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Kommentar zum 1. FCDie Geißböcke haben sich zum Gespött gemacht

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Ein Geißbock aus Stoff mit Mundschutz, der das Maskottchen Hennes vom 1. FC Köln darstellt, ist auf der Tribüne zu sehen.

Köln – Beim 1. FC Köln war zuletzt viel die Rede von Verantwortung. Verantwortung gegenüber der Bundesliga, den Fans und dem eigenen Club. Der beschämende Auftritt des FC in Bremen hat offenbart, dass die vollmundigen Ankündigungen nicht mehr als Absichtserklärungen eines Clubs waren, für den es am Saisonende sportlich um nichts mehr geht. Die Kölner sind ihrer selbst auferlegten Verantwortung in keiner Weise gerecht geworden und haben sich bis auf die Knochen blamiert. Ein Club wie der FC darf sich so niemals präsentieren.

Corona und das private Unglück von Jonas Hector sind zweifellos mentale Faktoren, die zehn sieglose Geisterspiele und den negativen Höhepunkt von Bremen entschuldigend erklären. Ein intaktes Team könnte solchen Problemen aber ebenso mit Trotz begegnen und zusätzliche Motivation entwickeln. Alles geben für die Fans, die nicht mehr ins Stadion dürfen und duldsam vor den TV-Geräten mitleiden müssen. Oder für den Kapitän, der das Spiel so sehr liebt, alles reinwerfen.

Gisdol und Heldt bleiben

Die Geißböcke haben sich stattdessen willenlos ergeben und zum Gespött gemacht. Eine zum Schluss führungslose Mannschaft, deren Zerfall schon vor Bremen eingesetzt und die Fans, Club und den eigenen Trainer im Stich gelassen hat. Die vergangenen Wochen haben Markus Gisdols makellosem Lack erste Kratzer zugefügt. Dem Retter, der sich immer schützend vor seine Spieler gestellt hat, ist es letztlich nicht gelungen, stabile Lösungen zu finden, um den von der Pandemie in den Würgegriff genommenen Teamgeist zu erhalten.

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Gisdol und Sportchef Horst Heldt müssen weitere Strukturen aufbrechen, personell ausmisten und zur neuen Saison ein charakterfestes Team zusammenstellen. Denn wie sagte Heldt nach seiner Vertragsverlängerung am Sonntag so schön treffend: „Für unseren Weg sind Zusammenhalt und Verlässlichkeit unabdingbar.“ Das Wort Verantwortung hätte er noch hinzufügen können.