Nachwuchs bei den RoyalsWie Meghans Schwangerschaft für Freude und Häme sorgt
London – Mitten in Corona-Misere und Wintereinbruch erreichte die Briten zur Abwechslung einmal eine glückliche Nachricht: „Archie wird ein großer Bruder werden.“ Mit dieser Ankündigung ließen Prinz Harry und seine Frau Meghan die Welt wissen, dass sie ein zweites Kind nach ihrem im Mai 2019 geborenen Sohn Archie Harrison erwarten. Begleitet wurde die Ankündigung von einem Schwarzweißfoto, das das glückliche und übers das ganze Gesicht strahlende Herzogs-Paar in seinem sonnendurchtränkten Garten im kaliforischen Montecito zeigt.
Noch ist nicht bekannt, welches Geschlecht das Baby hat oder wann es zur Welt kommt. Fest steht, dass der Junge oder das Mädchen zur Nummer acht der Thronfolge und damit den Skandal-Prinzen Andrew auf den neunten Platz relegieren wird. Das Kind hat Anspruch auf den Titel „Lord“ oder „Lady“, aber man erwartet nicht, dass die Eltern sich dafür entscheiden werden. Schon bei Archie hatten Harry und Meghan bestimmt, dass er keinen Adelstitel führen soll, um ihm eine normalere Kindheit, als es Harry vergönnt war, zu ermöglichen.
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Es gab in den vergangenen Monaten schon Spekulationen, dass eine Neuankunft zu erwarten sei. Meghan hatte in einem Beitrag für die „New York Times“ enthüllt, dass sie im Sommer 2020 eine Fehlgeburt erlitten hatte. Im Oktober beantragte die US-Amerikanerin, dass ihr Gerichtsprozess gegen die Zeitung „Daily Mail“, die einen privaten Brief an ihren Vater Thomas Markle veröffentlicht hatte, unterbrochen werden sollte. Der Richter gab dem statt und erklärte die Begründung dafür als vertraulich. Das heizte die Gerüchteküche weiter an. In der vergangenen Woche gewann dann Meghan ihr Verfahren gegen die „Mail“. „Jetzt ist die richtige Zeit“ zur Verkündung der Schwangerschaft, ließ ihr Sprecher wissen. Es fügt sich, dass die Nachricht auf den Valentinstag fiel, als vor 37 Jahren Lady Diana erklärte, dass sie Prinz Harry, ihr zweites Baby, erwarte.
Der auf dem Schwarz-Weiß-Foto prominente Babybauch verrät, dass Meghan deutlich länger als drei Monate schwanger sein dürfte. Käme sie noch vor Prinzessin Annes Tochter Zara Tindall nieder, die kürzlich Mutterfreuden ankündigte, würde sie der Queen das zehnte Urenkelkind schenken. Die königliche Familie war von Harry und Meghan auf dem Laufenden gehalten worden und ließ am Sonntag verlauten: „Ihre Majestät, der Herzog von Edinburgh, der Prinz von Wales sowie die gesamte Familie sind entzückt und wünschen ihnen alles Gute.“
Vorwurf der Doppelmoral
Doch nicht alle sind begeistert. Nachdem Harry und Meghan vor rund einem Jahr den „Megxit“ vollzogen und dem Königreich den Rücken gekehrt hatten, um ihr Privatleben zu schützen und in den USA zu leben, hat ihre Popularität gelitten. Das Massenblatt „Daily Star“ machte am Montag mit einer süffisanten Titelzeile auf: „Öffentlichkeitsscheue Frau sagt 7,67 Milliarden Menschen: Ich bin schwanger.“
Das kam nicht bei allen Lesern gut an. „Das ist blanke Gehässigkeit“, twitterte Jenny Clements. „Sie hatte eine Fehlgeburt und feiert jetzt eine neue Schwangerschaft. Lasst sie beide in Ruhe.“ Dagegen sieht der einflussreiche Fernsehmoderator Piers Morgan beim Herzogspaar eine Doppelmoral am Werk. Morgan twitterte: „Sie haben dieses schnulzige Foto veröffentlicht, um zu erreichen, dass die Medien dieser Geschichte über ihr Privatleben mehr Prominenz geben – inmitten ihren kürzlichen heldenhaften Anstrengungen, dieselben Medien davon abzuhalten, über ihr Privatleben zu berichten.“