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Kraftakt in der BBLBonns Leitwölfe drehen nach der Pause auf – Baskets gewinnen mit 87:80 in Hamburg

Lesezeit 3 Minuten
Harald Frey (r.) drückte aufs Tempo und machte in den letzten fünf Minuten noch acht Punkte.

Harald Frey (r.) drückte aufs Tempo und machte in den letzten fünf Minuten noch acht Punkte.

Baskets erkämpfen durch starkes Schlussviertel 87:80-Sieg in Hamburg. Die Bonner haben bei den Towers noch nie verloren.

Die Serie der Telekom Baskets hält: Zum fünften Mal seit deren Aufstieg im Sommer 2019 traten sie in der Bundesliga bei den Hamburg Towers an und zum fünften Mal entführten die Bonner die Punkte. In einer lange offenen Partie landeten sie am Samstagabend dank eines starken Schlussviertels mit 87:80 (20:18, 18:25, 22:21, 27:16) einen Auswärtssieg, der mit Blick auf das enge Gerangel im Tabellenmittelfeld sehr wertvoll ist. Denn mit 24:16-Punkten liegen sie nun vier Punkte vor den Towers (20:16) und haben darüber hinaus nach dem 108:94-Hinspielerfolg den direkten Vergleich für sich entschieden.

Da sich einige Leistungsträger aber zumindest offensiv als Spätzünder erwiesen, musste die Truppe von Trainer Roel Moors lange einem Rückstand hinterherlaufen. Glynn Watson (2 Punkte zur Pause), Thomas Kennedy (2), Noah Kirkwood (3) und Harald Frey (4) erzielten in der ersten Hälfte zusammen nur elf Punkte, weshalb die Bonner beim Kabinengang mit 38:43 zurücklagen. Das konnte ein Brian Fobbs mit drei Dreiern im zweiten Abschnitt alleine auch nicht kompensieren.

Papes Dreier machen im Schlussviertel alles klar

Aber die Gäste zeigten direkt nach dem Seitenwechsel mit einem ersten Zwischenspurt größere Entschlossenheit und Zielstrebigkeit. Mit einem 13:4-Lauf drehten sie die Partie Mitte des dritten Durchgangs zu einer 51:47-Führung. Die Towers konnten zwar noch einmal kontern und mit einem Vier-Punkte-Vorsprung ins Schlussviertel gehen (64:60), aber die Baskets strahlten eine überlegene Ruhe aus und bewiesen, dass sie über mehr offensive Optionen verfügen.

Watson traf nach 31 Minuten seinen ersten Dreier, Fobbs nach 32 Minuten seinen vierten. Als dann Kennedy nach einem Steal den Fastbreak mit brachialer Gewalt per Dunking vollendete und Frey (2) sowie Till Pape im Schlussviertel noch drei Dreier auspackten, lagen die Bonner zwei Minuten vor dem Ende plötzlich zweistellig vorne (85:74) – der fünfte Auswärtssieg in Hamburg geriet anschließend nicht mehr in Gefahr.

Entscheidend war, dass sich die vier Leitwölfe enorm gesteigert hatten: Frey (10 Punkte nach der Pause), Kennedy (10), Watson (9) und Kirkwood (8) erzielten 37 Punkte in der zweiten Hälfte – nach elf Zählern vor der Pause.

Prestigeduell in der Champions League steht bevor

„Wir hatten zunächst Schwierigkeiten, in unsere Offensive zu kommen. Das war vor allem der guten Hamburger Verteidigung in der ersten Halbzeit geschuldet“, analysierte Bonns Headcoach Roel Moors nach der Partie: „In der zweiten Hälfte haben wir dann im Angriff mehrere Lösungen gefunden. Dadurch haben wir Vorteile kreiert und insgesamt auch besser und fokussierter verteidigt.“

In der Bundesliga folgt jetzt mit dem Karnevalsspiel am Samstag einer der Höhepunkte der Saison, weil unter den meist kostümierten Fans eine besonders ausgelassene Stimmung herrscht. Diesmal ist es auch vom sportlichen Aspekt ein Leckerbissen, denn mit den Baskets als Vizemeister und Ulm als Meister treffen die beiden Finalisten des Sommers aufeinander.

Vor diesem Prestigeduell treten die Bonner am Mittwoch in der Champions League bei JDA Dijon in Frankreich an. Im dritten Spiel der Runde der besten 16 wollen sie die Führung in der Gruppe J verteidigen.

Baskets (Punkte/3er): Flagg (2), Griesel (7/1), Watson (11/1), Frey (14/2), Fobbs (14/), Pape (9/2), Kirkwood (11/1), Sengfelder (7), Kennedy (12); Rebounds: 29 (Kennedy 7, Sengfelder 6); Assists: 19 (Frey 7); Trefferquote Feld: 52 % (32/62); Dreierquote: 42 % (11/26); Freiwurfquote: 86 % (12/14). Hamburg (Punkte/3er): Hughes (14/1), Brauner, Möller (2), Meisner (12/3), Dziewa (4), Christmas (12/1), Hinrichs (2), King (15/1), Wohlfarth-Botterman (6), Durham (13); Rebounds: 29 (Hughes 7); Assists: 12 (Durham 6); Trefferquote Feld: 57 % (30/53); Dreierquote: 40 % (6/15); Freiwurfquote: 67 % (14/21).