Das nennt man wohl eine fette Ausbeute: Die Fußball-Landesligisten aus dem Rhein-Sieg-Kreis holten am Sonntag zehn von zwölf möglichen Punkten. Der 1. FC Spich blieb bereits zum sechsten Mal in Folge ohne Niederlage, während sich der FSV Neunkirchen-Seelscheid für die 2:5-Hinspielniederlage bei Südwest Köln revanchierte. Der TuS Oberpleis gab die Rote Laterne an den Gegner Flittard ab und der FV Bad Honnef holte in letzter Sekunde immerhin einen Punkt.

1. FC Spich – SSV Homburg-Nümbrecht 1:0 (0:0). Nach seinem lupenreinen Hattrick bei Fortuna Bonn (5:0) stach Elias Oulahyane erneut als Joker und erzielte das Tor des Tages: Kapitän Lukas Püttmann schickte den Youngster auf die Reise, ehe dieser dem Nümbrechter Keeper mit einem Ball ins lange Eck keine Chance ließ – 1:0 (88.).

Die Spicher zeigten sich im Duell mit dem Tabellenzweiten von Beginn an äußerst selbstbewusst. Der Kantersieg in Bonn sollte also durchaus beflügeln. Erst nach gut einer Stunde übernahmen die Gäste das Kommando. „In dieser Phase hatten wir sicherlich auch etwas Glück“, betonte Sportchef Oliver Thoss. Dabei zeigte Dennis Pastoors eine Glanzparade gegen Kapitän und Torgarant Robin Brummenbaum.

400 Zuschauer jubeln in Spich

Am Ende hatte dann der eingewechselte Bandian Conde die endgültige Entscheidung auf dem Fuß, doch sein Distanzschuss landete am Lattenkreuz. „Dann wären die 400 Zuschauer hier wohl endgültig ausgeflippt“, so Thoss. Doch auch so zeigte er sich begeistert von der starken Vorstellung, mit der die Spicher Rang fünf festigten.

Spich: Pastoors – Suchy, Burbach, Mergner, Dündar – Sentop (83. Conde), Welt – Degenhart (71. Todaro), Püttmann, Massek (76. Kirst) – Moik (65. Oulahyane).

FV Bad Honnef – TuS Marialinden 2:2 (0:1). Von einem aufregenden Spiel berichtete HFV-Coach Benjamin Krayer: „Auf so viel Nervenkitzel hätte ich aber auch verzichten können.“ Zunächst musste Adrian Rosemann mit einer ausgerenkten Schulter früh vom Platz (21.). Kurz darauf kassierte der HFV nach einem ruhenden Ball das 0:1 (22./Carlos Nieto Y Schötz), ehe Fritz Spürkel auch noch mit Rot vom Platz flog (42.). „Das war eine dumme Aktion: Bei einem Einwurf hat sich sein Gegenspieler direkt vor ihn gestellt und dann hat er ihm den Ball ins Gesicht geworfen“, so Krayer.

FV Bad Honnef nutzt Elfmetergeschenk

Dennoch gelang Sven Brand nach einer Flanke von Markus Wiemer das 1:1 (49.). Als sich am Ende der Kräfteverschleiß bemerkbar machte, lag Marialinden durch Sezgin Kanli plötzlich wieder vorne (90./+2). „Da waren wir eigentlich klinisch tot, aber dann bekommen wir einen mehr als zweifelhaften Elfmeter. Den hätte ich nie gegeben“, räumte Krayer ein. Nach dem vermeintlichen Foul an David Mitkas traf Timo Balte vom Punkt aus zum 2:2 (90./+6). Danach sah ein Marialindener noch Gelb-Rot.

HFV: Michel – Eladan Islamovic, Strom, Wiemer – Simsik (90. Fakhour), Klos (68. Elhan Islamovic) – Brand (83. Zor), Spürkel, Rosemund (21. Penner), Schwarz (74. Mitkas) – Balte.

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Diese Fußballer aus dem Rhein-Sieg-Kreis sind in der „Elf des Tages“

Von

Quentin Bröhl,

Frank Melz und

Tim Miebach

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FSV Neunkirchen-Seelscheid – DJK Südwest Köln 4:0 (1:0). Trotz der Führung durch Linus Daus (21.) sah FSV-Coach Christoph Gerlach eine „nicht so starke erste Hälfte von uns“. Das änderte sich nach dem Wechsel, als der stark auftrumpfende Niklas Krämer zunächst selbst zum 2:0 traf (60.) und dann für den gerade erst eingewechselten Nils Stephan auflegte (70.). Letzterer stand erstmals mit seinem Bruder Ole auf dem Platz und machte den Sack endgültig zu (81.). Der besagte U-19-Spieler feierte seine Premiere bei den Senioren.

FSV: Stokowy – Ehses, Hermanni, Daus (80. Heinen), Wieschebrock – Orfgen (88. Ole Stephan), Helmann – Dreilich (70. Nils Stephan), Krämer (85. Schulz), Tel (85. Lorbach) – Schneider.

SpVg Flittard – TuS Oberpleis 0:3 (0:0). Seit dem siebten Spieltag hatte der TuS auf einen Sieg gewartet. In Flittard war es endlich wieder mal so weit: Mit dem 3:0-Erfolg im Kellerduell gaben die 05er auch die Rote Laterne an den Gegner ab. Nikolas Klosterhalfen (52., 77.) und Jan Mowitz (62.) hießen die Torschützen. „Heute hat vieles gepasst. Die wenigen Chancen haben wir endlich mal genutzt“, freute sich Trainer Marcus Voike, der betonte: „Wir haben jetzt schon seit vier Spielen nicht mehr verloren.“

TuS: Klein – Jetzlaff, Caspar, Zakrzewski, Donchenko – Aikawa, Lokotsch (75. Salm) – Mortazawi (46. Witt), Banko (82. Goethe), Klosterhalfen (79. Schönherr) – Mowitz (64. Kürten).