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Pleite in GöttingenBei den Baskets geht das Wechselbad weiter

Lesezeit 4 Minuten

Ben Simons hielt Bonn mit sechs Dreiern im Rennen, kam auf insgesamt 26 Punkte.

Bonn – Es ist wie verhext in dieser Saison: Nach starken Auftritten in der Champions League, nach denen man die Telekom Baskets auf dem Weg zu stabil guter Form wähnt, folgt in der Bundesliga prompt ein empfindlicher Rückschlag. So verloren die Bonner drei Tage nach dem 101:93 über Brindisi/Italien am Samstagabend das Kellerduell des Fünfzehnten gegen den Vierzehnten bei der zuvor punktgleichen BG Göttingen mit 77:80 (18:24, 24:19, 12:14, 23:23) und mussten die Norddeutschen in der Tabelle an sich vorbeiziehen lassen.

Nächstes Kellerduell am 2. Weihnachtstag

Mit der erneuten Schlappe gewinnt auch das nächste Duell gegen ein Team vom Tabellenende an Brisanz: Am 2. Weihnachtstag (Donnerstag, 26. Dezember) empfangen die Bonner den Aufsteiger Hamburg Towers im Telekom Dome, der die Baskets mit einem Sieg auf dem Hardtberg ebenfalls überholen könnte. Angesichts dieser Entwicklung verbieten sich aktuell alle Gedanken an eine Play-off-Teilnahme.

Die Baskets, die auf den erkrankten Trey McKinney-Jones verzichten mussten, erwischten einen Blitzstart, als sie nach Treffern von Yorman Polas Bartolo, Martin Breunig und Dreier von Ben Simons schon nach 62 Sekunden mit 7:0 führten. Diese Führung verteidigten sie bis Mitte des ersten Viertels (16:10), verloren dann aber abrupt und vollständig ihren offensiven Rhythmus.

Auf der Gegenseite drängte sich Dennis Kramer, der Sohn von Baskets-Legende Arvid Kramer, in den Vordergrund. Der 2,09-m-Center setzte sich immer wieder am Brett durch, profitierte von Göttinger Offensivrebounds und hatte mit neun Punkten großen Anteil daran, dass die Hausherren die Partie drehten. Mit einem 14:2-Lauf Punkte ging Göttingen bis zum Ende des ersten Abschnitts 24:18 in Front. Am Ende hatte Kramer mit 15 Punkten und 10 Rebounds ein Double-Double erzielt.

Die Baskets waren von der Rolle, wirkten konsterniert, ließen am Korb immer wieder beste Chancen aus. Das Bonner Spiel litt zudem darunter, dass Benjamin Lischka kaum etwas gelang und auch Topscorer Branden Frazier in der ersten Halbzeit außer zwei Freiwürfen nichts Zählbares beisteuerte. Allein Simons hielt das Team mit vier weiteren Dreiern im Rennen, bis zur Pause brachte er Bonn mit fünf Treffern bei fünf Schüssen wieder auf 42:43 in Schlagdistanz, hatte da schon 18 Punkte auf dem Konto. Am Ende war er auch mit 26 Punkten Topscorer.

Erst am Tiefpunkt zeigen die Bonner Widerstand

Nach dem Seitenwechsel leisteten sich die Baskets aber direkt wieder eine Schwächephase, kassierten einen 3:12-Lauf und lagen nach 25 Minuten erstmals zweistellig in Rückstand (45:55). Erst an diesem Tiefpunkt entwickelten sie den nötigen Widerstand und konterten angetrieben von T.J. DiLeo (9 Assists) mit einem 9:0-Run zum 54:55 (29.). Im Schlussviertel rissen die Gäste sogar die Führung wieder an sich (58:57), die Simons mit seinem sechsten Dreier und fünf weiteren Zählern verteidigte.

Das Spiel stand im kompletten Schlussviertel auf des Messers Schneide, Bojan Subotic und Frazier hielten ihr Team mit Dreiern vorne (74:71, 38.). Aber Kyan Anderson konterte 45 Sekunden vor Schluss per Dreier zum 76:78. Frazier hätte an der Linie ausgleichen können, vergab aber einen Freiwurf (77:78). Der überragende Anderson machte es mit seinen Punkten 31 und 32 auf der Gegenseite besser – die Entscheidung. „Wir haben Anderson zu viele leichte Körbe erlaubt und uns selbst nie absetzen können“, sagte Simons im schnellen TV-Interview.

Neben ihm punkteten nur Frazier (13) und Breunig (10) zweistellig, mit Joshiko Saibou, Lischka und Stephen Zimmerman blieben aber drei Bonner ohne Punkt.

Unterdessen ist der Termin für das Nachholspiel gegen Braunschweig festgelegt worden: Die Baskets haben am Freitag, 10. Januar, Heimrecht, Spielbeginn ist um 19 Uhr.

Baskets (Pkte/3er): Saibou, Subotic (8/1), Lischka, Frazier (13/1), Dileo (9), Breunig (10), Bartolo (9/1), Binapfl (2), Simons (26/6), Zimmerman; Rebounds: 31 (Zimmerman 5); Assists: 22 (DiLeo 9); Trefferquote Feld: 46 % (26/56); Dreierquote: 45 % (9/20); Freiwurfquote: 80 % (16/20).Göttingen (Pkte/3er): Lockhart (5/1), Anderson (32/5), Lasisi (3/1), Ruoff (9/1), Kramer (15), Omuvwie, Andric (4), Osetkowski (4), Allen (8), Hundt; Rebounds: 34 (Kramer 10); Assists: 17 (Ruoff 5); Trefferquote Feld: 45 % (28/62); Dreierquote: 28 % (8/29); Freiwurfquote: 73 % (16/22).