Bonn – Die Telekom Baskets haben die Hauptrunde der Basketball-Bundesliga mit einem Paukenschlag beendet und sich aus eigener Kraft Platz sieben gesichert: Sie zwangen den Titelverteidiger Bayern München vor 6000 begeisterten Zuschauern im ausverkauften Telekom Dome mit 102:98 (21:24, 32:27, 29:24, 20:23) in die Knie – genau dieser Sieg sorgt dafür, dass sie den Bayern in den Play-offs aus dem Weg gehen und auf den Tabellenzweiten Oldenburg treffen.
Da Würzburg in Bamberg 65:97 verlor und Braunschweig gegen Bayreuth 100:85 gewann, wären die Bonner auch bei einer Niederlage auf Rang sieben geklettert.
Offener Kampf
Die Baskets lieferten dem Titelverteidiger von Anfang an einen offenen Kampf. Zwar beeindruckten die Gäste mit ihrem Repertoire an No-Look-Anspielen und ihrem verwirrenden Passspiel.
Im zweiten Viertel schienen sie sich lösen zu können (27:32, 13.). Aber in den folgenden vier Minuten konterte die Truppe von Cheftrainer Chris O’Shea mit aller Macht: Jarelle Reischel (2) und Olivier Hanlan trafen in kurzer Folge drei Dreier in einem 15:4-Lauf, mit dem die Bonner die Wende zur 42:36-Führung (17.) schafften.
Das könnte Sie auch interessieren:
Der Meister antwortete mit Fernschüssen von Braydon Hobbs, Devin Booker und Alex King – zur Pause (53:51) hatten die Bonner schon sieben, die Münchner gar acht Dreier auf dem Konto. Die Baskets blieben am Drücker und eröffneten das dritte Viertel mit einem 12:0-Lauf zum 65:51, den Yorman Polas Bartolo nach Steal und Fastbreak per Dunking abschloss und im nächsten Angriff einen Dreier drauflegte.
Bartolo war vor der Partie wie in der Vorsaison als „bester Verteidiger“ der Liga ausgezeichnet worden. Bis auf 17 Punkte zogen die Bonner weg (71:54, 26.), die Halle brodelte, die Zuschauer brachten sich schon mal in Play-off-Stimmung.
Die Play-offs
Im Viertelfinale kommt es zu folgenden Paarungen:
München (1) – Braunschw. (8)
Oldenburg (2) – Bonn (7)
Berlin (3) – Ulm (6)
Vechta (4) – Bamberg (5)
Gespielt wird nach dem System „Best-of-five“. Auftakt ist am 18./19. Mai, weiter geht es am 21./22.5. und am 25./26.5. sowie (wenn erforderlich) am 28.5. (Spiel vier) und am 30.5. (Spiel fünf). Die Telekom Baskets haben am 21.5. (Dienstag) sowie eventuell am 28.5. (Dienstag) Heimrecht.
Die Halbfinals folgen vom 1.6. bis 13.6., die Finals vom 16.6. bis 27.6. (MK)
Aber das bajuwarische Imperium schlug zurück und verkürzte mit einem 19:5-Lauf auf 78:73 (29.) – es wurde ein Krimi: München verkürzte auf 90:88 (35.), Topscorer Josh Mayo (22 Punkte) ließ die Fans mit seinem sechsten Dreier weiter hoffen (93:88). Aber der Meister eroberte zwei Minuten vor Schluss durch Nenad Djedovics Fernschuss die Führung zurück (95:96).
Charles Jackson traf zum 99:98, legte den Bonuswurf daneben, aber Bartolo schnappe sich den Rebound und erhöhte auf 101:98 – die Entscheidung. „Diese Mentalität wollen wir auch in den Play-offs zeigen“, kündigte O’Shea an.
Viertelfinale gegen Oldenburg
Im Viertelfinale wartet mal wieder der Erzrivale Oldenburg. Es ist das vierte Mal, dass die Rheinländer und die Niedersachsen in den Play-offs aufeinandertreffen, die bisherigen drei Duelle (Finale 2009, Viertelfinale 2013 und 2014) gingen sämtlich über fünf Spiele – und endeten alle mit 3:2-Siegen für Oldenburg. Das erste Spiel in Oldenburg ist am Sonntag, 19. Mai (15 Uhr), die Baskets haben am Dienstag, 21. Mai, Heimrecht, Spiel drei folgt am Samstag, 25. Mai, in Oldenburg.
Nachdem die Bonner schon am Freitag trotz der 75:80-Schlappe in Würzburg die Teilnahme an der Meisterrunde durch die Niederlagen von Frankfurt (77:95 in Braunschweig) und Ludwigsburg (80:86 in Göttingen) sicher hatten, benötigten sie am Sonntag keine Schützenhilfe.
Baskets (Pkte/3er): Linhart (5/1), Reischel (8/2), Hanlan (7/1), Subotic (12/2), Bircevic (4), Jackson (15), DiLeo (2), Breunig (16), Bartolo (11/1), Mayo (22/6); Rebounds: 38 (Jackson 10); Assists: 19 (Mayo 4, Jackson 4); Trefferquote Feld: 56 % (38/68); Dreierquote: 48 % (13/27); Freiwurfquote: 72 % (13/18).München (Pkte/3er): Hobbs (8/2),King (8/2), Koponen (8/2), Radosevic (11), Lucic (10/2), Lo (7/1), Djedovic (14), Jovic (1), Williams (13/1), Ogunsipe, Booker (18/1); Rebounds: 39 (Djedovic 7); Assists: 28 (Jovic 12); Trefferquote Feld: 53 % (36/68); Dreierquote: 44 % (14/32); Freiwurfquote: 75 % (12/16).