Bonn – Diesmal haben sie sich vom Erzrivalen Oldenburg kein Bein stellen lassen: Die Telekom Baskets, die in ihrer Vereinsgeschichte schon vier Play-off-Serien gegen die „Donnervögel“ verloren haben, landeten am Sonntagnachmittag mit 89:65 (17:11, 21:23, 25:14, 26:17) ihren 14. Saisonsieg. Während sie Oldenburg als Ligaschlusslicht damit noch tiefer in die Krise stürzten, bleibt Bonn mit Bayern München an der Tabellenspitze.
Acht-Mann-Rotation ohne
Kratzer, Morgan und Bowlin
Die Baskets mussten die Aufgabe mit dezimiertem Kader angehen: Leon Kratzer und Jeremy Morgan fehlten nach positivem Corona-Test, Skyler Bowlin wegen seiner Knöchelverletzung. Dafür feierte Saulius Kulvietis sein Comeback nach langwieriger Bänderdehnung im Knie. Ihm fehlte nach fast dreimonatiger Pause zwar die Spielpraxis, er war aber gut integriert, durfte 22 Minuten spielen und traf in wichtigen Phasen zwei Dreier.
Auch mit einer Acht-Mann-Rotation drückten die Baskets der Partie zunächst ihren Stempel auf. Mit enorm enger Defense machten sie es den Gastgebern schwer, offensiv einen Rhythmus zu finden. Nach dem 7:7 lösten sie sich mit einem 8:0-Lauf, bei dem Parker Jackson-Cartwright und Tyson Ward die ersten Dreier trafen. Ward hatte gute Szenen, als er im ersten Viertel fünf Punkte, vier Rebounds und zwei Steals zur 17:9-Führung beisteuerte.
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Als Kulvietis im zweiten Abschnitt ebenfalls aus der Distanz traf und Jackson-Cartwright ein Drei-Punkte-Spiel drauflegte, bauten die Baskets den Vorsprung auf 13 Punkte aus (27:14, 13.). Aber Oldenburg fand ins Spiel, verkürzte auf 33:28 (18.) und konnte im dritten Abschnitt sogar ausgleichen (38:38, 22.).
Für wenige Minuten wirkten die Bonner von der Rolle. Die Gastgeber konnten das Spiel aber nur kurz offengestalten (44:44. 24.), sie gingen nie in Führung. In der Folge rissen die Bonner die Partie wieder an sich, zogen entschlossen zum Korb, versenkten Korbleger auf Korbleger und lagen nach einem 22:4-Spurt Anfang des Schlussabschnitts mit 18 Zählern in Front (66:48, 31.) – damit war die Frage nach dem Sieger beantwortet. Topscorer war erneut Jackson-Cartwright (25 Punkte und acht Assists), Turm in der Rebound-Schlacht Justin Gorham (16 Punkte, 14 Rebounds). Javontae Hawkins (16 Punkte, fünf Rebounds) kommt immer besser in Schwung.
Am nächsten Sonntag kommt ALBA Berlin zum Topspiel
Wie souverän die Baskets mit dieser kritischen Phase trotz der Ausfälle umgingen, zeigt, wie gefestigt das Team ist und Lücken durch Bankspieler zu schließen vermag. So war Chefcoach Tuomas Iisalo rundum zufrieden: „Die Mannschaft hat viele Dinge gut gemacht, vor allem in der Verteidigung. So haben wir die individuelle Klasse von Oldenburg kontrolliert. Das war der Schlüssel zu unserem Tempospiel.“ Die Iisalo-Truppe scheint gerüstet für das Topspiel am nächsten Sonntag: Dann kommt mit ALBA Berlin ein direkter Konkurrent in den Telekom Dome (18 Uhr), der auf Rang sechs nach Minuspunkten gleichauf mit den Bonnern ist.
Baskets (Punkte/3er): Ward (7/1), Gorham (16), Kessens (10), Tadda (9/1), Kulvietis (6/2), Hawkins (16/3), Hasbargen, Jackson-Cartwright (25/1); Rebounds: 40 (Gorham 14); Assists: 14 (Jackson-Cartwright 8); Trefferquote Feld: 53 % (32/60); Dreierquote: 38 % (8/21); Freiwurfquote: 74 % (17/23). Oldenburg (Punkte/3er): Heidegger (11), Herrera, Pressey (3/1), Breunig (2), Clark (11), Michalak (4), Odiase (10), Paulding (10/2), Hundt (6), Pjanic (8/1); Rebounds: 27 (Clark 8); Assists: 14 (Pressey 4); Trefferquote Feld: 43 % (26/61); Dreierquote: 21 % (4/19); Freiwurfquote: 64 % (9/14).