- Hannover sucht dringend einen Innenverteidiger, der 1. FC Köln hätte nichts gegen einen Wechsel Sörensens – doch was hat er selbst vor?
- Die Kölner bieten ihm keinen Stammplatz und interessieren sich zudem für eine Rückkehr von Kevin Wimmer.
- Zuvor will der Bundesliga-Aufsteiger aber noch einen anderen Spieler verpflichten.
Köln – Geht es nach zwei der bei einem Transfer in der Regel beteiligten drei Parteien, dann steht Frederik Sörensen vor einem Wechsel. Beim 1. FC Köln legt man ihm keine Steine in den Weg, wenn der Däne seine sportliche Zukunft woanders sehen würde. Die könnte bei Hannover 96 liegen, wo Trainer Mirko Slomka händeringend einen gestandenen Innenverteidiger sucht. Nach Informationen aus Hannover soll Frederik Sörensen für ihn „Priorität eins“ besitzen.
Aber was möchte der 27-Jährige? Bereits vor einem Jahr war ihm von Armin Veh mitgeteilt worden, dass der damalige Trainer Markus Anfang nicht auf ihn setzen würde. Folglich sei es besser, er würde sich nach einem anderen Arbeitgeber umschauen. Dazu soll es auch gekommen sein, heißt es. Doch seien die Angebote nicht im Sinne des langen Innenverteidigers gewesen.
Stets professionelles Auftreten
Deshalb ging er mit den Kölnern in die 2. Liga, in der er nur zu fünf Einsätzen kam. Professionell war allerdings immer sein Auftreten, nie sah man ihn missmutig oder mit halbherzigem Einsatz im Training. So verhielt er sich auch während der aktuellen Saisonvorbereitung. Deshalb, und wegen seiner ordentlichen Auftritte in den Testspielen, lobte ihn auch Achim Beierlorzer.
Andererseits wird er bei dem neuen Trainer wieder nur als Nummer drei der rechte Innenverteidiger hinter Jorge Meré und Lasse Sobiech geführt. Das prognostiziert erneut kaum Einsatzzeiten.
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„Für manch einen wäre es vielleicht besser, nicht nur auf seinen Lohnzettel zu sehen, sondern auch seine Karriere im Auge zu behalten“, hatte Armin Veh in der Vorwoche im Gespräch mit dieser Zeitung gesagt. Ein Adressat für diese mahnenden Worte ist Frederik Sörensen.
Der muss sich nun entscheiden. Bleibt er weiter für ein geschätztes Jahressalär von knapp einer Million Euro Bankdrücker beim Bundesligisten 1. FC Köln (Vertrag bis 2021), oder sucht er die sportliche Herausforderung bei Zweitligist Hannover 96? Dort müsste er sicherlich für die Zweitligasaison finanzielle Einbußen in Kauf nehmen. Bei einem Wiederaufstieg dürfte er jedoch auf sein Kölner Gehalt kommen, und er würde bei entsprechenden Leistungen wieder regelmäßig spielen und seinen in den letzten beiden Jahren von 7,5 Millionen auf 1,5 Millionen Euro gefallenen Marktwert anheben.
Wimmer trainiert schon beim FC
Was die Ablösesumme betrifft, dürften die FC-Verantwortlichen den Hannoveranern sicherlich entgegenkommen. Für deren Sportchef Jan Schlaudraff ist Frederik Sörensen im Übrigen kein Unbekannter. Schließlich hospitierte der frühere Nationalspieler vor drei Jahren beim 1. FC Köln.
Während Frederik Sörensen also von Köln nach Hannover gehen könnte, bietet sich einem anderen Innenverteidiger womöglich der umgekehrte Vereinswechsel an. War Kevin Wimmer in der Vorsaison von Stoke City an die Niedersachsen ausgeliehen worden, so könnte der linke Innenverteidiger jetzt beim 1. FC Köln landen.
Dort hatte er von 2012 bis 2015 gespielt und sich so einen guten Ruf erworben, dass ihn Tottenham Hotspur in die Premier League holte. Dort aber wurde er weder bei den Londonern noch bei Stoke glücklich. Beim englischen Zweitligisten ausgemustert durfte er sich mit dessen Erlaubnis in der Vorwoche beim FC in Form bringen. Dieses Trainingsangebot wurde auf die aktuelle Woche ausgedehnt. Da die Kölner noch einen Innenverteidiger suchen, ist nicht auszuschließen, dass sie auf Kevin Wimmer zurückkommen.
Nakamba-Transfer übersteigt Budget – eigentlich
Zuvor soll jedoch versucht werden, den defensiven Mittelfeldspieler Marvelous Nakamba vom FC Brügge unter Vertrag zu nehmen. Der ist mit seiner Situation beim belgischen Erstligisten unzufrieden, äußerte dies öffentlich, und teilte mit, nur zum 1. FC Köln wechseln zu wollen. Am Montag kehrte er aus seinem Sonderurlaub zurück, nachdem er mit Simbabwe an der Afrika-Meisterschaft teilgenommen hatte.
Die Ablösesumme soll sieben Millionen Euro betragen. Aus seinem Transfer-Budget von zehn Millionen Euro verfügt der FC jedoch nur noch über drei Millionen Euro. Dazu sagte nun Armin Veh, dass man auch etwas mehr ausgeben dürfe, wenn das Finanzrisiko überschaubar sei. Und sein für die FC-Finanzen verantwortlicher Geschäftsführerkollege Alexander Wehrle erklärte gegenüber dieser Zeitung: „Wenn wir durch Transfers noch Geld erwirtschaften, werden wir es in die Mannschaft investieren. Wir sind keine Bank, sondern ein Fußballverein.“