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Telekom Baskets gegen FC BayernSpitzenreiter ist in München Außenseiter

Lesezeit 3 Minuten

Enttäuschung bei Tyson Ward, Jeremy Morgan und Tim Hasbargen (v.l.) nach der Heimschlappe gegen Hamburg.

Bonn – Diese Paarung ist nicht einem glücklichen Händchen der Spielplan-Gestalter der BBL zu verdanken, sondern den in dieser Saison überraschend starken Telekom Baskets: Ihr Auftritt zum Abschluss der Bundesliga-Hinrunde beim FC Bayern München ist das große Gipfeltreffen der Liga. Dabei reisen die Baskets (24:8-Punkte) sogar als Tabellenführer zum direkten Verfolger (22:8), der ein Spiel weniger hat, am Sonntagnachmittag (15 Uhr, Livestream auf Magenta-Sport) aber Favorit ist.

Dies schon aufgrund des enormen personellen Reservoirs. Um für die Doppel-Belastung mit Bundesliga und Euroleague gewappnet zu sein, hat Star-Coach Andrea Trinchieri einen Mammutkader zur Verfügung. Die Bayern hatten vergangene Saison 90 Pflichtspiele, in dieser Spielzeit ist das Duell am Sonntag auch schon wieder die 37. Partie – für die Bonner ist es erst das 18. Dafür hat Trinchieri für die sechs Ausländerplätze auch die Auswahl unter zehn Import-Spielern. Und wenn sich ein Leistungsträger verletzt, haben die Bayern eben die Finanzkraft, hochkarätig nachzuverpflichten: Als US-Guard Darrun Hilliard sich im Dezember längerfristig verletzte, kam mit dem 34-jährigen K.C. Rivers ein Spieler als Ersatz, der schon 2014/15 mal Topscorer bei den Bayern war.

Bayern-Coach hat vor den Spielen die Qual der Wahl

Die üppige Personalausstattung hat aber auch ihre Kehrseite: Trinchieri hat vor jedem Spiel die Qual der Wahl, welche Ausländer er auf die Tribüne setzt. Daraus ergibt sich für den Gegner schon mal die Chance, das Star-Team auf dem falschen Fuß zu erwischen. So wie Chemnitz am vergangenen Sonntag, als München mit Vladimir Lucic und Othello Hunter zwei Top-Stars schonte – und prompt 63:65 verlor. Nach einer 42:31-Pausenführung gelangen den Bayern in der zweiten Hälfte nur noch halb so viele Punkte (21:34). Für die Chancen der Baskets, dies nachzumachen, war dies aber eher nachteilig: Es ist nicht zu erwarten, dass Trinchieri Lucic und Hunter erneut draußen lässt. Die Münchner haben zwar eine Woche mit zwei Euroleague-Partien am Dienstag gegen Kaunas (74:65 ) und am Donnerstag gegen Monaco (78:83) hinter sich. Da es Heimspiele waren, dürfte sich der Kräfteverschleiß aber in Grenzen halten.

Die Baskets haben ganz andere personelle Sorgen: Chefcoach Tuomas Iisalo bangt weiter um den Einsatz von Karsten Tadda und Javontae Hawkins, die seit einer Woche mit Corona-Infektion in Isolation sind. Es war am Freitagnachmittag noch unklar, ob ein „Freitesten“ der beiden bis zum Spiel möglich ist.

Mannschaft und Trainer versuchen, die Lehren aus der 80:92-Heimniederlage gegen Hamburg zu ziehen, nach der Iisalo die Leistung in der ersten Halbzeit kritisierte: „Hamburg war immer ein oder zwei Schritte schneller, und wir hatten große Probleme mit unserer Verteidigung.“ Er ärgerte sich auch, dass die Gäste sich 20 Offensivrebounds schnappten, was sonst die Stärke der Baskets ist: „29 Punkte aus zweiten Chancen waren viel zu viel“, so Iisalo – es waren fast dreimal so viele wie bei seinen Baskets (10 Punkte).

Beim nächsten Heimspiel gegen Bamberg (Sonntag, 23. Januar, 15 Uhr) sind wie bereits gegen Braunschweig 750 Fans im Telekom Dome zugelassen. Der Eintritt wird nur Käufern einer „Herzblut“-Dauerkarte in der Saison 2020/21 gewährt, die auch für 2021/22 eine Dauerkarte erworben hatten. Einzeltickets sind nicht erhältlich. Aufgrund der NRW-Corona-Schutzverordnung gilt die 2G plus-Regelung.