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„Es hat überhaupt nicht wehgetan“Queen Elizabeth II. wirbt fürs Impfen

Lesezeit 4 Minuten

Lobt den gemeinsamen Einsatz gegen die Pandemie: Queen Elizabeth II.

London – Dass Königin Elizabeth II. mit Traditionen bricht, hat es in ihrer mittlerweile 69 Jahre langen Regentschaft kaum gegeben. Umso überraschender, dass die britische Monarchin nun sehr deutlich für die Corona-Impfung geworben hat – und dabei sogar aus dem Nähkästchen plauderte, zumindest im Vergleich zu dem, was die 94-Jährige ansonsten preisgibt.

„Es hat überhaupt nicht wehgetan“, erzählte die Queen in einem Videogespräch. „Soweit ich das beurteilen kann, war es ziemlich harmlos.“ Die Äußerungen der Königin gelten als enorme Unterstützung für die Impfkampagne der britischen Regierung. Das Ziel ist offensichtlich: Dank des Zuspruchs Ihrer Majestät sollen Impfskeptiker überzeugt werden.

Eiserne Regel: Die Queen mischt sich nicht ein

Ob EU-Austritt oder andere politische Entscheidungen: Die Queen mischt sich nicht ein. So lautet die eiserne Regel, an die sich Elizabeth hälft. „Als Staatsoberhaupt muss die Queen in politischen Angelegenheiten streng neutral bleiben“, betont der Buckingham-Palast auf seiner Internetseite.

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Für Aufregung sorgte daher, als die Königin bei der Eröffnung des Parlaments im Juni 2017 – ein Jahr nach dem Brexit-Votum – einen blauen Hut mit goldfarbenen Knöpfen trug. Wollte die Queen mit dem Outfit, das an die EU-Fahne erinnerte, ihre Haltung zum EU-Austritt deutlich machen? Nur Zufall, betonte ihre Stylistin später.

18,7 Millionen Briten schon einmal geimpft

Nun also die Impfkampagne. Eigentlich läuft es gut: Bis Mittwoch haben bereits 18,7 Millionen Briten eine erste Dosis erhalten, das ist mehr als jeder dritte Erwachsene. Täglich kommen Hunderttausende hinzu, bis Ende Juli sollen alle Erwachsenen ein Angebot erhalten haben. 85 Prozent der Befragten wollen sich impfen lassen, so das Statistikamt.

Ein Waffeleisen für Archie: „Er liebt es“

Ihrem einjährigen Urenkel Archie hat Königin Elizabeth II. zu Weihnachten ein Waffeleisen geschenkt. Sie habe gefragt, was sich der Kleine zu Weihnachten wünsche, erzählte Vater Prinz Harry (Foto) dem Late-Night-Moderator James Corden. Daraufhin habe seine Ehefrau Meghan gesagt: „Ein Waffeleisen.“ Und die Queen habe ein Waffeleisen geschickt. „Er liebt es“, sagte Harry bei einer Stadtrundfahrt in einem offenen Doppeldeckerbus durch Los Angeles.

Sein Sohn frage jeden Morgen nach dem Aufstehen: „Waffeln?“ Auch er esse zum Frühstück immer Waffeln: „Etwas Joghurt, etwas Marmelade, ich weiß nicht, ob das so richtig ist, Beeren, vielleicht Honig oder Sirup drauf.“ Archie, der im Mai zwei Jahre alt wird, könne schon einige Wörter sprechen und singe viel vor sich hin. Sein erstes Wort sei „Krokodil“ gewesen.

Mit der Queen und ihrem Ehemann Prinz Philip hätten sie schon mehrmals per Video telefoniert, berichtete der Enkel. „Wir haben ein paar Mal gezoomt, sie haben Archie herumlaufen sehen.“ (dpa)

Doch unter den Skeptikern sind besonders viele Angehörige ethnischer Minderheiten. Die Queen äußerte Verständnis dafür, dass einige Menschen Angst vor der Impfung haben: „Aber sie sollten eher an andere Menschen denken als an sich selbst.“ Fast alle Zeitungen brachten die Aussagen der Monarchin am Freitag auf ihrer Titelseite.Gesundheitsmanagerin Emily Lawson betonte, die Aussagen der Königin seien „ein unheimlich wichtiges Vertrauensvotum für das Programm“.

Sie fühle sich angesichts der Corona-Krise an andere schwere Pandemien erinnert, erzählte die Queen in dem Videogespräch mit den Verantwortlichen für das Impfprogramm in den vier Landesteilen England, Schottland, Wales und Nordirland. „Ich meine, es ist ein bisschen wie eine Pest, nicht wahr? Weil wir nicht nur hier das Virus haben, sondern es überall ist, ist es ein seltsamer Kampf, den wirklich alle führen.“

Die Monarchin lobte den gemeinsamen Einsatz gegen die Pandemie. Das Gemeinschaftsgefühl erinnere sie an den Zweiten Weltkrieg. „Es ist sehr ähnlich wie damals, wissen Sie, als alle am gleichen Strang gezogen haben.“ Elizabeth und ihr Ehemann Prinz Philip (99), die seit Monaten auf Schloss Windsor bei London residieren, hatten am 9. Januar ihre erste Corona-Impfung erhalten.

Auch diese Bekanntgabe kam durchaus überraschend, denn Gesundheit ist bei den Royals strikte Privatsache. Die Queen hatte aber Spekulationen und Falschinformationen einen Riegel vorschieben wollen, hieß es aus Palastkreisen. „Sobald man geimpft wurde, hat man das Gefühl, geschützt zu sein. Das halte ich für sehr wichtig“, sagte die Königin nun. (dpa)