Im Achtelfinale des DFB-Pokals unterliegt der Südstadt-Klub dem Bundesligisten Werder Bremen mit 0:3. Trotz der Niederlage überwiegt der Stolz.
FrauenfußballFortuna Köln lässt sich trotz verpasster Sensation feiern
Hand in Hand standen die Fußballerinnen des SC Fortuna Köln vor der gut besuchten Haupttribüne des Südstadions und wurden „abgefeiert“, wie es Trainer Stefan Groß beschrieb. Zwar hatten die Zollstockerinnen am frühen Samstagabend die große Sensation im Achtelfinale des DFB-Pokals verpasst und 0:3 (0:1) gegen den Erstligisten SV Werder Bremen verloren – doch auf das Geleistete konnte die Fortuna dennoch stolz sein. „Im ersten Moment gibt es nach jeder Niederlage einen Moment der Enttäuschung, das ist ganz klar“, sagte Coach Groß. „Aber in Summe hat der Stolz auf jeden Fall überwogen. Schon im Kreis nach Abpfiff haben wir den Mädels gesagt: Genießt das hier vor dieser Kulisse. Das ist der Lohn für eure harte Arbeit der letzten Jahre.“
Werder Bremen geht mit der letzten Aktion der ersten Hälfte in Führung
Knapp 1200 Zuschauer hatten das Duell zwischen dem Zweiten der Regionalliga West und dem Bundesliga-Fünften verfolgt – und dabei vor allem in der ersten Halbzeit eine konzentriert verteidigende Fortuna gesehen. „Bremen hatte natürlich ein deutliches Übergewicht. Aber wir wollten immer wieder in Umschaltmomente kommen, was uns auch gelungen ist“, lobte Groß. Mit der letzten Aktion der ersten Halbzeit brachte Maja Sternad den SV Werder jedoch in Führung. „Wir haben es richtig gut gemacht, das Zeitpunkt des 0:1 war natürlich sehr unglücklich“, sagte Klubpräsident Hanns-Jörg Westendorf.
Nach dem Seitenwechsel sorgte Sternad mit ihrem zweiten Treffer schnell für die vorzeitige Entscheidung (53.). „Wenn wir mit einem 0:0 in die Pause gekommen wären, wäre vielleicht mehr möglich gewesen. So hat man gemerkt, dass gerade nach dem 0:2 die Kräfte bei uns nachgelassen haben“, sagte Groß – der Zwei-Klassen-Unterschied sei deutlich geworden. „Letztlich gegen einen guten Bundesligisten aber nur 0:3 zu verlieren, nötigt mir großen Respekt ab“, so der Trainer. Die frühere Leverkusenerin Amira Arfaoui erzielte in der 78. Minute den 3:0-Endstand. „Wir haben uns gut verkauft, mit der Leistung der Mädels bin ich komplett zufrieden“, lobte Groß. Auch Präsident Westendorf sprach von einer „guten Werbung für Fortuna Köln und den Frauenfußball“.
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Fortuna Köln tritt in der Regionalliga beim Spitzenreiter an
Aus dem Event im Südstadion möchte die Mannschaft Selbstvertrauen für das anstehende Spitzenspiel in der Regionalliga ziehen. Die Partie am Sonntag (13 Uhr) bei Tabellenführer VfR SW Warbeyen ist wegweisend für den Rest der Saison. Das Team aus Kleve hatte am Samstag sein Nachholspiel gegen Gütersloh II mit 3:1 gewonnen und den Vorsprung auf die Fortuna auf fünf Punkte vergrößert. Den Kölnerinnen hilft im direkten Duell also nur ein Sieg, damit Platz eins nicht außer Reichweite gerät. Das Hinspiel hatte die Fortuna 0:1 verloren, zum Auftakt der Rückrunde soll es nun eine Revanche geben. „Warbeyen ist Herbstmeister. Wir sind jetzt der Jäger und haben nichts zu verlieren“, stellte Trainer Groß klar.
Für die Winterpause hat Präsident Westendorf Gespräche über die Umsetzbarkeit eines Aufstiegs in die 2. Bundesliga angekündigt – der Regionalliga-Meister wäre sportlich qualifiziert. „Wir werden gucken, ob es Wege gibt, diesen Aufwand zu stellen“, sagte Westendorf. „Nicht nur das Finanzielle ist eine Hürde, auch der individuelle Aufwand mit Reisen durch ganz Deutschland wäre enorm. Ausgeschlossen ist es aber keines Falles.“