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Bundesliga-SaisonstartTelekom Baskets mit Kopie der Vorjahrespleite

Lesezeit 3 Minuten
Der Bonner Till Pape (links) schließt gegen Vechtas Joel-Sadu Aminu ab. Er kam auf insgesamt zwölf Zähler.

Der Bonner Till Pape (links) schließt gegen Vechtas Joel-Sadu Aminu ab. Er kam auf insgesamt zwölf Zähler.

Telekom Baskets unterliegen zum Saisonstart mit 75:83 in Vechta. Eine unterirdische Trefferquote besiegelt das Bonner Schicksal.

Diesen schlechten Film kannten die Telekom Baskets doch schon: Genau wie im Vorjahr begann ihre Bundesligasaison mit dem Auswärtstrip nach Vechta, wo sie in einem über fast die gesamten 40 Minuten andauernden Kampf in der Schlussminute ins Hintertreffen gerieten und am Ende eines klassischen Déjà-vu-Erlebnisses mit 75:83 (13:18, 21:14, 19:21, 22:30) geschlagen vom Feld schlichen. Vor einem Jahr hatten die Bonner den Saisonstart in Vechta mit 79:84 verloren.

Am Mittwoch verhinderte vor allem eine unterirdische Trefferquote eine Revanche der Baskets. Zwar schickten sie mit 77 Würfen eine rekordverdächtige Zahl an Schüssen in Richtung des Korbs von Vechta, aber nur 26 fanden ihr Ziel (Trefferquote: 34 Prozent). Zum Vergleich: Die Gastgeber landeten bei 68 Würfen aus dem Feld 34 Treffer – macht eine Quote von exakt 50 Prozent.

Von zehn Fernschüssen landen neun daneben

Dennoch hätten die Bonner ihren Kopf womöglich unbeschadet aus der Schlinge ziehen können, hätte Spielmacher Darius McGhee in den entscheidenden Phasen mit einem Dreier wenigstens ein bisschen für Entlastung sorgen können. Das misslang völlig. Zehn Fernschüsse ließ der 1,75-Meter-Guard vom Stapel, verfehlte aber gleich neunmal den Korb – ehe er in der Schlussminute mit dem zehnten und letzten endlich traf, aber nicht mehr ausgleichen konnte.

Zuvor hatte es in der von der ersten bis zur letzten Minute umkämpften Partie zwölf Führungswechsel gegeben, was auch dokumentiert, dass beide Seiten genug Siegchancen hatten. Die Baskets hatten ihre besten Phasen, als sie nach einem 41:44-Rückstand mit einem 8:0-Lauf 49:44 in Front gingen und als sie aus einem 53:57 mit einer 7:0-Serie die Führung zurückeroberten (60:57) – einen größeren Vorsprung erkämpfte Vechta nur mit dem Acht-Punkte-Abstand ganz am Ende des Spiels (83:75).

Telekom Baskets: Das war der beste Bonner

Bester Bonner war Phlandrous Fleming mit 22 Punkten, sieben Assists, fünf Rebounds und vier Steals. Auch mit Till Pape (12 Punkte, 7 Rebounds), Sam Griesel (16 Punkte, 3 Rebounds) und Thomas Kennedy (6 Punkte, 5 Rebounds) konnte Cheftrainer Roel Moors zufrieden sein, während neben McGhee (7 Punkte) auch Angelo Allegri (0) und Rivaldo Soares (0) auf ganzer Linie enttäuschten.

„Ich glaube, dass es ein Spiel war, das wir nicht hätten verlieren sollen“, brachte es Moors auf den Punkt: „Wenn wir auf unsere Trefferquote schauen, da gab es viele Korbleger und einfach Würfe, die wir nicht treffen. Beim 49:44 sind wir fünf Punkte vorne. Wenn wir in der Phase die einfachen Dinge richtig machen, dann gewinnen wir die Partie auch.“

Durch die Niederlage stehen die Baskets im Heimauftakt am Samstag gegen den Mitteldeutschen BC (20 Uhr, Telekom Dome) schon unter Druck. Sie wollen einen kompletten Fehlstart wie im Vorjahr, als sie nach Vechta auch dem späteren Absteiger Tübingen unterlagen, auf jeden Fall vermeiden.

Baskets (Pkte/3er): McGhee (7/1), Bähre (1), Griesel (16/1), Fleming (22/3), Soares, Allegri, Hume (9/3), Pape (12/1), Thiemann (2), Kennedy (6); Rebounds: 41 (Pape 7); Assists: 16 (McGhee 6); Trefferquote Feld: 34 % (26/77); Dreierquote: 29 % (9/31); Freiwurfquote: 93 % (14/15). Vechta (Pkte/3er): Gardner (10), Randolph (19/1), Ferner, Campbell (15), Robinson (2), Grünloh (12), Aminu (17/4), Pandi (8), Cozart; Rebounds: 47 (Grünloh 13); Assists: 15 (Robinson 5); Trefferquote Feld: 50 % (34/68); Dreierquote: 28 % (5/18); Freiwurfquote: 53 % (10/19).