Die Gummersbacher Handballer lagen in der Partie gegen Leipzig zur Halbzeit zunächst zurück, konnten das Spiel am Ende aber noch drehen.
AuswärtssiegVfL Gummersbach gewinnt in der Handball-Bundesliga 34:30 gegen Leipzig
Trainer Gudjon Valur Sigurdsson scheint in den Tagen nach der 29:41-Niederlage seines Teams in Magdeburg die richtigen Worte gefunden zu haben. Mit 34:30 (15:17) setzte sich der VfL Gummersbach beim SC DHfK Leipzig durch. Dies vor allem, weil Gummersbach in der entscheidenden Schlussphase vor 4277 Zuschauern ruhig blieb, auf seine Chancen wartete und mit einer offensiven Abwehr die Leipziger zu Fehlern trieb.
„Das war eine große und gute Reaktion“, erklärte Spielmacher Ole Pregler anschließend ins Sky-Mikrofon. Daran hatte er großen Anteil, denn gemeinsam mit Julian Köster führte er die Mannschaft im Angriff und nahm sich die Anweisung seines Trainers zu Herzen, nicht überhastet abzuschließen.
Trainer Sigurdsson lobte anschließend die Abwehr mit Köster und Tom Kiesler, dazu in der zweiten Halbzeit Stepan Zeman, der die Rolle von Ellidi Vidarsson im Mittelblock übernahm. „Es war unglaublich, wie Julian und Tom gegen den Leipziger Rückraumspieler geackert haben“, sagte der VfL-Trainer. Anspiele an die Kreisläufer blieben Mangelware.
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Offensive Abwehr des VfL überrumpelte die Gastgeber
Gegen die Leipziger, die nach Siegen gegen Kiel, Magdeburg und die Rhein-Neckar Löwen Anfang des Jahres so etwas wie die Mannschaft der Stunde waren, fanden die Gummersbacher gut ins Spiel. Mit ihrer offensiven Abwehr überrumpelten sie die Gastgeber, die in den ersten beiden Minuten gleich zwei Strafzeiten kassierten. Schnell lag der VfL mit 6:3 (7.) vorne. Eine Zwei-Minuten-Strafe gegen Julian Köster nutzten die Leipziger, um zum 7:7 (11.) auszugleichen und mit einem 4:0-Lauf zum 9:7 (12.) vorbeizuziehen.
Es entwickelte sich eine spannende Partie, in der sich keine der beiden Mannschaften spielentscheidend absetzen konnte. Zur Pause lagen die Hausherren, die im ehemaligen Gummersbacher Simon Ernst ihren besten Spieler hatten, zwar mit 17:15 vorne und erhöhten nach dem Wiederanpfiff auf 18:15 (32.), doch der VfL ließ sich davon nicht aus dem Konzept bringen. Beim 20:20 (36.) hatten die Gummersbacher wieder ausgeglichen, ließen in der Folge aber einige Möglichkeiten aus, in Führung zu gehen.
VfL behält kühlen Kopf und nimmt die zwei Punkte sicher mit
Ein glückliches Händchen zeigte Sigurdsson, als er Fabian Norsten in der 39. Minuten für Tibor Ivanisevic ins Tor einwechselte. In der Auszeit ermahnte der VfL-Trainer seine Spieler, nur klare Entscheidungen zu treffen. Mit einem 3:0-Lauf gingen die Gummersbacher beim 24:23 (52.) wieder in Führung.
Leipzig glich zwar noch einmal aus. Anschließend legten die Gummersbacher vor und zeigten die nötige Aggressivität in der Abwehr. Dazu überzeugte Norsten mit spektakulären Paraden, während die VfL-Werfer sicher trafen. Beim 28:24 (52.) durch Jonas Stüber lag der VfL erstmals mit vier Treffern vorne, Leipzig verkürzte zwar noch auf zwei Tore, die Partie drehen konnte die Mannschaft aber nicht mehr. Der VfL behielt einen kühlen Kopf und nahm die zwei Punkte sicher mit. Da passte es ins Bild, dass Norsten den Siebenmeter von Sime Ivic nach dem Abpfiff hielt – erst dann durfte der VfL jubeln.
Sigurdsson freute sich besonders über die Konstanz seiner Mannschaft über 60 Minuten. Es habe Fehler gegeben, aber keine Schwächephasen. Viel Zeit, den Sieg zu genießen, hat der VfL nicht, denn am Sonntag kommt der THW Kiel in die Schwalbe-Arena. Das Spiel ist seit Wochen ausverkauft.
Tore DHfK Leipzig: Wiesmach (4), Ernst (4), Binder (1), Klima (4), Jotic (2), Ivic (8/4), Preuss (1), Sunnefeldt (5), Gebala (1).
Tore VfL Gummersbach: Vidarsson (3), Kodrin (4), Köster (7), Blohme (7), Schroven (2), Pregler (5), Stüber (2), Jansen (4).