Bonn – Zumindest mit Blick auf die mentale Stärke haben die Telekom Baskets am Sonntag den ersten echten Härtetest bestanden. Denn obwohl sie sich in der Qualifikation zur Champions League gegen den Schweizer Meister Fribourg Olympic am Ende mit 80:72 klar durchsetzten, leisteten die Gäste bis zum Schluss heftigen Widerstand und bäumten sich immer wieder gegen die Niederlage auf.
Gegen Frankfurt soll Saisonstart gelingen
Nachdem die Bonner schon zweistellig führten (48:38, 21. Minute) drehte Fribourg die Partie bis zur 33. Minute in eine eigene Fünf-Punkte-Führung (61:66, 33.) – da war auf den Tribünen schon leichtes Zittern angesagt. Aber gerade in dieser kritischen Phase steigerten sich die Baskets in allen Belangen und entschieden das Spiel mit einem 17:2-Lauf: „Da haben wir in einer Drucksituation eine gute Reaktion gezeigt“, lobte Cheftrainer Thomas Päch seine Truppe.
Nachdem damit die Champions-League-Saison mit 14 Gruppenspielen gesichert ist, wollen die Bonner am heutigen Mittwoch auch in der Bundesliga einen guten Saisonstart hinlegen, wenn die Skyliners Frankfurt in den Telekom Dome kommen (19 Uhr). Die größte Veränderung bei den Hessen, die im Mai als Elfte die Play-offs verpassten, gab es auf der Trainerposition: Der langjährige Coach Gordon Herbert ließ sich für ein Jahr beurlauben, um als Co-Trainer die kanadische Nationalmannschaft auf ihrem angepeilten Weg zu Olympia 2020 in Tokio zu begleiten. Ihn ersetzt mit dem 35-jährigen Sebastian Gleim der aktuell jüngste Bundesligacoach, der zuvor in Frankfurt das NBBL- und das Pro B-Team betreute.
„Wir müssen bereit und fokussiert sein“
Frankfurt hat den Saisonstart verpatzt, als es am Sonntag im Pokal-Achtelfinale eine unerwartete 74:79-Heimschlappe gegen Göttingen erlitt: „Da müssen wir mit einer Reaktion rechnen“, erwartet Päch einen zusätzlich motivierten Gegner. Wegen einer Fußverletzung fehlte den Skyliners mit ihrem neuen Guard Anthony Hickey ein Schlüsselspieler, sein Einsatz ist auch in Bonn fraglich. Aus Ludwigsburg sind in der Sommerpause mit Lamont Jones (28 Jahre) und Adam Waleskowski (36) zwei erfahrene Akteure dazugekommen, Stützen der Truppe sind Dauerbrenner Quantez Robertson (in seiner elften Saison am Main), Center Leon Kratzer und Defensivspezialist Akeem Vargas.
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„Wir müssen bereit und fokussiert sein“, fordert Päch. Ein Vorteil für die Bonner könnte sein, dass Päch mit seiner großen Rotation den elf oder zwölf Spielern mehr Pausen gönnen kann als sein Gegenüber Gleim. Während Trey McKinney-Jones gegen Fribourg mit 23:48 Minuten die längste Einsatzzeit hatte, mussten bei Frankfurt mit Robertson (38:51), Jones (34:56) und Vargas (30:28) drei Spieler länger als 30 Minuten ran. „Ich hoffe, dass wir daran anknüpfen können, wie wir das Spiel gegen Fribourg beendet haben“, sagt Päch – das war eben dieser fulminante 17:2-Endspurt.