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Telekom BasketsBonner feuern Cheftrainer Thomas Päch

Lesezeit 3 Minuten
Päch_O'Shea

Telekom Baskets-Trainer Thomas Päch ist entlassen. Kurzzeitig übernimmt Co-Trainer Chris O'Shea dessen Amt. 

Bonn – Die erneut erschreckend schwache Vorstellung der Telekom Baskets bei der 66:85-Schlappe am Samstag in Crailsheim hat das Fass zum Überlaufen gebracht: Die Bonner feuerten als Konsequenz am Sonntagabend ihren Cheftrainer Thomas Päch. Päch war erst im Sommer mit vielen Vorschusslorbeeren von ALBA Berlin (dort war er Co-Trainer) an den Rhein gekommen. Aber nur drei Siege in 17 Bundesligaspielen, Platz 16 und akute Abstiegsgefahr veranlassten Baskets-Präsident Wolfgang Wiedlich, die Reißleine zu ziehen.

„Leider spielt unser Team auch mit Beginn der Rückrunde in der Bundesliga weiter unter seinen Möglichkeiten. Eine noch längere Geduldsphase können wir uns nicht leisten; wir spielen um unsere Bundesliga-Existenz“, begründete Wiedlich den Schritt, Päch zu „beurlauben“, wie die Entlassung in der Pressemitteilung des Vereins umschrieben wird.

Was das jetzt für die finanzielle Seite der Trennung bedeutet (Päch hatte einen bis Sommer 2021 gültigen Zweijahresvertrag), teilten die Baskets nicht mit. Zumindest eine Abfindung dürfte jetzt fällig sein, möglicherweise auch die kompletten ausstehenden Gehaltszahlungen.

Päch war für eine Reaktion am Sonntag nicht erreichbar, die Baskets zitierten ihn in ihrer Mitteilung so: „Zuerst möchte ich mich bei den Baskets für die Chance und das Vertrauen bedanken. Leider ist die Saison nicht so verlaufen, wie wir uns das alle vorgestellt haben. Trotz der schwierigen Situation habe ich immer vollste Unterstützung und Vertrauen vom Verein bekommen, was ich sehr zu schätzen weiß.“

Neuer Trainer sollen binnen Tagen benannt werden

Seine Nachfolge soll umgehend geklärt werden: Beim letzten Gruppenspiel in der Champions League am Dienstag in Saloniki wird Co-Trainer Chris O’Shea die Mannschaft betreuen, aber schon nach der Rückkehr aus Griechenland wollen die Baskets dem Team und der Öffentlichkeit einen neuen Cheftrainer präsentieren.

Für O’Shea ist das ein Déjá-vu-Erlebnis: Im Januar 2019 hatte er nach dem Rauswurf des damaligen Headcoaches Predrag Krunic schon einmal die Chefrolle übernommen, die er bis zum Saisonende innehatte, ehe die Baskets dann Thomas Päch mit großen Hoffnungen holten.

Hoffnungen, die aber trotz der Erfolge in der Champions League (dort haben die Bonner das Achtelfinale erreicht) unter der Last von inzwischen 14 Bundesliga-Niederlagen verflogen sind. Die Baskets hatten Ende Dezember und Anfang Januar noch versucht, diesen Trend mit der Nachverpflichtung der Spieler Alec Brown und „Geno“ Lawrence zu brechen. Aber nach anfänglich starken Auftritten ließen sich auch die beiden von der allgemeinen Verunsicherung im Team anstecken.

„Wir waren lange überzeugt, unseren Neustart in eine gute Richtung bringen zu können“, sagte Sportmanager Michael Wichterich dazu: „Aber über weite Strecken der vergangenen Partien war kein Fortschritt zu erkennen, teilweise wirkte die Mannschaft überfordert.“

Dies galt auch für die Niederlage in Crailsheim. Dort waren die Baskets schon im ersten Viertel zweistellig in Rückstand geraten und liefen den Rest der Partie hinterher. Mit Branden Frazier (14) und Martin Breunig (12) punkteten nur zwei Bonner zweistellig.

Bei insgesamt 17 Ballverlusten und nur vier getroffenen Dreiern waren die Baskets ohne reelle Siegchance, zumal sie mit einem insgesamt blutleeren Auftritt dem Biss und dem Teamplay von Crailsheim nichts entgegensetzen konnten.