- Der 1. FC Köln ist auf der Suche nach einem defensiven Mittelfeldspieler.
- Ellyes Skhiri gilt als der gesuchte Sechser für den FC.
- Der 24-jährige tunesische Nationalspieler erfüllt die Anforderungen der Kölner.
- Seine Verpflichtung würde beim FC zu einem Zweikampf um die Position führen.
Köln – Die vorletzte Baustelle hinsichtlich der Zusammenstellung des Spielerkaders für das Unternehmen Bundesliga-Klassenerhalt hat man beim 1. FC Köln offenbar geschlossen. Mit dem Tunesier Ellyes Skhiri vom HSC Montpellier soll der gesuchte defensive Mittelfeldspieler vor der Vertragsunterschrift stehen. Da er am Mittwochabend mit der Nationalmannschaft noch gegen Nigeria im Spiel um Platz drei bei der Afrika-Meisterschaft in Kairo stand, würde er nach einem Erholungsurlaub erst im August nach Köln kommen.
„Sie werden verstehen, dass ich dazu nichts sage. Aber wenn ein Spieler zu uns kommen würde, der jetzt noch beim Afrika-Cup spielt, würden wir ihm zwei, drei Wochen Zeit zur Erholung geben“, sagte Armin Veh.
Die vorhandenen Fakten passen
Das sagte auch Achim Beierlorzer. Aus seiner Sicht sei es aber kein Problem, wenn ein neuer Spieler erst kurz vor dem Saisonstart nach Köln komme: „Wichtig ist vielmehr, dass es der für uns richtige Spieler ist.“ Der Trainer zog es im Übrigen vor, sich am Mittwochabend das Testspiel zwischen dem PSV Eindhoven und dem VfL Wolfsburg statt im Internet das Spiel der Tunesier anzusehen. Der VfL ist der FC-Gegner zum Bundesligastart.
Obwohl Ellyes Skhiri bislang nicht einmal gerüchteweise mit dem 1. FC Köln in Verbindung gebracht worden war, gilt die Wahrscheinlichkeit als hoch, dass Armin Veh ihn verpflichten wird. Kurios sind dabei die Umstände, wie der Name des 24-Jährigen mit dem FC in Verbindung kam. Im Forum von transfermarkt.de hatte ein Fan darüber berichtet, dass er von dem geplanten Wechsel aus gut unterrichteter Quelle erfahren habe.
Fasst man die vorhandenen Fakten zusammen, ergeben sie ein Bild, das zu dem vom FC gesuchten defensiven Sechser passt.
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Hier einige Fakten zu Ellyes Skhiri: Der Rechtsfuß spielt beim Sechsten der französischen Liga und in der tunesischen Nationalmannschaft auf der defensiven Sechserposition. Als seine Stärken gelten seine Ballsicherheit, sein Stellungsspiel und seine Übersicht. Alleingänge oder Tempovorstöße soll er kaum wagen. Seit vier Jahren ist der 24-Jährige, dessen Vorfahren aus Tunesien stammen und der in Lunel bei Montpellier geboren wurde, Profi bei HSC. Im kommenden Jahr läuft sein Vertrag aus, könnte er ablösefrei wechseln. Da er dem Club mitteilte, keineswegs zu verlängern, erhielt er bereits die Freigabe für einen aktuellen Vereinswechsel. Obwohl sein Marktwert auf rund zwölf Millionen Euro taxiert wird, soll die Ablösesumme nur bei etwa fünf Millionen Euro liegen. Dies ist der kurzen Restlaufzeit seines Kontraktes geschuldet.
Verpflichtung würde zu Zweikampf um Position führen
Als im Mai erstmals über einen Wechsel von Ellyes Skhiri spekuliert wurde, galten Borussia Mönchengladbach, der VfL Wolfsburg und der AC Florenz als Interessenten. Damals war von sechs Millionen Euro Ablöse die Rede. Doch Laurent Nicollin, Präsident vom HSC Montpellier, sagte wenig später: „Wir haben keine Angebote für Ellyes.“ Er könne aber auch verstehen, dass der Tunesier den Verein verlassen wolle, nachdem er dies bereits im Vorjahr versucht, aber keine Freigabe erhalten habe.
Andererseits wolle man einen Spieler, den man ausgebildet habe, der bei den Fans und im Verein beliebt und der für den weiteren Aufbau der Mannschaft wichtig sei, ungern verlieren. Was eine Vertragsverlängerung anbelange, könne man aber keinen finanziellen „Selbstmord“ begehen, ihn also nicht über die wirtschaftlichen Verhältnisse des Clubs hinaus entlohnen. „Wenn ich ihn jedoch ziehen lassen muss, wünsche ich ihm alles Gute. Denn er hat es verdient, zu einem guten Verein zu wechseln“, so Laurent Nicollin.
Beim FC würde sich Ellyes Skhiri einen Zweikampf mit Marco Höger um die Besetzung der Position im defensiven Mittelfeld führen. Den offensiveren Part soll der aus Gent verpflichtete Birger Verstraete übernehmen. Da der Tunesier nach der Teilnahme am Afrika-Cup noch keine Erholung hatte, würde ihm ein dreiwöchiger Urlaub zugestanden. Dann käme er in den Tagen vor dem DFB-Pokalspiel am 11. August nach Köln. Für einen Einsatz dabei oder eine Woche später beim Kölner Bundesligaauftakt in Wolfsburg wäre es jedoch deutlich zu früh.
