Der Südstadt-Klub wartet weiter auf den ersten Sieg des Jahres 2025. Im Topspiel ergibt sich für das Team von Trainer Matthias Mink eine neue Chance.
„Keine typische U23-Mannschaft“Fortuna Köln zeigt großen Respekt vor Derbygegner Mönchengladbach
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Arnold Budimbu bejubelt seinen Treffer im Hinspiel gegen Gladbach
Copyright: IMAGO/Herbert Bucco
Nach dem Derby ist vor dem Derby – doch für Fortuna Köln fühlt sich eine solche Binsenweisheit derzeit eher nach einer zermürbenden Endlosschleife an. Die Mannschaft von Trainer Matthias Mink tritt auf der Stelle, das 3:3 gegen die U21 des 1. FC Köln war ein Spiel, das alles bot, was den Fußball aufregend macht – aber auch alles, was ihn für Trainer und Anhänger frustrierend werden lässt.
Matthias Mink lobt den Gegner
Fortuna führte, Fortuna dominierte, doch am Ende stand wieder nur ein Unentschieden auf der Anzeigetafel im Südstadion. Wieder kein Sieg, wieder leichtfertig vergebene Punkte, wieder die bittere Erkenntnis, dass sich in entscheidenden Momenten alte Muster wiederholen.
Am 22. Spieltag wartet nun mit der U23 von Borussia Mönchengladbach ein Gegner, der keine Schwächen duldet – und genau darin liegt die Herausforderung. Trainer Mink hat sich selbst ein Bild gemacht: „Ich habe mir Gladbach in Paderborn angeschaut. Das ist keine typische U23-Mannschaft. Sie machen es sehr gut, weil sie eine unglaublich gute Balance zwischen sehr solidem Verteidigen und einem individuellen, qualitativ hochwertigen Offensivspiel haben.“ In seinen Augen ist die Mannschaft von Eugen Polanski die „beste U23 der Liga und damit eine absolute Spitzenmannschaft. Größer könnte die Herausforderung nicht sein“, so Mink.
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Sie haben die beste U 23 der Liga und sind damit eine absolute Spitzenmannschaft. Größer kann die Herausforderung nicht sein.
Die Gladbacher befinden sich im Höhenflug – und das hat handfeste Gründe. Die Defensive ist stabil, das Umschaltspiel präzise, die Offensive effizient. Vor allem aber haben sie in Noah Pesch einen Angreifer, der in der Liga seinesgleichen sucht. Mit 17 Toren und sieben Vorlagen führt der 19-Jährige die Torschützenliste an und ist genau der Spielertyp, der jeder Unaufmerksamkeit gnadenlos die Quittung ausstellt. Eine Qualität, die Fortuna zuletzt vermissen ließ. Denn gegen die Kölner U21 war nicht die fehlende Spielkontrolle das Problem – sondern die mangelnde Konsequenz, das Spiel zu entscheiden. Mink bringt es auf den Punkt: „Es waren unsere individuellen Fehler, die das Unentschieden möglich machten.“
Tatsächlich hatte der Gegner bis zum 3:3 nur wenige gefährliche Abschlüsse, doch danach begann Fortuna zu schwimmen. „Das darf nicht so passieren – da sind wir nicht abgezockt und clever genug“, kritisiert der Fortuna-Trainer. Es ist ein altbekanntes Problem: Die Mannschaft erarbeitet sich Vorteile, nutzt sie aber nicht aus. Das vierte Tor, das gegen die U 21 des FC alle Zweifel beseitigt hätte, fiel nicht.
Fortuna setzt – mit Blick auf die Zukunft – auf eine junge Mannschaft, die abgesehen von den U23-Teams der Bundes- und Zweitligisten das niedrigste Durchschnittsalter der Liga aufweist. Talente wie Nik Orth bringen Potenzial mit, doch oft fehlen Routine und Cleverness, um eine knappe Führung über die Zeit zu bringen. Mink sieht den Entwicklungsgedanken, aber auch die Kehrseite: „Wir sind die jüngste Mannschaft nach den U23-Teams. Wenn man junge Spieler reinwirft, sind die vielleicht fehlerbehaftet.“ Doch der 57-Jährige stellt klar: „Das entbehrt aber nicht der Tatsache, dass wir gewisse Fehler vermeiden müssen.“
Torwart Felix Buer wird ausfallen
Fehlen in Gladbach wird Torwart Felix Buer, der mit einem Fingerbruch in den kommenden Wochen nicht spielen wird. Für ihn übernimmt Lennart Winkler. „Er hat als junger Torwart unser absolutes Vertrauen. Er ist hochtalentiert“, erklärt Trainer Mink.
Ob Fortuna aus den jüngsten Fehlern die richtigen Schlüsse gezogen hat, wird sich am Samstag zeigen. Klar ist: Ein Gegner wie Gladbach, der in bestechender Form ist, wird Fehler kaum verzeihen. Im Hinspiel setzte sich Fortuna mit 4:2 durch. Nach drei Unentschieden in Folgen wäre eine derartige Wiederholung in der aktuellen Lage der Fortuna eine willkommene Abwechslung.