Der Landesligist will die Rote Laterne an den Gegner SV Schlebusch weiterreichen. Leitfigur Martin Krings hat seine Karriere indes beendet.
14 Spiele, acht PlatzverweiseOberpleis will „Horror-Hinrunde“ versöhnlich beenden
In den vergangenen Jahren hat sich der TuS 05 Oberpleis einen Ruf als eine der fairsten Fußball-Landesliga-Mannschaften aufgebaut. Als solche durfte man sich am Ende der Saison häufig über eine entsprechende Prämie freuen. In dieser Spielzeit muss man sich etwas anderes einfallen lassen, um die Mannschaftskasse aufzubessern. Denn mit fünf Roten und drei Gelb-Roten Karten rangiert das so ambitioniert in die Saison gestartete Schlusslicht auch in der Fair-Play-Wertung auf dem letzten Platz.
„Wir haben grundsätzlich keine Halunken in der Truppe, aber einige blöde Szenen haben eben zu den Platzverweisen geführt“, so Trainer Marcus Voike, der schon lange nicht mehr auf eine solch miserable Hinrunde zurückblicken musste. „Alles was schieflaufen konnte, ist schiefgelaufen. Drei Freistoß-Gegentore aus gut und gerne 35 Metern sprechen für sich.“
Vor dem ultimativen Kellerduell beim Vorletzten SV Schlebusch (So., 15.15 Uhr) wartet sein Team bereits seit sieben Partien auf einen Sieg (zwei Remis). „Wir sorgen hoffentlich für ein versöhnliches Ende und müssen dann einen fetten Schlussstrich unter diese Horror-Hinrunde ziehen“, so Voike. Wenn er an die letzten 70 Minuten des jüngsten Spiels gegen Rheinbach denke, mache er sich „keine Sorgen“. Denn in dieser Phase wandelte der TuS einen 0:2-Rückstand in ein 2:2 um.
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Nils Stephan und Oberpleis gehen getrennte Wege
Stand jetzt kann Voike in Schlebusch nur auf 13 Feldspieler zurückgreifen. Auch, weil Nils Lokotsch (Kreuzbandriss), Michel Möller (Knieverletzung), Thomas Schönherr (Bänderverletzung), Eric Zientz (Hüftprobleme), Ali Mortazawi (muskuläre Probleme) und Jan-Lucas Mowitz (erkrankt) erst zur Rückrunde wieder zurückkehren. Auch Nils Stephan steht am Sonntag nicht im Aufgebot; der linke Flügelspieler und der TuS haben ihre Zusammenarbeit mit sofortiger Wirkung beendet.
Mittlerweile ist auch die Hoffnung auf ein Comeback von Martin Krings erloschen: Die jahrelange Stammkraft und Führungsfigur hat die Fußballschuhe an den Nagel hängen müssen. Die Vorbereitung hatte der 35-Jährige noch absolviert, ehe er die niederschmetternde Diagnose (Hüftschaden) erhielt. Laut Voike habe er mit seiner „extrem intensiven Spielweise jahrelang Raubbau am Körper betrieben. Natürlich ist sein Karriereende bitter für ihn – und natürlich auch für uns.“
Krings selbst betont: „Ans Weitermachen war aufgrund der Schmerzen nicht mehr zu denken. Auch so werde ich leider nicht um ein künstliches Hüftgelenk herumkommen.“ Durch intensive Reha wolle er den besagten Eingriff aber „möglichst lange hinauszögern“. Ein kleiner Trost bleibt dem Routinier jedoch, denn bei seinem letzten Auftritt im TuS-Trikot (im Kreispokal) sollten die 05er ausgerechnet beim Erzrivalen FV Bad Honnef gewinnen (3:1 i.E.). Der defensive Mittelfeldspieler sei trotz der bislang mageren Ausbeute „nach wie vor davon überzeugt, dass die Mannschaft den Turnaround schafft. Ich werde das Team bis zum letzten Spieltag supporten.“
Auch Sportchef Andreas Wind betont: „Der TuS ist bekannt dafür, dass man auch in sportlich schwierigen Situationen die Ruhe bewahrt. Und genau das tun wir: Wir müssen und werden jetzt noch enger zusammenrücken, um uns am Sonntag mit einem positiven Gefühl in die Winterpause zu verabschieden.“ Mit einem Sieg würde man die Rote Laterne an den Gegner aus Schlebusch weiterreichen, bevor am 19. Januar die Wintervorbereitung beginnt – und damit die Mission Aufholjagd.
SSV Bornheim – DJK Südwest 2:1.
So., 14.30 Uhr: SC Rheinbach – SpVg Flittard, 15 Uhr: Fortuna Bonn – Neunkirchen-S., 15.15 Uhr: Marialinden – Lindenthal-Hohenlind, Nümbrecht – Brauweiler, FV Wiehl – 1. FC Spich, Schlebusch – TuS Oberpleis, 15.30 Uhr: SSV Bornheim – Bad Honnef, 17.30 Uhr: DJK Südwest – Deutz 05.