AboAbonnieren

Verschüttet nach ExplosionHauseinsturz in Stutensee – 73-Jähriger stirbt nach Befreiung

Lesezeit 2 Minuten
Baden-Württemberg, Stutensee: Feuerwehrleute stehen am Unglücksort. Nach einem Hauseinsturz in Stutensee (Landkreis Karlsruhe) am frühen Morgen sind Rettungskräfte dabei, einen Menschen aus den Trümmerteilen zu retten.

Feuerwehrleute stehen am Montag (17. Februar) am Unglücksort eines Hauseinsturzes in Stutensee (Landkreis Karlsruhe).

Nach dem Teileinsturz eines Hauses bei Karlsruhe war ein Bewohner eingeschlossen. Nach Stunden konnte er befreit werden, starb aber später.

In Baden-Württemberg ist am frühen Montagmorgen (17. Februar) ein Wohnhaus eingestürzt, ein Mensch wurde unter den Trümmerteilen eingeschlossen. Erst nach vielen Stunden konnte der Eingeklemmte am Mittag von Mitarbeitenden des Technischen Hilfswerks und der Feuerwehr befreit werden, wie der SWR berichtet. Er wurde in ein Krankenhaus gebracht. Er erlag später seinen schweren Verletzungen. Nun ermittelt die Kriminalpolizei.

Der Bewohner des Einfamilienhauses in Stutensee war während der sechsstündigen Rettungsarbeiten offenbar die ganze Zeit ansprechbar gewesen, zum genauen Gesundheitszustand konnte ein Sprecher der Polizei während des laufenden Einsatzes aber nichts sagen. Die Schwere seiner Verletzungen wurde erst nach seiner Befreiung deutlich.

Wie die Polizei Karlsruhe mitteilte, handelte es sich bei der eingeschlossenen Person um einen 73-jährigen Mann. Der Bewohner befand sich zum Zeitpunkt der Explosion gegen 5.50 Uhr im Haus und konnte das Gebäude, das weiter einzustürzen drohte, nicht selbständig verlassen. Der Mann war im Schlaf von der Explosion überrascht und noch in seinem Bett liegend verschüttet worden. Die Schlafzimmerdecke stürzte ein.

Polizei, Technisches Hilfswerk, Feuerwehr sowie Rettungsdienst waren mit zahlreichen Kräften vor Ort und arbeiteten unter Hochdruck. Offenbar war auch eine Drohne im Einsatz. Es ging zunächst darum, die Ruine des Hauses zu stabilisieren. Das nahm längere Zeit in Anspruch. Die Rettungskräfte konnten dann die Decke des Schlafzimmers vorsichtig anheben.

Stutensee: Eingeschlossener wurde von außen gewärmt

Die Einsatzkräfte standen über mehrere Stunden in Kontakt zu dem Mann. Wie der SWR berichtet, konnten die Retter mit einer speziellen Videokamera durch eine Lücke sehen. Der 73-Jährige habe ein Funkgerät bekommen, über das er besser kommunizieren konnte. Zudem wurde versucht, den Eingeschlossenen mit einer Wärmelampe durch die Lücke von außen zu wärmen. Die Aktion war laut SWR angesichts der niedrigen Temperaturen ein Wettlauf gegen die Zeit, den die Helfer letztlich verloren.

Die Einsturzursache des Hauses sowie weitere Informationen waren am Morgen zunächst nicht bekannt. Derzeit gehen die Einsatzkräfte von einem Unglücksfall aus, das Haus sei an das Gasnetz angeschlossen.

Der Hauseinsturz in der Henhöferstraße wurde der Polizei nach eigenen Angaben von einem Anwohner gemeldet, der durch den lauten Knall aufgewacht war. Angrenzende Häuser sind nach derzeitigem Kenntnisstand nicht wesentlich betroffen, es gäbe aber kleinere Schäden. Auch ein geparktes Auto sei beschädigt worden. Nachbarn zeigten sich gegenüber dem SWR am Vormittag besorgt um den 73-Jährigen. Sie hätten den Mann nach der Explosion schreien gehört. (cme, dpa)