandelte und war Richtung Meer durch mehrere Ortschaften gerast. (das/dpa)