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Scholz mit dringendem AppellKlimaaktivisten blockieren nach Unfall Rettungsweg

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Feuerwehr Berlin Aktivisten 3110

Die Berliner Feuerwehr stand nach eigenen Angaben im Stau bei dem Rettungseinsatz.

Berlin – Einsatzkräfte der Berliner Feuerwehr sind nach Angaben eines Sprechers wegen Protesten von Klimademonstranten verspätet an einem Unfallort eingetroffen. Dies hat nun eine politische Diskussion ausgelöst, auch Bundeskanzler Olaf Scholz meldete sich zu Wort.

Die Kollegen hätten mit einem sogenannten Rüstwagen mit Spezialtechnik, die etwa zum Anheben schwerer Lasten eingesetzt wird, eine „recht relevante Zeit“ im Stau auf der Stadtautobahn A100 gestanden, sagte der Berliner Feuerwehr-Sprecher Rolf Erbe am Montag der Deutschen Presse-Agentur. „Die Rettung hat sich dadurch zeitlich verzögert.“ Da die Technik nicht zur Verfügung stand, habe man an der Unfallstelle improvisieren müssen.

Berlin: Frau bei Unfall verletzt – Feuerwehr durch Blockade zu spät am Unfallort

Nach Angaben des Sprechers sollte die Spezialtechnik bei der Bergung einer lebensgefährlich verletzten Radfahrerin helfen, die am Montag bei einem Unfall in Berlin-Wilmersdorf unter einen Betonmischer geraten war.

Nach dem Unfall kam es noch zu einem Angriff auf den Lkw-Fahrer: Der Mann wurde nach Angaben einer Polizeisprecherin von einer unbekannten Person mit einem Messer attackiert und verletzt, als er ausgestiegen sei, um nach der Frau zu schauen. Laut Polizei war zunächst unklar, wie es zu dem Unfall gekommen war.

Aktivisten Berlin Feuerwehr 3110

Wegen eins Klimaprotests in Berlin ist die Feuerwehr offenbar zu spät am Einsatzort gewesen.

Die Klima-Protestgruppe „Letzte Generation“ teilte mit, sie sei bestürzt und könne nicht ausschließen, dass die Verspätung des Rüstwagens auf einen durch sie verursachten Stau zurückzuführen sei. „Wir hoffen inständig, dass sich ihr Gesundheitszustand durch die Verspätung nicht verschlimmert hat“, erklärte Sprecherin Carla Hinrichs. „Bei all unseren Protestaktionen ist das oberste Gebot, die Sicherheit aller teilnehmenden Menschen zu gewährleisten.“

Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD) kritisierte erneut die Aktionen: „Es gibt keine Rechtfertigung dafür, das Leben anderer zu gefährden“, sagte sie dem Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB). Ob die Aktivisten eine Schuld tragen oder nicht, bleibe durch Justiz zu klären. Klimademonstranten hatten am Montagmorgen erneut an mehreren Stellen in Berlin mit Blockaden für Behinderungen im Verkehr gesorgt.

Bundeskanzler Olaf Scholz wendet sich an „Letzte Generation“

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) appellierte an die Klimaaktivisten, ihre Aktionen dürften nicht zur Gefährdung anderer beitragen. „Ich glaube, dass wir kritische Haltung, kritischen Protest, akzeptieren müssen. Dass die Aktionen jetzt nicht auf sehr weitreichenden Beifall gestoßen sind, ist auch offensichtlich“, sagte Scholz. Das Gleiche gelte auch mit Blick auf Kunstwerke, die im Zuge von Protestaktionen beschädigt würden.

Auch in Köln und Umgebung ist es bereits zu dem vielfach kritisierten radikalen Protest gekommen. So klebten sich etwa Anfang Juli mehrere Aktivistinnen und Aktivisten auf der Inneren Kanalstraße fest und verursachten so ein Verkehrschaos. (mab/dpa)