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Start gelingtBaskets für Champions League qualifiziert

Lesezeit 3 Minuten
Außer Rand und Band: Die Baskets jubeln nach dem Sieg über Sassari.

Außer Rand und Band: Die Baskets jubeln nach dem Sieg über Sassari.

Bonner feiern 78:71-Erfolg über Sassari – Mittwoch Bundesliga-Auftakt in Vechta

Das Bild spricht Bände: Nach der Schlusssirene tanzten und hüpften gestandene Männer wie die kleinen Kinder um zu feiern, dass sie sich erneut für die Basketball Champions League qualifiziert hatten. Im Finale des Qualifikationsturniers in Antalya/Türkei hatten die Telekom Baskets am späten Sonntagabend den italienischen Erstligisten Sassari mit 78:71 (20:21, 12:12, 32:15, 14:23) niedergekämpft und sich damit das letzte Ticket im regulären Feld der 32 Mannschaften gesichert.

Die Bonner, die diesen höchsten FIBA-Wettbewerb 2023 gewonnen hatten, sicherten sich zum sechsten Mal einen Startplatz. Über weite Strecken war es allerdings ein zähes Ringen zweier Mannschaften, bei denen vor allem offensiv wenig klappte. Zur Pause lagen die Baskets nach einem zweiten Viertel, das mit 12:12 endete und alles andere als Werbung für Basketball war, knapp mit 32:33 zurück. Auch Darius McGhee, der am Freitag im Halbfinale mit 37 Punkten geglänzt hatte, beteiligte sich zunächst an dem Fehlwurffestival.

Erst im dritten Durchgang schien der Knoten endlich zu platzen. Nach dem 47:47 (26.) gelang den Bonnern mit 10:0 der erste Lauf und die erste zweistellige Führung. Als Angelo Allegri in dem Abschnitt drei Dreier traf, zogen die Baskets sogar bis auf 16 Punkte weg (64:48). Sie büßten aber die Hälfte dieses Vorsprungs direkt wieder ein (64:56) und ließen den Gegner im vierten Abschnitt sogar bis auf drei Punkte wieder herankommen (71:58). Aber die Baskets behielten die Nerven und überstanden die verbleibenden vier Minuten ohne weiteren Flurschaden.

Neben Allegri, der bei seinen 17 Punkten fünf von sechs Dreiern traf, trumpfte McGhee diesmal als Allrounder mit 8 Punkten, 7 Rebounds und 6 Assists auf. Sam Griesel (11), Phlandrous Fleming (14) und Thomas Kennedy (10) hatten eine zweistellige Punkte-Ausbeute.

Baskets: McGhee (8 Punkte/1 Dreier, 7 Rebounds, 6 Assists), Bähre (0, 6 Rebounds), Griesel (11/1), Fleming (14/1), Soares (2), Allegri (17/5, 5 Rebounds), Hume (8/2), Pape (8), Thiemann (0), Kennedy (10).

Die Baskets treffen in der regulären Saison in der Gruppe E auf AEK Athen, Riga/Lettland und Maccabi Ramat-Gan aus Israel. Das erste Spiel der Bonner ist am Dienstag, 1. Oktober, in Lettland.

Kaum aus der Türkei zurück, wartet schon am Mittwoch mit dem Bundesliga-Auftakt bei Rasta Vechta die nächste knifflige Aufgabe auf die Bonner. Knifflig schon deshalb, da die Baskets sich vor fast genau einem Jahr zum Bundesliga-Auftakt der Saison 23/24 beim Vorjahresaufsteiger in Vechta mit einer überraschenden 79:84-Niederlage eine blutige Nase geholt hatten.

Das war auch ein Beispiel dafür, dass eine Niederlage früh in der Saison sich bis zum letzten Spieltag als Belastung auswirken kann – letztlich bedeutete sie, dass die Bonner in der Abschlusstabelle mit 20:14-Siegen mit Rang sieben zufrieden sein mussten und Vechta mit einem Sieg mehr (21:13) nicht von Rang sechs verdrängen konnten. Als Sechste wären die Baskets im Play-off-Viertelfinale dann nicht auf den Tabellenzweiten ALBA Berlin, sondern auf Chemnitz als Drittem getroffen.

Vechta will sich nach dem Erreichen der Play-offs weiter in der Liga etablieren, Trainer Martin Schiller nennt ganz bescheiden als „erstes und großes Ziel“ den Klassenerhalt: „Wir wollen weg vom Fahrstuhlimage“, sagt er mit Blick darauf, dass Vechta nach drei der vier Aufstiege seit 2013 direkt wieder abgestiegen ist. Nun sind die Norddeutschen auf Augenhöhe mit Bonn und starten in der Champions League (Gruppe D).