Bonn – Dieses Gefühl kennen die Telekom Baskets aus dieser Saison noch überhaupt nicht: Mit der 80:92 (20:28, 18:24, 22:22, 20:18)-Heimniederlage am Sonntagabend gegen die Towers Hamburg mussten sie nach dem 76:81 vor einer Woche in Crailsheim erstmals zwei Niederlagen in Folge hinnehmen. Gleichzeitig verloren sie mit dieser ersten Heimschlappe der Saison auch den Nimbus der Unbesiegbarkeit im heimischen Telekom Dome.
Als Spitzenreiter zum Gipfeltreffen in München
Da Bayern München sich aber schon am Nachmittag eine Heimpleite gegen Chemnitz leistete, stand schon vor dem Spiel fest, dass die Baskets dennoch als Spitzenreiter am kommenden Sonntag in München antreten werden, wo es am letzten Hinrundenspieltag zum Gipfeltreffen des Ersten beim Zweiten kommt.
Die Partie der Baskets gegen Hamburg war gleich mehrfach von Corona betroffen: Mit Karsten Tadda und Javontae Hawkins fehlten zwei Bonner Spieler, die am Freitag positiv auf das Virus getestet worden waren und sich sofort in die Isolation begaben. Außerdem war es erstmals seit Mai 2021 wieder ein „Geisterspiel“ ohne Zuschauer, da das Land NRW klargestellt hatte, dass Bundesligaspiele als „überregionale“ und nicht als „regionale“ Veranstaltungen“ einzustufen seien. Da auch Hamburg auf die verletzten Justus Hollatz und Jaylon Brown verzichten mussten, war von der Personalstärke Gleichheit hergestellt.
Es zeigte sich aber schnell, dass die Bonner die Ausfälle bei weitem nicht so gut kompensieren konnten wie die Gäste. Vor allem im defensiven Verbund fehlte Tadda an allen Ecken und Enden. Da sich die Baskets zudem viele Ballverluste leisteten (insgesamt 18) und zunächst schlecht trafen, liefen sie von Anfang an hinterher (14:22, 8./36:48, 17.). Als Leon Kratzer nach drei Minuten umknickte und bis zur Pause raus musste, brach für Chefcoach Tuomas Iisalo früh eine weitere tragende Säule seines Konzeptes weg.
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Die Towers schlugen die Bonner in vielen Szenen mit den eigenen Waffen: der größeren Intensität im Spiel, den Dreierschüssen (15) und den Offensivrebounds (20). Caleb Homesley war nie zu bremsen, versenkte insgesamt sieben Dreier, war Topscorer mit 33 Punkten – und stach damit Bonns Jeremy Morgan (18) aus. Ein Defensivspezialist wie Max DiLeo, der Bruder des letztjährigen Bonners T.J. DiLeo, trug mit drei Distanzschüssen dazu bei, dass die Gäste ihren Vorsprung im dritten Durchgang bis auf 21 Punkte vergrößern konnten (64:43 24.).
Bonner bäumen sich im Schlussviertel nochmal auf
An diesem Tiefpunkt bäumten sich die Baskets aber noch mal auf. Vor allem Michael Kessens und Justin Gorham sorgten am Korb dafür, dass der Rückstand im Schlussviertel auf unter zehn Punkte schrumpfte (80:88, 38.). Die Niederlage abwenden vermochte dies aber nicht.
„Hamburg hat im Rebound viele Extra-Chancen bekommen, das war ein großer Faktor“, sagte Baskets-Spieler Tim Hasbargen. „Das Fehlen von Tadda darf keine Entschuldigung sein. Bei Hamburg haben auch Spieler gefehlt, es liegt an den Akteuren, die da sind, das Spiel zu gewinnen“, fand er klare Worte.
Baskets (Punkte/3er): Frierson, Ward (10), Gorham (10), Kessens (17), Bowlin (3/1), Morgan (18/4), Kratzer (2), Hasbargen (8/2), Jackson-Cartwright (12/1); Rebounds: 38 (Gorham 8); Assists: 24 (Bowlin 12); Trefferquote Feld: 54 % (32/59); Dreierquote: 32 % (9/28); Freiwurfquote: 70 % (7/10). Hamburg (Punkte/3er): Brown (14/2), DiLeo (12/3), Homesley (33/7), Rich, Meisner (10/2), Christen (4/1), McCullum (2), Kotsar (3), Hinrichs (10), Edigin (4); Rebounds: 37 (Kotsar 10); Assists: 20 (Hinrichs 6); Trefferquote Feld: 41 % (30/74); Dreierquote: 36 % (15/42); Freiwurfquote: 63 % (17/27).