Wünsche, Wille und HoffnungDer FC zieht mit breiter Brust ins Spiel gegen Augsburg
Köln – Es war Anfang März, als Horst Heldt seinen Glauben an den Klassenerhalt des 1. FC Köln anhand des Spielplans manifestierte. „Wir sind in der Lage, es aus eigener Kraft zu schaffen und nicht abhängig von anderen Ergebnissen“, hatte der FC-Sportchef mit dem Brustton der Überzeugung kundgetan. Das war vor dem 24. Spieltag und dem 1:1 gegen Werder Bremen, nach dem die Geißböcke immer noch auf Platz 14 am rettenden Ufer der Fußball-Bundesliga standen und ein paar Punkte Vorsprung auf Mainz (4), Bielefeld (3) und Hertha BSC (1) hatten. Inzwischen haben sich die Dinge grundlegend geändert.
Heldts Aussage hat vor dem 31. Spieltag und dem Auftritt des FC am Freitag (20.30 Uhr/DAZN) beim FC Augsburg ihre Gültigkeit verloren. Der Tabellenvorletzte kann den Klassenerhalt nicht mehr nur aus eigener Kraft schaffen und ist in den letzten vier Spielen der Saison abhängig von den Ergebnissen der Konkurrenz.
Den Anschluss noch nicht verloren
So schön und so wichtig das 2:1 am Dienstag gegen RB Leipzig auch war, die Kölner haben mit dem Heimsieg nicht mehr als drei Punkte gewonnen. Um es positiv auszudrücken: Sie haben den Anschluss nicht verloren. Bei einem Remis oder einer Niederlage gegen Leipzig wäre der Rückstand auf Nichtabstiegsplatz 15 schon fast aussichtslos angewachsen. Die Hoffnung lebt also und lässt Trainer Friedhelm Funkel weiter von Spiel zu Spiel denken: „Ich kann nicht sagen, ob sechs, sieben oder zehn Punkte reichen. Erst mal wollen wir in Augsburg mit einem guten Spiel ein gutes Ergebnis erzielen. Dann sind bis Freiburg 14 Tage Pause und wir schauen, was wir in den letzten drei Spielen noch holen müssen.“
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Ein gutes Ergebnis in Augsburg wäre nicht nur schön, sondern angesichts der kräftig punkteten Konkurrenten auch lebensnotwendig. Ein nächster Dreier-Doppelpack, der dem FC in dieser Spielzeit erst einmal gelungen ist (3:1 gegen Bielefeld und 2:1 in Gladbach) hätte zudem den hilfreichen Nebeneffekt, dass auch die bayerischen Schwaben im Abstiegsgeschäft bleiben. Das Team von Trainer Heiko Herrlich hat in den jüngsten drei Partien auf Schalke, gegen Bielefeld und in Frankfurt kein Tor erzielt und nur einen Punkt geholt. „Wir wollen unbedingt gewinnen, damit Köln uns nicht mehr einholen kann. Es geht darum, die Nervenanspannung auszuhalten“, sagte Herrlich angesichts der Tabellensituation. Die Relegation wäre den Augsburgern im Fall eines Heimsieges am Freitag schon mal sicher.
Mit breiter Brust ins Spiel
Der FC will das mit aller Macht und dem guten Gefühl aus dem Leipzig-Spiel verhindern: „Es war ganz wichtig, dass wir den Sieg über die Zeit gebracht haben. Das gibt der Mannschaft eine etwas breitere Brust, um in den nächsten vier Spielen weiter zu punkten“, ist Friedhelm Funkel zuversichtlich. Dem von Doppelpacker Jonas Hector herausgeschossenem zweiten Heimsieg dieser Saison gegen Leipzig soll diesmal nachhaltiges Selbstbewusstsein und ein Ende der Negativserie gegen den FCA (kein Sieg in den jüngsten zwölf Spielen) folgen. Nach den 2:1-Erfolgen in Dortmund und Gladbach mit den zweifachen Torschützen Ellyes Skhiri und Elvis Rexhbecaj rissen sich die Geißböcke bekanntlich recht schnell wieder ein, was sie zuvor mühsam aufgebaut hatten.
Hoffnung macht dem FC die Rückkehr von Sebastian Andersson. Der Torjäger, der in Leverkusen und gegen Leipzig aufgrund seiner Knieprobleme geschont wurde, absolvierte am Donnerstag das Abschlusstraining ohne Probleme und stieg am Abend wie auch erstmals seit Wochen wieder Marco Höger mit in den Flieger nach Augsburg. Verzichten muss Coach Funkel auf den gelbgesperrten Kingsley Ehizibue, Jan Thielmann und Ismail Jakobs (beide Trainingsrückstand).
Voraussichtliche Aufstellungen: FC Augsburg: Gikiewicz; Framberger, Gouweleeuw, Oxford, Iago; Strobl, R. Khedira; Caligiuri, Richter, Vargas; Hahn. – 1. FC Köln: T. Horn; Schmitz, Bornauw, Czichos, J. Horn; Skhiri, Hector; M. Wolf, Duda, Kainz; Andersson.