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Patrik Schicks bitteres PrivatduellLeverkusen verliert unglücklich in Dortmund

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Leverkusens Coach Gerardo Seoane.

Dortmund – Mit Roman Bürki sind sie in Dortmund nicht wirklich warm geworden. Einen Torhüter, der dem BVB Punkte festhält, hatten sie sich erhofft. Am Ende ging der Schweizer als Borussia-Keeper in die Annalen ein, der zwar oft solide hielt, zu selten indes die großen, spektakulären Winner-Bälle erwischte. Winner-Bälle, die Bürki-Nachfolger Gregor Kobel am Samstag gegen Bayer 04 Leverkusen rausholte. Mehrfach rettete die nun in seine zweite Dortmund-Saison gehende Nummer eins und sicherte das für das Bayer 04 maximal unglückliche 1:0 (1:0).

In Minute 63 zielte Patrik Schick zu zentral, verpasste es so, am wachen Kobel vorbeizukommen. In Minute 68 bediente Sardar Azmoun Mittelstürmer Schick, der an einer überragenden Fußabwehr von Kobel scheiterte. Top-Chancen, die Bayer vergab und sich darum um den verdienten Punktgewinn brachte. Also betonte Jonathan Tah: „Am Ende ist es traurig, es war relativ ausgeglichen. Wir alle haben das Gefühl, dass mehr drin war.“ Ein Zähler, so Tah, hätte es schon sein sollen.

Der Nationalspieler indes war es, der durch seinen Fauxpas den Treffer des Tages ermöglichte: Tah hatte den Ball bereits gewonnen, ließ ihn sich aber unmittelbar vor dem eigenen Strafraum von Jude Bellingham wieder wegspitzeln. Im Anschluss kam erst Youssoufa Moukoko an die Kugel, dann Karim Adeyemi, ehe Marco Reus den Abstauber zum 1:0 verwertete (10.). „Ich hätte den Ball einfach raushauen müssen“, haderte Tah, der nachfolgend lobend hervorheben konnte, wie das in der Vorwoche noch so blamabel im Pokal gegen Elversberg ausgeschiedene Bayer-Team auf den Rückstand reagierte. „Das Allerwichtigste war“, sagte Tah, „dass wir ein anderes Gesicht präsentiert und gezeigt haben, dass das nicht unser Anspruch war, was wir in der vergangenen Woche gemacht haben.“

Häufig krankte es bereits am ersten Ball

In Hälfte eins blieben viele Bemühungen zwar noch Stückwerk; häufig krankte es bereits am ersten Ball aus der eigenen Abwehrkette heraus, doch bis auf zwei Abschlüsse, die vorbei gingen, ließ sich Bayer vor mächtiger Kulisse nicht groß in Verlegenheit bringen – und musste sich erst bei Torwart Lukas Hradecky bedanken, als er im Eins-gegen-Eins-Duell gegen Thorgan Hazard die Oberhand behielt (49.).Anschließend wurde die Werkself stärker: Nach einem Abschluss von Schick, der zudem in der 20. Minute aus bester Position vorbeischoss, erzielte der agile und diesmal im offensiven Zentrum aufgebotene Exequiel Palacios ein Tor (52.), stand dabei aber minimal im Abseits. Nachfolgend ging das Privatduell Schick/Kobel in Runde zwei und drei, als der Bayer-Topstürmer 2021/2022 (24 Treffer in 27 Liga-Spielen) doppelt vergab. „Wenn man über 90 Minuten so viele Situationen kreiert, ist es vor allem bei der Qualität von Patrik ärgerlich, mit null Punkten zu fahren“, sagte Gerardo Seoane. Bayers Trainer sprach von einer „klaren Leistungssteigerung“ in der zweiten Hälfte, während es zuvor „zwei, drei Situationen“ gegeben habe, „in denen wir Räume geöffnet haben“.

Allein: Über dieses Leistungsplus konnte sich der Fußballlehrer nicht wirklich freuen. Tah stellte fest: „Wir sind hungrig nach Punkten.“ Und die fehlen erst mal, zumal die Leverkusener schon mit der Pokal-Pleite gestartet sind. Aber, sagte Leverkusens Innenverteidiger: „Wenn wir die Energie wieder auf den Platz bringen, werden die Punkte folgen.“ Das Leverkusener Unglück dieses Samstagabends krönte Hradecky. Der Finne nahm in der Nachspielzeit den Ball minimal außerhalb des Strafraums in die Hand nahm, sah die Rote Karte und wird nächsten Samstag gegen Augsburg fehlen. „Ich hätte bei der Schulung besser aufpassen sollen“, gestand der Kapitän im Nachgang.

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Noch ärgerlicher könnte derweil die Verletzung von Robert Andrich werden. Die Stütze im Mittelfeldzentrum, der Werkself musste nach 13 Minuten vom Feld. „Eine muskuläre Verletzung“, sagte Seoane. So stapften nach Spielschluss nicht nur Torjäger a.D. Schick und Hradecky bedröppelt aus dem Stadion, sondern auch Andrich. Eine genaue Diagnose stand zunächst noch aus. Wahrscheinlich werden der zuletzt formschwache Charles Aranguiz, Palacios und der in Dortmund unglückliche Kerem Demirbay in die Bresche springen müssen, wenn gegen Augsburg der erste Sieg der Saison gesammelt werden soll.