AboAbonnieren

„Beängstigend“Hape Kerkeling nach Rede in Düsseldorfer Synagoge Ziel von Anfeindungen

Lesezeit 2 Minuten
Hape Kerkeling spricht auf einer Veranstaltung bei der jüdischen Gemeinde in Düsseldorf.

Hape Kerkeling sprach jetzt darüber, dass er im Anschluss an die Veranstaltung bei der jüdischen Gemeinde in Düsseldorf „unvorstellbare Anfeindungen“ erhielt (Archivbild).

Für eine Rede in der Düsseldorfer Synagoge vor einem Jahr hat der Komiker viel Zuspruch bekommen - aber auch „unvorstellbare Anfeindungen“.

Im vergangenen Jahr hielt Hape Kerkeling eine Rede bei der Jüdischen Gemeinde in Düsseldorf - anschließend war der 59-jährige Komiker Zielscheibe von Anfeindungen.

In einer ARD-Dokumentation zu seinem 60. Geburtstag, die vorab beim Film Festival Cologne gezeigt wurde, sagt er dazu: „Für mich persönlich hat das bedeutet: sehr viel Zuspruch von Menschen, die ähnlich denken, der mir sehr viel wert ist und sehr viel wert war. Aber eben nicht nur Zuspruch, sondern auch unvorstellbare Anfeindungen, die ich mir so gar nicht hätte ausmalen können, sodass also auch der Staatsschutz aktiv wurde.“

Hape Kerkeling wurde zur Hass-Zielscheibe

Das sei „beängstigend“ gewesen. Die Erfahrung bestätigte Kerkeling darin, dass er die Zukunft Deutschlands „leider nicht besonders optimistisch“ einschätzt.

Hape Kerkeling hatte vor einem Jahr eine Laudatio auf die FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann gehalten, die in ihrer Heimatstadt Düsseldorf für ihr Engagement gegen Antisemitismus mit der Josef-Neuberger-Medaille geehrt wurde.

Hape Kerkeling nennt Gründe über Abschied aus Berlin

In seiner Rede in der Düsseldorfer Synagoge sagte der Entertainer unter anderem: „Antisemitismus aber ist keine Meinung, sondern ein Angriff auf die Menschlichkeit.“ Der 90-minütige Dokumentarfilm „Hape Kerkeling - Total normal“ läuft am 9. Dezember - seinem 60. Geburtstag - um 20.15 Uhr im Ersten.

Erst vor wenigen Wochen hat Hape Kerkeling öffentlich gemacht, warum er Berlin 2017 den Rücken gekehrt hatte. „Wir leben ja in Zeiten, die sehr schwierig sind, und Dinge spitzen sich zu, machen wir uns nix vor“, erklärte er im ARD-Kneipentalk „Inas Nacht“. „Und ich hatte den Eindruck, dass Berlin nicht mehr so tolerant ist, wie es einmal war.“

Kerkeling und sein Mann, den er 2016 geheiratet hat, hätten demnach in der Hauptstadt „nicht so völlig ohne Probleme Arm in Arm über die Straße gehen“ können. In Hamburg und Köln sei dies hingegen bis heute ohne weiteres möglich. (mbr/dpa)