AboAbonnieren

Direktes DuellFür Bonns Thomas Kennedy gilt jetzt ein Dreier-Verbot

Lesezeit 3 Minuten
Alle zeigen den ersten Dreier von Thomas Kennedy an, den dieser gegen Ludwigsburg erzielte.

Alle zeigen den ersten Dreier von Thomas Kennedy an, den dieser gegen Ludwigsburg erzielte.

Baskets-Center reißt die Fans mit seinem Distanzschuss gegen Ludwigsburg von den Sitzen - Samstag zu Gast in Hamburg

Es war ohne Zweifel die überragende Szene im Spiel: Als Baskets-Spieler Thomas Kennedy am Dienstag in der letzten Sekunde der ersten Halbzeit des Champions League-Spiels gegen Ludwigsburg einen Dreier zur 53:38-Führung traf, hielt es niemanden im Telekom Dome auf seinem Sitz: Die Zuschauer sprangen auf und rissen die Arme hoch, auch die Teamkameraden des kanadischen Basketballers feierten diesen perfekten Wurf enthusiastisch.

Baskets feiern Kennedys Husarenstück

Kennedy selbst reckte den rechten Arm in die Höhe und signalisierte mit drei Fingern, was da Besonderes passiert war: Dass der 2,06 Meter lange Center, der sonst fast nur direkt am Brett den Abschluss sucht, jetzt plötzlich einen Dreipunktwurf von jenseits der 6,75-Meter-Linie versucht – und auch getroffen hatte. Eine absolute Premiere. Denn in seinem 17. Spiel dieser Baskets-Saison wagte der 23-Jährige erstmals einen solchen Schuss, der mit der Schlusssirene der ersten Halbzeit durch die Reuse rauschte.

Im Nu war Kennedy umringt von seinen Mitspielern, den Co-Trainern und Physiotherapeuten, die dieses Husarenstück feierten. Sind doch solche reinen Brettcenter der alten Schule wie Kennedy, der genug Mühe hat, von der Freiwurflinie sicher zu treffen, als Distanzschütze so geeignet wie ein Schwergewichtsboxer für einen 100-Meter-Sprint.

Nach dem mit 80:75 gewonnenen Spiel musste er sich deshalb auch manche Frotzelei anhören: „Jetzt darfst du für den Rest der Saison aber keinen Dreier mehr versuchen“, stellte Brian Fobbs mit breitem Grinsen fest, der bislang im Team die meisten Dreier getroffen hat: 46 in der Bundesliga und 14 in der Champions League. Versucht Kennedy keinen Dreier mehr, würde er die Spielzeit mit der perfekten Trefferquote abschließen: ein Wurf, ein Treffer – macht 100 Prozent Ausbeute.

Baskets gegen Hamburg Towers ungeschlagen

Das mit den 100 Prozent trifft auch auf eine andere aktuelle Statistik der Baskets zu: Wenn sie am Samstagabend bei den Hamburg Towers antreten (18.30 Uhr), wissen sie, dass sie in den bisherigen vier Spielzeiten seit dem Aufstieg der Norddeutschen noch nie in Hamburg verloren haben. Diese 4:0-Bilanz täuscht aber über die wahren Kräfteverhältnisse hinweg: Im Telekom Dome haben die Baskets gleichzeitig drei von vier Heimspielen verloren. Insgesamt steht die Bilanz bei 8:3 für Bonn einschließlich eines 3:0-Durchmarschs im Play-off-Viertelfinale von 2022.

In der laufenden Saison peilen die Towers zum dritten Mal nach 2021 und 2022 den Sprung in die Play-offs an und sind damit im Tabellenmittelfeld mit 20:14-Punkten direkter Konkurrent der Baskets, die eine 22:16-Bilanz vorweisen, aber schon zwei Spiele mehr ausgetragen haben. Das Hinspiel ging mit 108:94 klar an die Bonner, bei denen Glynn Watson mit 29 Punkten und neun Assists überragte, beides persönlicher Saisonbestwert. Die besten Werfer bei Hamburg sind Aljami Durham (16,2 Punkte im Schnitt) und William Chrismas (13,4).

Wie die Bonner haben die Hanseaten durch Europapokalspiele eine Doppelbelastung zu verkraften. Im EuroCup war Hamburg jedoch erkennbar überfordert und hat mit einer 2:15-Bilanz nach 17 der 18 Spiele keine Chance mehr auf das Viertelfinale. Tabellenführer ist im EuroCup mit Paris Basketball die Truppe von Trainer Tuomas Iisalo mit den sechs ehemaligen Bonnern um TJ Shorts mit nur einer Niederlage (16:1). Der deutsche Meister Ulm liegt mit 9:8-Siegen auf Rang vier.