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Anlass zur HoffnungLeverkusen beweist beim unglücklichen 2:2 gegen Wolfsburg Moral

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Leverkusen Wolfsburg

Moment der Erleichterung: Jeremie Frimpong bejubelt seinen enorm wichtigen Treffer zum 2:2-Ausgleich gegen Wolfsburg.

Leverkusen – Wer tief gesunken ist, muss sich Schritt für Schritt wieder Richtung Oberfläche bewegen. Eine Erkenntnis, für die Bayer 04 Leverkusen diese Saison ein bisschen länger Zeit in Anspruch genommen hat. Nun ist die Botschaft aber offenbar angekommen. Jedenfalls gab das 2:2 (1:1) im Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg Anlass zur Hoffnung auf Besserung beim Patienten von der Dhünn. Oder wie es Kapitän Lukas Hradecky ausdrückte: „Wenn wir eine solche Moral zeigen, dann sehe ich Licht am Ende des Tunnels.“

Die Verantwortlichen unterm Bayer-Kreuz waren sich nach den 95 mäßigen Bundesliga-Minusten vor gut 26.000 Zuschauern in der BayArena einig, dass das Ergebnis im fünften sieglosen Spiel hintereinander nicht zufriedenstellend war. „Mit so einer Leistung musst du drei Punkte holen“, betonte Torwart Hradecky. Seine Vorderleute agierten zwar über weite Strecken dominant, aber eben auch wieder unglücklich.

Zeichen der tiefen Krise deutlich zu erkennen

„In so einer Situation wird man nicht vom Glück verfolgt“, referierte Bayer-Sportchef Simon Rolfes. Um die ernsthafte Lage in eine bessere Richtung zu drehen, komme es darauf an, die „kleinen Schritte mit 100 Prozent“ zu gehen. „Das geht nicht von jetzt auf gleich“, stellte Rolfes fest. Diese Forderung nach der richtigen Haltung, die auch die Fans vor dem Spiel mit einem Brandbrief in Richtung Mannschaft und Vereinsführung eindrücklich gestellt hatten, erfüllte die Werkself am Samstag immerhin. „Wir waren spielerisch sicher nicht gut, dafür aber kämpferisch. Das sind die Basics, über die wir die ganze Zeit reden. Langsam scheinen einige zu verstehen, in welchem Mist wir nach elf Spielen mit neun Punkten stecken“, sagte Hradecky.

Die Zeichen der tiefen Krise, in die sich die schwer verunsicherten Leverkusener manövriert haben, waren auch gegen die schwachen Wolfsburg deutlich zu erkennen. Der VfL setzte in 90 Minuten nur einen Schuss auf das Tor von Hradecky ab, erzielte aber trotzdem zwei Tore und sah nach seiner 2:1-Führung durch einen verwandelten Foulelfmeter (Edmond Tapsoba an Felix Nmecha/54.) schon fast wie der Sieger aus. Die junge Werkself hatte zuvor zum dritten Mal in Folge einen Strafstoß (Handspiel von Micky van de Ven/11.) verschossen.

Fehlschütze Moussa Diaby, der den Ball rechts am Tor vorbei setzte, erzielte nach tollem Doppelpass mit dem auffälligen Adam Hlozek trotzdem die Führung (17.), was Simon Rolfes in puncto Einstellung gefiel: „Der verschossene Elfmeter hat die Jungs noch mehr angestachelt, ein Tor zu erzielen.“ Die Schwäche vom Punkt ist für den Sportchef aber ein wichtiges Thema: „Das müssen wir trainieren, um beim nächsten Mal mal wieder zu treffen.“

Bayer zeigte Moral

Die Freude über das 2500. Leverkusener währte nicht lange. Wie das so ist, wenn alles schwer fällt, übernahm Robert Andrich das Toreschießen für die harmlosen Wölfe und traf ins eigene Netz (28.). Als nach Arnolds 2:1 vieles für die achte Saisonniederlage sprach, zeigte Bayer die Moral, die es braucht, um den Bodensatz der Liga wieder verlassen zu können. Coach Xavi Alonso wechselte Personal und sein System in ein 4:4:2. Mit Erfolg, denn die Werkself wehrte sich gegen die nächste Pleite und kam durch Jeremie Frimpongs zum verdienten Ausgleich (76.). Der eingewechselte Daley Sinkgraven bereitete das 2:2 mutig vor und zeigte wie Nadiem Amiri und Timothy Fosu-Mensah, dass Bayer auch von der Bank Wirkung erzielen kann. „Die drei hatten einen guten Impact“, lobte Alonso.

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Mit dem Ertrag des Spiels war der Spanier naturgemäß nicht ganz zufrieden: „Ein Punkt ist nicht genug, aber er ist in unserer Lage wichtig.“ Dem neuen Coach gefiel nämlich, wie seine Elf im Gegensatz zum 1:5 in Frankfurt nach dem zweiten Gegentor die „Ordnung behielt und Energie zeigte“. Am Ende äußerte er für das Champions League-Spiel bei Atlético Madrid noch einen Wunsch, der demonstriert, dass Alonso das so wichtige Selbstverständnis vorleben kann: „Hoffentlich bekommen wir am Mittwoch wieder einen Elfmeter.“ In Leverkusen gilt es, sich weiter den eigenen Problemen zu stellen.