Der sechsjährige Arian aus Bremervörde ist nach einer Woche immer noch vermisst. Spezialermittler sollen den Vermisstenfall aufklären.
Autistischer JungePolizei stellt Suche nach vermisstem Arian ein – Ermittler äußern sich zu Spuren
Der sechsjährige Arian aus dem niedersächsischen Bremervörde bleibt auch nach mehr als einer Woche weiter vermisst. Die Polizei im Landkreis Rotenburg (Wümme) hat am Dienstag (30. April) die aktive Suche nach dem autistischen Jungen eingestellt. Stattdessen soll ein Team aus Sonderermittlern dabei helfen, Arian wohlbehalten aufzufinden.
„Man kann diese hohen Suchmaßnahmen nicht permanent aufrechterhalten“, sagte ein Polizeisprecher am Dienstagmorgen. Ein Ermittlerteam, das auf Vermisstenfälle spezialisiert ist, soll als „EG Arian“ weiter neuen Hinweise und Spuren nachgehen. Bei der Suche waren zahlreiche mögliche Hinweise auf den sechsjährigen Arian entdeckt worden.
Vermisster Arian: Polizei stellt Suche ein – Sonderermittler sollen Sechsjährigen finden
Das fünfköpfige Ermittlerteam soll vom südlich von Bremervörde gelegenen Zeven aus die künftigen Einsatzmaßnahmen koordinieren. Weitere Suchmaßnahmen sollen „anlassbezogen“ durchgeführt werden. „Wir nehmen alle Informationen zum Verschwinden von Arian sehr ernst“, betonte ein Polizeisprecher weiter.
Erst am Montag hatten Polizei, Feuerwehr, DLRG und auch Soldaten der Bundeswehr mit einer Menschenkette versucht, Arian in einem Gebiet in der Nähe von Bremervörde zu finden. Laut Angaben seiner Eltern könnte der autistische Junge Angst davor haben, sich Einsatzkräften und damit fremden Personen zu zeigen.
Bremervörde: Autistischer Arian verschwindet plötzlich aus dem Haus der Eltern – erste Spuren entdeckt
Der sechsjährige Arian war am vergangenen Montag (22. April) gegen 19.15 Uhr aus seinem Elternhaus in Bremervörde-Elm verschwunden. Eine Überwachungskamera eines Hauses in der Nähe zeigte den Jungen, wie er mit einem Stock in der Hand zielstrebig auf einen nahegelegenen Waldweg zulief. Er hatte nur einen Pullover an und trug keine Schuhe.
Die Polizei hatte erste Spuren am nahegelegenen Fluss Oste entdeckt und diesen auf einer Strecke von zwölf Kilometern bis in den Landkreis Stade hinein abgesucht. Auch Spezialtaucher der Polizei waren im Einsatz, mit einem Sonargerät wurde das Flussbett der Oste intensiv untersucht. Mögliche Fußspuren, die ebenfalls entdeckt wurden, konnten Arian nicht einwandfrei zugeordnet werden.
Arian vermisst: Polizei hofft auf neue Hinweise – Luftwaffe hilft bei ungewöhnlichen Suchmaßnahmen
Ein neuer Ansatz beschäftigt die Ermittler am Dienstag: Die Bevölkerung in der Region wird gebeten, Garagen, Stallungen oder Heuhaufen nach dem Jungen zu durchsuchen. Arian, der als scheu gegenüber Fremden gilt, könnte sich auch ungewöhnlichen Orten wie Misthaufen oder in großen Rohren versteckt haben.
Die Polizei im Landkreis Rotenburg (Wümme) hatte außerdem zu ungewöhnlichen Maßnahmen gegriffen, um Arian zu finden. So wurden Luftballons mit Schokolade an Baumstämmen, Straßenschildern und Laternen angebracht, um den Jungen aus seinem Versteck zu locken. Außerdem wurden an mehreren Orten in und um Bremervörde Kinderlieder für Arian abgespielt.
Mit sogenannten Skybeamern projizierten die Ermittler Lichtkegel an den Himmel, die Luftwaffe unterstützte die Suche zeitweise mit Tornado-Kampfjets und Wärmebildkameras. Alle Maßnahmen blieben allerdings ohne Erfolg. Temperaturen um den Gefrierpunkt bereiteten den Ermittlern vor allem in den ersten Tagen nach dem Verschwinden große Sorgen.
Vermisster Arian: Eltern äußern sich zu großer Suchaktion – Ermittler werten Spuren aus
„Es gilt herauszufinden, wo Arian geblieben ist, was aus ihm geworden ist“, erklärte ein Polizeisprecher das weitere Vorgehen ab Dienstag. Die Überlebenschancen des Jungen werden, auch angesichts der niedrigen Temperaturen in der vergangenen Woche, als gering eingeschätzt. Das neue Ermittlerteam soll nun weitere Hinweise eingehend prüfen.
Arians Eltern hatten sich zwischenzeitlich über die Polizei an die Öffentlichkeit gewandt. „Wir glauben, dass Arian sich auf den Weg gemacht hat, um ein großes Abenteuer zu erleben“, sagten sie und hoffen nach wie vor, den Sechsjährigen lebend zu finden. (shh)