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Neue Struktur im 1. FC Köln-KaderZieler wird erst Donnerstag vorgestellt

Lesezeit 3 Minuten
Hertha_BSC_1._FC_Koeln

Symbolbild

  1. Der Umbau des FC-Kaders ist in vollem Gange.
  2. Nachwuchsspieler werden zu Stammspielern, die 37-Mann-Truppe ist auf dem Weg der Verkleinerung.
  3. Allerdings gibt es weiter einige Fragezeichen aufzulösen, so hinter der Zukunft von Jhon Cordoba.

Köln – Manchmal stecken in den Details Hinweise auf die großen Veränderungen. Der 1. FC Köln möchte in diesem so schwierigen Corona-Transfersommer den maximal möglichen Umbruch in seinem Profikader vollziehen und dabei Strukturen und Hierarchien innerhalb des Teams neu sortieren.

Als der Fußball-Bundesligist nun bekannt gab, dass drei Spieler neue Rückennummern erhalten, war dies auch ein Indiz dafür, dass der Prozess in vollem Gange ist.

Nachwuchsspieler werden zu Stammkräften

So wechselt Linksverteidiger Noah Katterbach von der „34“ auf die „3“ und Ismail Jakobs von der „38“ auf die „8“ – von den „Notnummern“ für Nachwuchsspieler zu etablierten Nummern für Stammkräfte. Und Florian Kainz hat sich durch eine starke Saison das Privileg erarbeitet, mit der frei gewordenen „11“ wieder seine Lieblingsnummer tragen zu dürfen.

Ron-Robert Zieler darf das nicht, obwohl er die erste große Veränderung im Kader-Puzzle von FC-Sportchef Horst Heldt sein wird. Der Weltmeister von 2014 absolvierte am Dienstag isoliert vom Rest des Teams den obligatorischen Corona-Test am Geißbockheim und sollte bei einem negativen Ergebnis nach dem freien Mittwoch am Donnerstag auch offiziell Spieler des 1. FC Köln werden.

Seine angestammte Nummer „1“ als Torwart gehört bei den Geißböcken aber Timo Horn. Zieler wird es erst einmal egal sein. Für den 31-jährigen Keeper dürfte im Vordergrund stehen, dass er nach überstandenem Medizincheck und Vertragsunterschrift das Kapitel Hannover 96 hinter sich lassen kann.

Ziegler war in Hannover der Sündenbock

Nach seiner Rückkehr zu den Niedersachsen im Sommer 2019 musste der gebürtige Kölner nämlich durch ein Stahlbad gehen. Dass 96 in Abstiegsgefahr geriet, lastete das Umfeld auch dem Torwart an. Zum Ende der Spielzeit wurde „Großverdiener“ Zieler angeheizt durch Aussagen von Clubchef Martin Kind quasi durch die Stadt getrieben.

Die Rückkehr nach Köln dürfte dem 253-fachen Bundesliga-Spieler also wie die Flucht in eine bessere Fußballwelt vorkommen. Und nicht nur für Zieler ist der gebührenfreie Leihvertrag über eine Saison ein Lottoschein mit Gewinngarantie.

Der FC bekommt für relativ kleines Geld einen erfahrenen Torwart, der die ewige Nummer „2“ Thomas Kessler ablöst und mit seiner Qualität den vermissten Druck auf Timo Horn aufbauen kann. Dem Vernehmen nach teilen sich der FC und 96 kommende Saison Zielers Jahressalär in Höhe von 700.000 Euro.

Hannover spart also Geld und hofft auf gute Leistungen des Leihtorwarts in Köln, die dazu führen sollen, dass 96 den Ex-Nationaltorwart am Ende der Spielzeit aus seinem gut dotierten Vierjahresvertrag entlassen kann.

Acht FC-Spieler hat Heldt vermittelt

Geld will und muss in Corona-Zeiten auch der FC sparen. Wichtigster Ansatz in diesem Bestreben ist die Verkleinerung des Kaders. Acht von 37 Spielern konnte Sportchef Horst Heldt bislang vermitteln.

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Bis auf Birger Verstraete (Leihe nach Antwerpen mit Kaufoption) steht allerdings noch keiner der besser Verdienenden auf dieser Liste. Vincent Koziellos Wechsel zum portugiesischen Erstliga-Aufsteiger CD National Funchal wurde am Dienstagabend perfekt. Das Warten bei Louis Schaub, Lasse Sobiech und Frederik Sörensen geht weiter.

Sörensen, zuletzt an die Young Boys Bern ausgeliehen, spekuliert auf ein neuerliches Engagement in Italien. Der Däne, der in Köln bis 2021 unter Vertrag steht und bereits von 2010 bis 2015 in der Serie A aktiv war, lässt sich inzwischen von der italienischen Agentur TMP Soccer beraten.

So lange die vor allem finanziell schwierigeren Fälle auf der Warteliste stehen und es keinen sicheren Abnehmer für Torjäger Jhon Cordoba gibt, muss sich der FC bei seinen geplanten, großen Veränderungen gedulden.