Von den Fans im Bereich Stehplatz-Mitte gab es am Ende eines schweißtreibenden und unglücklichen Samstagnachmittags aufmunternden Applaus und animierende Worte: Spieler und Trainer des SC Fortuna Köln sollten das Geschehene schnell abhaken und sich auf die kommenden Aufgaben konzentrieren. Kurz zuvor war die beeindruckende Siegesserie zum Auftakt der neuen Saison in der Fußball-Regionalliga West gerissen.

Vor 1446 Zuschauern und bei tropischen Wetterverhältnissen im Südstadion hatte die Fortuna 0:1 (0:0) gegen den Außenseiter SC Wiedenbrück verloren. Die Tabellenführung übernahm dank eines 1:0-Sieges im Spitzenspiel gegen den SV Rödinghausen der Wuppertaler SV. „Mich ärgert es, dass wir am Ende nicht so clever sind, um hier den Punkt mitzunehmen“, sagte Fortunas Außenverteidiger Dominik Ernst. „Trotzdem bleibt es ein Super-Saisonstart.“

Hitzefrei für Fortuna Kölns Maskottchen Fred

Bei hohen Temperaturen, enormer Luftfeuchtigkeit und vereinzelnden Regenschauern hatten Spieler und Zuschauer schon lange vor dem Anpfiff den Schweiß auf der Stirn. Fred, Fortunas Maskottchen, hatte hitzefrei – ein Einsatz im schweren Roten-Panda-Kostüm wäre für den Angestellten des Südstadt-Klubs wohl auch gesundheitsgefährdend gewesen.

Die Spieler mussten hingegen ran, taten sich gegen leidenschaftlich verteidigende Wiedenbrücker aber enorm schwer. „Wir haben das Spiel angenommen, sind intensiv angelaufen und haben die Bälle früh erobert“, lobte Fortunas Trainer Markus von Ahlen. „Was uns gefehlt hat, war die Präzision im letzten Angriffsdrittel. Wir hatten nicht viele klare Möglichkeiten. Wir müssen wieder effizienter in der Offensive spielen.“

Justin Steinkötter vergibt Großchance zum 1:0 für Fortuna Köln

Die einzig nennenswerte Chance der ersten Halbzeit hatte Justin Steinkötter in der 37. Minute – doch der Stürmer scheiterte aus kurzer Distanz an Keeper Marcel Hölscher. „In der ersten Halbzeit waren wir gut im Spiel, aber wir müssen dem Gegner mit etwas mehr Präzision noch mehr wehtun. Da haben wir noch Entwicklungspotenzial“, sagte Ernst. Auf der anderen Seite kam wenige Augenblicke vor der Pause Jan Lukas Liehr frei zum Kopfball, Kölns Schlussmann André Weis reagierte jedoch ebenfalls glänzend.

Fortuna Kölns Justin Steinkötter

„Wir wollen wieder ekelig sein“

Von

Christian Krämer

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Mitte der zweiten Halbzeit erhöhte die Fortuna den Druck, ohne zu weiteren guten Möglichkeiten zu kommen. Ein Fehler in der 80. Minute sorgte dann für die Entscheidung: Nach einer von Torwart Hölscher abgefangenen Standardsituation stand plötzlich Fortunas Außenstürmer Marvin Mika als letzter Mann dem Wiedenbrücker Angreifer Emre Aydinel gegenüber. Mika wollte den Ball sofort erobern, ließ sich aber von seinem Gegenspieler wegdrücken. Aydinel wurde anschließend zwar weit nach außen abgedrängt, traf dennoch sehenswert flach ins lange Eck.

Fortuna Kölns Trainer Markus von Ahlen erhofft sich einen Lerneffekt

„Wenn Marvin hinten am Gegner bleibt, ihn den Ball annehmen lässt und dann auf die Mitspieler wartet, kassieren wir das Gegentor vielleicht nicht“, sagte Ernst, der das 0:1 nach seiner Auswechslung von der Bank mit ansah. Der Routinier hofft auf einen Lerneffekt, ähnlich äußerte sich Trainer von Ahlen: „Wir haben den Anspruch, in so einer Situation besser zu verteidigen. Den hat natürlich auch Marvin, obwohl er Stürmer ist. Das ist nicht als Vorwurf gemeint – es sind eben Dinge, aus denen wir so schnell wie möglich lernen müssen.“

Fortuna Köln: Weis – Ernst (64. Mika), Lanius (68. Bauens), Scholz, Langer – Stanilewicz, Eze – Budimbu (85. Ezami), Matter (64. Breitfelder), Batarilo – Steinkötter. – Zuschauer: 1446. – Tor: 0:1 Aydinel (80.).