Telekom Baskets Bonn verlieren Pokal-Achtelfinale 85:91 gegen Bayern München – Nun in der Champions League gegen Athen
Aus im PokalBaskets verspielen im dritten Viertel ihre Chance
Sie haben alles gegeben, was in ihnen steckte, und dem Titelverteidiger alles abverlangt. Am Ende standen die Telekom Baskets am Sonntagabend nach dem Pokal-Achtelfinale gegen Bayern München aber doch mit leeren Händen da, da der Favorit in der zweiten Hälfte seine individuelle Stärke besser zur Geltung bringen konnte.
Entscheidend war das dritte Viertel, das die Bonner mit 15:29 verloren und dadurch nach einer Pausenführung (46:41) mit bis zu zwölf Punkten in Rückstand gerieten (61:73). Zum Schlüsselspieler für die Bayern wurde da Aufbauspieler Carsen Edwards, der in der ersten Hälfte noch ohne Punkte geblieben war, nach dem Seitenwechsel aber furios aufdrehte und mit 23 Punkten und sechs Dreiern die Wende erzwang.
Der ersten Hälfte hatte Bonns Spielmacher Darius McGhee mit einer vergleichbaren Dominanz den Stempel aufgedrückt, er übertrumpfte Edwards mit 24 Punkten und ebenfalls sechs Dreiern sogar minimal. Er riss die 6000 Zuschauer im ausverkauften Telekom Dome vor allem am Ende des Auftaktviertels von den Sitzen, als er vier Dreier in Serie traf und dabei aus einem 14:17-Rückstand eine 26:19-Führung (10.) machte.
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Bis auf elf Punkte bauten die Baskets ihren Vorsprung aus (30:19), ehe die Münchner die erste Wende zum 35:37 schafften. Aber die Gastgeber konnten sich da noch einmal befreien, zogen bis zur Pause auf fünf Zähler weg (46:41), ein Abstand, der auch nach einem Dreier-Doppelschlag von Till Pape zum 56:51 (26.) Bestand hatte.
Nun schlug das bajuwarische Imperium aber umso heftiger zurück. Innerhalb von nur vier Minuten erzielte die Münchner Star-Truppe 19:5-Punkte und ging mit einem 70:61-Vorsprung ins Schlussviertel – eine Führung, die Edwards dort per Dreier direkt auf zwölf Zähler ausbaute (73:61, 31.). Es spricht für die Moral der Bonner, dass sie weiter an sich glaubten und eine Aufholjagd starteten. McGhee brachte noch zwei Fernschüsse ins Ziel, mit denen er kurz vor Schluss noch zweimal auf zwei Punkte verkürzte (82:84 und 85:87). Zu mehr reichte es aber nicht, da die Bayern den Sieg mit vier Freiwürfen ins Ziel retteten.
Bonns Coach Roel Moors haderte naturgemäß mit dem dritten Abschnitt: „Das dritte Viertel war katastrophal für uns. Wir haben unseren offensiven Gameplan nicht mehr umgesetzt. Wir hatten einen klaren Plan, aber im dritten Viertel ohne Idee gespielt. Nach dem Sieg gegen Berlin haben wir heute erneut mentale Stärke bewiesen, um wieder ins Spiel zurückzukommen. Wir hatten am Ende zwei offene Würfe, um in Führung zu gehen. Aber darauf müssen wir nicht schauen, sondern das dritte Viertel analysieren.“
Baskets (Punkte/Dreier): McGhee (24/6), Bähre (9/1), Griesel (4), Fleming (14), Allegri (9/2), Hume (6/2), Pape (13/3), Thiemann (2), Kennedy (4); Rebounds: 27 (Allegri 7); Assists: 18 (McGhee 6); Trefferquote Feld: 43 % (26/61); Dreierquote: 39 % (14/36); Freiwurfquote: 100 % (19/19). Bayern (Punkte/Dreier): Weiler-Babb (4), da Silva (8), Edwards (23/6), Voigtmann (13/3), Napier, Lucic (12), Obst (16/1), Harris, Brankovic (3), Booker (10), Madar (2); Rebounds: 36 (Booker 7); Assists: 25 (Lucic 6); Trefferquote Feld: 55 % (32/58); Dreierquote: 48 % (10/21); Freiwurfquote: 71 % (17/24).
Nach den Bundesliga-Topteams Berlin und München empfangen die Baskets schon am Dienstag den nächsten Hochkaräter, wenn in der Champions League (BCL) mit AEK Athen einer der renommiertesten griechischen Clubs auf dem Hardtberg gastiert (20 Uhr, Telekom Dome). AEK konnte sich 2018 schon ebenso in die Siegerliste der BCL eintragen wie die Bonner 2023. Beide Teams treffen zum dritten Mal aufeinander: 2020 scheiterte Bonn in der „Round of 16“ mit 86:90 und 85:92 an den Griechen, konnte 2022 in der Gruppenphase aber den Spieß mit 80:72 und 73:66 umdrehen.
In dieser Saison starteten die Baskets vor zwei Wochen mit einer 14-Punkte-Niederlage in Riga in den Wettbewerb, Athen mit einem 80:71-Erfolg über Maccabi Ramat Gan aus Israel. Sollten die Baskets auch ihr zweites von sechs Gruppenspielen verlieren, würde das Viertelfinale in weite Ferne rücken.