Im Final Four der Champions League geht es am Freitag gegen Gastgeber Malaga – am Sonntag findet dann das Endspiel statt.
Basketball-Champions LeagueTelekom Baskets wollen die spanische Dominanz brechen
Wenn die Telekom Baskets am Freitag und Sonntag in Malaga in Südspanien im Final Four der Basketball Champions League (BCL) antreten, gibt es für sie nur ein Ziel: den Turniersieg. Daran ließ TJ Shorts, der Leitwolf der Bonner, keinen Zweifel: „Die Chance, eine Meisterschaft zu gewinnen, ist riesig. Wir fahren nach Spanien, um alles zu geben und zu versuchen, mit dem Titel zurückzukehren.“ Dazu brauchen die Baskets noch zwei Siege – im Halbfinale und Finale. Dass die Bonner nur mit dem höchsten Ziel zufrieden wären, ist nach ihrer bisherigen Bilanz verständlich: Nach 13:2-Siegen in der BCL strotzen sie vor Selbstvertrauen.
Wenn die Baskets aber am Freitag (20.30 Uhr) das Finale erreichen wollen, müssen sie nicht nur den Gastgeber Unicaja Malaga in die Knie zwingen. Ein Gegner, der beim Gewinn des spanischen Pokals mit Barcelona, Madrid und Teneriffa auch die Euroleague-Teams ausgeschaltet hat. Nein, sie müssen auch nervlich dem Druck der einheimischen Fans in der 11 200 Zuschauer fassenden Arena standhalten. Da werden die 500 mitreisenden Baskets-Fans zu einem stabilisierenden Faktor – eine zahlenmäßige Unterlegenheit hat Bonner Schlachtenbummler noch nie geschreckt.
Eine große spanische Dominanz gilt es zu brechen
Sportlich gilt es für die Baskets, in die enorme spanische Dominanz im europäischen Vereinsbasketball einzubrechen. Eine Dominanz, die sich leicht an den spanischen Startplätzen und Erfolgen in den Europapokal-Wettbewerben ablesen lässt. In der Euroleague tummeln sich mit dem FC Barcelona (2. Platz), Real Madrid (3.), Baskonia (9.) und Valencia (13.) vier Mannschaften, die alle vor den deutschen Vorzeigeclubs Bayern München (15.) und ALBA Berlin (16.) landeten. Für kommende Saison qualifizierte sich mit Gran Canaria als aktuellem Eurocup-Sieger schon eine weitere spanische Equipe für die Euroleague.
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Eine noch größere Rolle spielen die Spanier in der 2016 gegründeten Champions League: Bei den bislang sechs Turnieren ging der Titel viermal nach Spanien: Teneriffa (2017 und 2022) und Burgos (2020 und 2021) landete Doppelsiege. Nur die Traditionsclubs AEK Athen (2018) und Bologna (2019) konnten die Serie unterbrechen.
Erdrückend waren die spanischen Clubs auch in der aktuellen Champions League. Mit fünf Teams gestartet, stellten Teneriffa, Malaga, Murcia und Manresa die Hälfte der acht Viertelfinalisten. Von diesen stießen Teneriffa und Malaga ins Final Four vor – die bei den Experten aus Südeuropa schon aus Gewohnheit als Titelfavoriten gelten. Ein deutsches Team konnte noch nie ein BCL-Endspiel erreichen.
Ludwigsburg (Vierter 2018 und Dritter 2022) sowie Bamberg (Vierter 2019) scheiterten im Halbfinale. Um es besser zu machen, müssen die Baskets Malaga aus dem Weg räumen – ein Team, das von 2001 bis 2016 und 2018 in der Euroleague spielte – in die die Mannschaft vom Selbstverständnis der Fans auch wieder hingehört. Bekannte Spieler aus der Bundesliga sind Nihad Djedovic (von 2012 bis 2022 bei Berlin und München) und Dylan Osetkowski (Ulm und Göttingen).
Bonns Headcoach Tuomas Iisalo steht seit dem Comeback von Jeremy Morgan gegen Ulm vor dem „positiven“ Problem (Iisalo), dass er einen Ausländer zu viel im Kader hat und immer einer pausieren muss: „Das bringt auch mehr Konkurrenz ins Training“, meint Iisalo.
Neben den sportlichen Meriten lockt ein ordentliches Preisgeld der FIBA: An die Sieger der Halbfinals werden je 300 000 Euro ausgeschüttet, der Sieger des Finals streicht zusätzlich 600 000 Euro ein. Da wirken die 100 000 Euro für den Drittplatzierten wie ein Trostpflaster.
Siegerliste
Die Basketball Champions League (BCL) wurde von der FIBA 2016 gegründet. Vier der bisherigen sechs Siegerpokale gingen nach Spanien: 2017 Teneriffa/Spanien 2018 AEK Athen/Griechenl. 2019 Bologna/Italien 2020 Burgos/Spanien 2021 Burgos/Spanien 2022 Teneriffa/Spanien (MK)
Public Viewing
Über 500 Baskets-Fans werden in Malaga sein, für die Daheimgebliebenen gibt es ein Public Viewing im Telekom Campus in Beuel (Landgrabenweg). Einlass ist ab 19.30 Uhr, Spielbeginn 20.30 Uhr. Karten können im Online-Ticketshop der Baskets erworben werden. Erreichen sie das Finale, gibt es am Sonntag (19 Uhr) ein weiteres Public Viewing. (MK)
Der Zeitplan
Freitag: 17.30 Teneriffa – Jerusalem 20.30 Malaga – Baskets Bonn Sonntag: 17.00 Spiel um Platz drei 20.00 Finale (MK)