Warnstreiks in 30 kommunalen Verkehrsbetrieben von NRW haben bereits mehrfach den Nahverkehr lahmgelegt. Auch jetzt gibt es keine Einigung.
Neue Streiks drohenVerdi NRW erklärt Tarifverhandlungen im Nahverkehr für gescheitert
Im kommunalen Nahverkehr von Nordrhein-Westfalen drohen Streiks. Die Gewerkschaft Verdi NRW hat die Tarifverhandlungen über die Arbeitsbedingungen der etwa 30.000 Beschäftigten in den kommunalen Verkehrsbetrieben für gescheitert erklärt, wie Verdi-Nahverkehrsexperte Peter Büddicker am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur sagte. Er warf den Arbeitgebern mangelndes Entgegenkommen vor. „Wir werden eine Urabstimmung einleiten.“ Dabei werde über unbefristete Streiks entschieden. Die Urabstimmung solle noch vor Ostern stattfinden, so Verdi.
In Dortmund hatte am Montag die dritte Verhandlungsrunde in dem Tarifkonflikt begonnen. Dafür war ursprünglich auch der Dienstag vorgesehen. Die Arbeitgeber hätten die Verhandlungen in der Nacht nach einem von zwei geplanten Verhandlungstagen für beendet erklärt, teilte die Gewerkschaft mit.
Bereits vor dem Treffen hatte Verdi erklärt, dass die Positionen der Tarifparteien noch weit auseinanderlägen.
Alles zum Thema Kölner Verkehrs-Betriebe
- Kabel auf 500 Metern zerstört Schwertransport reißt Oberleitung in Köln-Deutz ab – Autoverkehr und KVB betroffen
- Protest-Aktion in Altstadt/Nord Politische Selbstvertretung fordert Barrierefreiheit in der KVB
- Öffentlicher Nahverkehr Warum Stadtbahnlinien im Stadtbezirk Lindenthal seltener fahren
- Bald Radweg über Kölner Baustelle Ab Montag wird am Waidmarkt gebohrt
- Abgeschottet Kölner Studenten beklagen eingeschränkte Nutzung von KVB-Rädern in Randstadtteilen
- Geduldsprobe am Gürtel KVB-Linie 13 fährt am Wochenende nur noch halbstündlich
- Neue Pläne für Köln Stadtbahn Süd soll nur bis Meschenich Nord verkehren
Nahverkehr in NRW mehrfach lahmgelegt
In den vergangenen Wochen hatte die Gewerkschaft mit mehreren Warnstreikaufrufen den öffentlichen Nahverkehr im bevölkerungsreichsten Bundesland über jeweils einen oder zwei Tage weitgehend lahmgelegt. Auch die KVB in Köln streikten. Damit wollte sie den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen.
Verdi fordert unter anderem zusätzliche freie Tage, um das Personal zu entlasten und die Berufe attraktiver zu machen. Sie mahnte für die dritte Verhandlungsrunde ein Angebot der Arbeitgeber an. Der Arbeitgeberverband KAV NRW verwies in den vergangenen Wochen auf einen engen Finanzspielraum und eine deutliche Gehaltserhöhung zum 1. März, die vor längerer Zeit vereinbart worden sei. Der Verband hatte erklärt, dass er bei dem zweitägigen Treffen im Rahmen eines Gesamtpaketes einen Abschluss anstrebe. (dpa, red)