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Maina rettet mit spätem PunktFC unterläuft gegen Bochum erneut frühes Eigentor

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Linton Maina (l) jubelt über das 1:1

Bochum – Besser spät als nie. Linton Maina hat den 1. FC Köln im Dauerregen an der Castroper Straße vor einer bitteren Niederlage bewahrt. Der 23-Jährige Flügelstürmer traf beim bislang punktlosen Tabellenschlusslicht der Fußball-Bundesliga VfL Bochum in der 88. Minute zum 1:1 (0:1)-Endstand und glich damit das frühe Eigentor von Benno Schmitz aus.

Ein am Ende verdienter und wichtiger Punkt für die Geißböcke, die in dieser Saison auswärts ungeschlagen bleiben und mit zehn Punkten nach sieben Spieltagen beruhigt in die Länderspielpause gehen. „Wenn man sieht, wie Bochum gekämpft hat, können wir mit dem Punkt leben und uns freuen , dass die Jungs wieder bis zum Ende drangeblieben sind“, sagte Steffen Baumgart.

Der FC-Trainer rotierte im Vergleich zum Conference League-Sieg gegen Slovácko wie erwartet zurück, brachte mit Jonas Hector, Timo Hübers, Ellyes Skhiri, Benno Schmitz sowie Florian Kainz seine Führungsspieler und wechselte insgesamt sieben Mal. So ersetzte Steffen Tigges Florian Dietz in der Sturmspitze. Baumgart gab zudem Ondrej Duda eine erneute Bewährungschance als Zehner.

Skhiri verpasst per Kopf den Ausgleich

Bei den Bochumern ging Interimscoach Heiko Butscher im ersten Spiel nach der Freistellung von Trainer Thomas Reis volles Risiko und besetzte seine Innenverteidigung mit Ivan Ordets und dem 18-jährigen Profi-Debütanten Tim Oermann komplett neu. Der Wechsel auf der VfL-Trainerbank zeigte zu Beginn die erhoffte Wirkung. Bochum arbeitete bei Dauerregen leidenschaftlich Fußball und wurde früh belohnt.

Nach der ersten Kölner Ecke leitete Torwart Manuel Riemann einen Konter ein, an dessen Ende der wieselflinke Gerrit Holtmann flach von links zum Flanken kam. Es war zwar kein Bochumer in der Nähe, aber FC-Kapitän Hector grätschte den Ball Benno Schmitz unglücklich an den linken Fuß. Von dort kullerte das Spielgerät zum 0:1 ins Eck (9.). Für Schmitz war es sein erstes Eigentor in der Bundesliga, für den FC nach Hübers 0:1 gegen Union Berlin das zweite in Folge und schon das dritte in dieser Saison.

Die Kölner versuchten zu reagieren, übernahmen die Spielkontrolle und fingen sich trotzdem fast das 0:2. Holtmann traf nach dem nächsten VfL-Konter den linken Pfosten (19.). Danach war von der Hausherren offensiv aber nichts mehr zu sehen. Der VfL war nur mit Verteidigen beschäftigt, weil der FC mächtig Druck aufbaute und nach 45 Minuten in allen relevanten Statistiken vorne lag. Bessere Laufleistung, mehr Ballbesitz, bessere Zweikampf- und bessere Passquote. Was fehlte, war der konsequente Zug zum Tor. Ellyes Skhiri vergab nach einem Kainz-Freistoß per Kopf zwar eine Großchance zum Ausgleich (39.. Ansonsten wurden die Geißböcke nur durch zwei Fernschüsse von Dejan Ljubicic (22.) und Kainz (33.) halbwegs gefährlich.

Baumgart wechselt fünf Mal und hat damit Erfolg

Die offensichtlichen Mängel im Spiel nach vorne blieben den Geißböcken nach dem Wechsel zunächst treu. Den Bochumern genügten einfache fußballerische Mittel und die fantastische Unterstützung ihrer Fans unter den 25.800 Zuschauern, um den FC vom eigenen Tor fernzuhalten. Der VfL warf sich mit allem rein, was er hatte. Die unentwegt anlaufenden Kölner fanden weiter keinen Weg zum Tor. Bis zum ersten Abschluss durch den eingewechselten Linton Maina dauerte es bis zur 64. Minute.

Baumgart wechselte insgesamt fünf Mal und wieder war es Maina, der gefährlich wurde. VfL-Keeper Manuel Riemann fischte den Schuss des Kölners aber aus dem unteren linken Eck (72.). Dann kam aus Sicht des FC das Pech dazu. Nach einer Hereingabe von Jonas Hector beförderte der eingewechselte Sargis Adamyan den Ball mit einem Dropkick vehement an den linken Pfosten (77.).

Die Kölner waren physisch längst überlegen und wurden deshalb auch spät belohnt. Linton Maina kam links im Strafraum an den Ball und setzte ihn durch die Beine von VfL-Keeper Riemann zum umjubelten und wichtigen Ausgleich ins Tor. Hätte Nikola Soldo in er Nachspielzeit (90.+4) freistehend aus fünf Metern nicht über das Tor gezielt, wäre der FC sogar noch als Sieger vom Platz gegangen. Es wäre aufgrund des energischen Schlussspurts nicht einmal unverdient gewesen.

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„Nach dem Ausgleich wollten wir noch mehr. Ich glaube, dass in der ein oder anderen Situation mehr für uns drin gewesen wäre. Der Punkt ist mehr als verdient“, sagte Baumgart, der seinen Spielern nach der FC-Mitgliederversammlung am Dienstag von Mittwoch bis Montag zur Erholung vom Fußball freigibt.