Dem pfeilschnellen Rechtsverteidiger winkt in Königsdorf sein Senioren-Debüt. Trainer Özyurt spricht über das Eigengewächs – und verkündet den ersten Abgang.
Fußball-MittelrheinligaFC Hennef 05 setzt auf „Roadrunner“ Akeem Bouakran
Schnell, schneller, Akeem Bouakran. Der U-19-Fußballer ist so etwas wie der Roadrunner des FC Hennef 05. Seine Sprintstärke könnte der Rechtsverteidiger am Sonntag (15.30 Uhr) erstmals auch im Senioren-Bereich unter Beweis stellen, denn zum Hinrunden-Abschluss in Königsdorf (5.) winkt ihm sein Mittelrheinliga-Debüt. Auch, weil mit Eren Cubukcu (Faserriss) und Marvin Mundil (Leistenverletzung) zwei Positionskollegen ausfallen und Hajdar Shala dringender im Mittelfeldzentrum gebraucht wird.
„Akeem ist am Sonntag eine ernsthafte Option für die Startelf“, verrät Trainer Fatih Özyurt. Nicht zuletzt wegen des außergewöhnlichen Tempos: „Als Akeems Gegenspieler wünscht man sich ein Tempo-30-Limit auf dem Rasen. Bei uns läuft er allen davon.“ Allen, bis auf Flügelangreifer Shahin Biniazz. Der womöglich schnellste Spieler der Mittelrheinliga konnte es im Sprinttraining als Einziger mit Bouakran aufnehmen; über eine Distanz von 30 Metern war er sogar einen halben Schritt schneller.
Auch der Sportliche Nachwuchsleiter Erol Celik spricht von einem „einmaligen Speed. Nicht nur auf den ersten Metern ist Akeem pfeilschnell, sondern auch auf Strecke. Hinzu kommen seine unbekümmerte Spielweise und sein ausgeprägter Offensivdrang.“ Umso erstaunlicher, dass der 18-Jährige erst fünf Startelf-Einsätze in der DFB-U-19-Nachwuchsliga verbuchte. Senioren-Sportchef Frank Fußhöller hält trotzdem große Stücke auf jenes Eigengewächs, das bereits seit der U 14 das Trikot der 05er trägt und dessen Bruder Jul-Amin U-19-Ersatztorhüter ist: „Akeem ist ein Hennefer Junge, den wir unbedingt über den Sommer hinaus halten wollen.“
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Spätestens seit dem jüngsten Trainingsspiel zwischen der ersten Mannschaft und den A-Junioren hat er den Rechtsverteidiger auf dem Radar. Weil Özyurt nur zehn Spieler zur Verfügung standen, lief Bouakran beim vereinsinternen Kräftemessen in der Mittelrheinliga-Elf auf. „Akeem hat das überragend gemacht und seine eigenen Mitspieler ganz schön alt aussehen lassen“, so der Hennefer Coach.
Angesichts der angespannten Personalsituation erhält er zum Jahresendspurt doppelte Unterstützung aus dem eigenen Nachwuchs: Neben Bouakran wird auch Mittelfeld-Ass Leon Rosic die (sportlich bedeutungslose) U-19-Partie am Samstag gegen Bayer Leverkusen aussetzen, um tags darauf in Königsdorf auszuhelfen. An der „Stallorder“ des FCH für die Rückrunde hat sich indes nichts geändert: 2025 werden sich alle U-19-Spieler einzig und allein auf den Abstiegskampf in der DFB-Nachwuchsliga konzentrieren.
Dies hat zur Folge, dass die erste Mannschaft im Winter personell nachlegen muss. „Mindestens drei Zugänge brauchen wir – und zwar dringend“, betont Özyurt. Auch, weil Cubukcu den Verein verlassen wird und Matthias Roder (ebenfalls aus beruflichen Gründen) künftig nur noch als Stand-by-Spieler zur Verfügung steht.
Hennef hat gute Erinnerungen an den TuS Königsdorf
Zunächst fiebert man jedoch dem Spiel in Königsdorf entgegen. Zumal das letzte Match angesichts des Totensonntags und der Absetzung der Partie gegen Teutonia Weiden bereits drei Wochen zurückliegt. „Wir wollen unbedingt auf einem Nicht-Abstiegsplatz überwintern“, betont Özyurt. Wohl wissend, dass man dafür noch mindestens einen Platz gutmachen muss. Mit dem FV Endenich (13 Punkte/23:45-Tore), der SpVg Porz (14/24:36) und Bergisch Gladbach (14/24:32) können die 05er (12/14:27) theoretisch noch drei Teams überholen.
Mut macht dem FCH die jüngste Bilanz gegen den TuS: In der Vorsaison entführte man einen Punkt aus Königsdorf (1:1), ehe man das Rückspiel mit 2:0 gewann. Doch auch wenn sich der Gegner unlängst von einem erfahrenen Trio um den Ex-Hennefer Torjäger Mohamed Dahas trennte, warnt Özyurt vor einer „spielerisch starken Tiki-Taka-Mannschaft“. Einer Mannschaft mit „herausragenden Einzelkönnern“. Nach einem schnelleren Spieler als „Roadrunner“ Bouakran sucht man allerdings auch im Königsdorfer Kader vergeblich.
Siegburg empfängt SpVg Frechen
Der Siegburger SV 04 ist bereit für den letzten Akt des Jahres. „Wir wollen eine bislang sehr gute Hinrunde mit einem Sieg krönen“, sagt Trainer Alexander Otto vor der Partie am Sonntag (15 Uhr, Kunstrasen) gegen die SpVg Frechen. „28 Punkte wären eine sensationelle Ausbeute.“ Dafür müsse man vor allem Patrick Friesdorf ausschalten. Jenen Spieler, der bislang fast so viele Torbeteiligungen (elf Treffer, zwei Assists) verbuchte wie Einsätze (14). Otto betont: „Wenn wir ihn in den Griff bekommen, ist das die halbe Miete.“